Was macht man, wenn man bis auf einen eintägigen Zwischenstopp vor 10 Jahren noch nie in Bangkok war und jetzt sozusagen 3 Nächte und 2 Tage Zeit hat? Essen gehen, Tempel ansehen, die Öffis nutzen und noch eines der größten Shoppingcenter der Welt besuchen. Das sollen auch die Themen in meinen nächsten Bangkok Blogs sein.
Natürlich essen gehen in China Town
Und das im wahrsten Sinn des Wortes, gehen, schauen, kosten, so wird das Erlebnis komplett. Wenn man aber die asiatische Küche nicht mag (ich bin nicht sicher, ob es so jemanden überhaupt gibt), sollte man sich gut überlegen, nach Chinatown zu gehen. Ausserdem sollte man sich darauf einstellen, dass der Chinese und die meisten Thailänder ums Eck in Europa nur beschränkt als Vergleich herhalten können, sie haben sich schon seit Jahren auf den europäischen Geschmack ausgerichtet. Wobei, in England war ich in einigen auch jetzt im Rückblick sehr authentischen thailändischen Restaurants.
Nachdem wir erst am Abend im Hotel angelangt waren, war es für uns fast naheliegend, gleich Chinatown zu besuchen. Das Taxi brachte uns vom Hotel in die Yaowarat Road, die sozusagen das Zentrum von Chinatown ist.


Die Atmosphäre mit all den Eindrücken, nicht nur optisch, sondern auch von den Gerüchen her hat uns als „Thailand-Anfänger“ sofort gefangen genommen. Hier gibt es Streetfood im besten Sinn. Eine Garküche reiht sich an der nächsten, Stände mit diversen Snacks zum Probieren bis hin zu gegrillten Insektenspiessen laden die Besucher ein. Gut, so mutig waren wir nicht, obwohl es optisch recht dekorativ aussah.






Aber auf die diversesten Arten von Glasnudeln, Dumplings, Curries oder Wokgerichte kann man sich ohne Probleme einlassen. Da alles vor den Augen der Kunden zubereitet wird, ist die Sauberkeit praktisch kein Thema. Wem das trotzdem zu unsicher ist, der sollte eher in Europa aufpassen, wo die Küchen versteckt werden und Fertigprodukte aufgewärmt werden. Auf die Schärfe der Gerichte kann man sich einlassen, muss es aber nicht. Wichtig sind dabei zwei kleine Worte auf thailändisch, die den europäischen ungeübten Magen und Gaumen überleben lassen: „Mai ped“ – nicht scharf! Der Gegensatz für die Harten unter uns ist „Ped mak mak“ – sehr scharf.
Wenn man erklärt bekommt, dass die Speise nur leicht spicy ist, weiß man spätestens nach dem ersten Mal kosten, dass das zwar für thailändische oder asiatische Zungen gilt, bei manchen Europäern aber schon Verbrennungen und Erstickungszustände hervorrufen kann. Darum, wenn man das nicht gewohnt ist, immer die harmloseste Variante in „Mai ped“ bestellen, Chili und Co zum Nachwürzen gibt es als Zugeständnis an uns Europäer immer und so können sich auch ungeübtere Esser hinprobieren, wo ihre Grenze liegt. Man muss das aber nicht, die meisten Gerichte entfalten auch so oder zumindest für europäische Gaumen eine riesige Geschmacksvielfalt.





Sich darauf einzulassen, auf offener Straße im Gewimmel zu sitzen oder auch nur zu stehen und die Nudeln oder das Reisgericht zu genießen, machte nicht nur uns, sondern neben den Einheimischen vielen Menschen aus aller Welt genauso viel Freude wie uns.
Essen in einem zufällig entdeckten Restaurant am Fluss


Bei unserer Heimfahrt von den Tempeln mit dem Fährboot über den Chao Phraya stach uns bei der Station „Ratchawong“ ein Restaurant direkt am Fluss ins Auge, das wir am Abend zumindest wegen seiner Lage unbedingt besuchen wollten, nämlich das Ban Rim Naam. So kehrten wir am Abend zurück und suchten das Lokal. Wenn wir es nicht vom Fluss aus gesehen hätten, wären wir niemals in die kleine Seitengasse des Viertels Talat Noi hineingegangen, an deren Ende sich der Eingang befindet.

Gleich der erste Eindruck gab uns recht, das Lokal ist in eine angeblich 200 Jahre alte Lagerhalle hineingesetzt, mit Blick hinaus auf den auch am späten Abend noch recht geschäftigen Chao Phraya River. Die Einrichtung teilt sich in zwei Bereiche, der traditionelle Teil mit Teppichen und den typischen Dreieck-Polstern, um die Speisen und Getränke am niedrigen thailändischen Tisch zu genießen, der andere Teil ist für weniger gelenkige Personen mit rohen Holztischen und Hockern versehen. In beiden Varianten gibt es Plätze direkt am Wasser um in Ruhe den Booten am Fluss bei der modernen thailändischen Livemusik zusehen zu können.
Die Online-Bestellung mit QR-Code überrascht zwar in einem Lokal wie diesem, passt aber dann doch zur Abgrenzung von total traditionellen Restaurants.






Auch die Speisekarte richtet sich eher an ein junges internationales Publikum als an die traditionellen einheimischen Gäste, was sich sicher auch in den etwas gehobeneren Preisen zeigt.
Wir genossen unser Hühnercurry, den Papayasalat und das Khao Soi mit Blick auf die am Chao Phraya auf und ab fahrenden Partyschiffe.




Übrigens, sogar die Salamander fühlen sich dort wohl! Wir konnten ein kleines Exemplar mit Reis füttern, sodass es immer wieder kam und sich rasch das nächste Reiskorn abholte. Und noch ein kleiner Funfact zum Abschluss: der Kellner erzählte uns, dass das Lokal einem Österreicher gehören würde. Das macht das Wiener Schnitzel im internationalen Teil der Speisekarte wieder logischer…




Essen am CentralwOrld Food Festival

Am letzten Abend sind wir zufällig auf dem Weg zurück zum Hotel bei der CentralwOrld Shopping Mall vorbeigegangen, wo im Bereich davor eine Attraktion auf uns gewartet hat, mit der wir nicht gerechnet hatten. Zur Shopping Mall gibt es einen eigenen Blog, hier konzentriere ich mich nur auf das Streetfood Festival außerhalb der Mall. Wie wir verstanden haben, gibt es dieses schon seit einigen Jahren, immer in etwas anderem Rahmen, diesmal in einem extra dafür gestalten Zelt, wo man die Speisen gleich direkt vor dem jeweiligen Stand an langen Tischen gemeinsam mit anderen Kunden einnehmen kann.






Zuerst muss man aber unbedingt von Stand zu Stand gehen und die Zutaten und vorbereiteten Speisen wirken lassen. Von Gemüse und Obst über Reis und Nudeln, Fleisch jeder Art bis zu Fisch und Meersfrüchten, Süßigkeiten und auch Insekten gibt es für jeden Gaumen etwas, und das immer frisch zubereitet. Da könnten sich manche europäische Streetfood Festivals etwas abschauen.






Wir haben dann köstliche thailändische Frühlingsrollen, Goyzas (hier ein Rezept) mit Schweinefleisch und Shrimps gefüllt, frisch im Wok angebraten und noch einen gebratenen Reis mit Gemüse und Huhn ohne Chilli, eben „Mai ped“, ich habe dann meinen Teil einfach etwas nachgewürzt. Vom frischen Mangosaft konnten wir dann fast nicht genug bekommen.
Auch wenn es nicht die billigste Art von Streetfood in Bangkok ist (ein Gericht kostet 2025 fast quer durch 200 Baht), fanden wir es auf jeden Fall wert, hingegangen zu sein.
Ein Cafe zum Relaxen und Genießen
Noch eine kleine Zufallsentdeckung möchte ich euch auch nicht vorenthalten, das Jedi Cafe in der Boriphat Road, gegenüber des Tempels Wat Saket (Golden Mount). Am Weg zum Tempel sind wir zuerst auch daran vorbeigegangen, es ist uns erst später bei unserer kleinen Runde durch den Park hinter dem Mahakon Fort auf der anderen Seite des Kanals aufgefallen. Dieses kleine minimalistische Lokal richtet sich sicher mehr an Touristen, was aber der Qualität keinen Abbruch tut.

Wir haben auf der Terrasse zum Kanal hin zu unserem geeisten Cappuccino einen Makadami Cake und eine Machacreme mit Schokobrownie-Eis genossen.


Einen Bindenwaran konnten wir im Khlong, so heißen die Kanäle, auch vorbeischwimmen sehen. Er muss aber noch sehr jung gewesen sein, sie werden ausgewachsen ja 2-3 Meter lang.



Und ganz aktuell: aufpassen mit Alkohol!
Wie die Bild-Zeitung vom 11.11.2025 mitteilte, ist seit dem 8. November 2025 Alkohol nur noch zu bestimmten Uhrzeiten erlaubt. Für Touristen heißt das: die Uhr im Blick behalten – oder blechen. Die thailändische Tourismuswirtschaft befürchtet bereits empfindliche Einbußen.
Laut dem neuen „Alcoholic Beverage Control Act (No. 2) B.E. 2568 (2025)“ ist der Konsum von Alkohol nur noch zwischen 11 und 14 Uhr sowie zwischen 17 und 24 Uhr erlaubt. Wer außerhalb dieser Zeiten trinkt – egal ob am Strand oder auf der Straße –, muss zahlen, und zwar nicht wenig, bis zu 10.000 Baht (ca. 250 Euro) kann die Polizei kassieren.
Im zweiten Teil erzähle ich vom Verkehr in Bangkok
Verkehr in Bangkok: Tuk-Tuk, Skytrain oder Khlong Express Boot
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2 Kommentare zu „Essen in Bangkok: Mai ped oder Ped mak mak?“