ID Austria – fast (m)eine Odyssee

Die Installation und Registrierung der ID Austria war vor 2 Jahren noch nicht ganz hürdenfrei. Im Jahr 2025 ist es problemlos möglich, wenn man nicht wie ich den „falschen“ Tag dafür erwischt

Ich halte die Digitalisierung vieler Lebensbereiche für unbedingt erforderlich, um den Herausforderungen unserer Zeit mit möglichst geringem Aufwand rasch begegnen zu können.

Die ID Austria leistet dazu ihren Beitrag, auch wenn man als durchschnittlicher Pensionist gar nicht so oft den Bedarf danach hat, außer z.B. bei Finanz Online, wo ab Oktober 2025 die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) verpflichtend zu verwenden ist, was mit ID Austria am relativ einfachsten möglich ist.

Und was ist die ID Austria eigentlich?

ID Austria (E-ID) ist eine Weiterentwicklung der Handy-Signatur und Bürgerkarte. Mit diesem digitalen Ausweis im Netz weist man sich online aus, nutzt digitale Services und schließt Geschäfte ab.

Scheitern beim ersten Versuch

Als ich irgendwann Anfang 2023 von der Handy-Signatur auf die neue ID Austria umsteigen wollte, habe ich nach einigen Fehlversuchen aufgegeben. Die Anmeldeprozedur nach der Registrierung bei der Bezirkshauptmannschaft war einfach noch nicht so stabil wie sie sein sollte und folgte nicht immer dem dokumentierten Prozess, daß später sogar der damalige von mir sehr geschätzte Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky beim öffentlichen Anmelden vor laufender Kamera scheiterte. So war ich zumindest in guter Gesellschaft bei meinem Fiasko.

Ein Neustart

Jetzt, eineinhalb Jahre später wollte ich wieder damit beginnen, mich zu registrieren, da ja ab Herbst die Anmeldung bei Finanz Online nur mehr mit ID Austria erfolgen kann. Die App „Digitales Amt“ konnte problemlos am Handy installiert war, die Vorregistrierung am PC war genauso einfach und schnell.

Nachdem unsere Gemeinde das Service nicht anbietet, vereinbarte ich einen Termin bei der Bezirkshauptmannschaft, dieser war erst zwei Wochen später, am 25.2.2025. Mit Handy und Reisepass bewaffnet überwand ich die Sicherheitskontrolle beim Eingang und war schon wenige Minuten später direkt am zuständigen Schalter. Ich erhielt innerhalb weniger Minuten nach dem Vorweisen des Passes gleich einen Ausdruck mit Registrierungscode und Passwort, die App öffnete sich aber nicht ordnungsgemäß, obwohl zwei Wochen vorher alles ohne Probleme startete.

Eigentlich hätte ich es wissen müssen, daß das nichts wird

So vereinbarte ich, daß ich daheim einen neuen Versuch machen sollte. Erst nach zweimaliger Neuinstallation der App startete sie so, daß ich auch den notwendigen Scan starten konnte. Aber jedesmal nach dem Scannen des Codes erschien die Fehlermeldung „Es ist ein unerwarteter Fehler aufgetreten“.

Die Damen vom Amt konnten mir nicht mehr weiterhelfen und so googelte ich nach dem Fehler. Dabei wurde aber nur auf einen falschen Benutzer oder ein falsches Password hingewiesen, was ich aber definitiv ausschließen konnte. Ich rief doch noch den Support von ID Austria an, wo der Standardtext des Anrufbeantworters darauf aufmerksam machte, daß der Fehler wegen eines schlecht lesbaren Fingerprints aufgrund der Panzerfolie am Handy auftritt.

ID Austria ist down

Jetzt war auch mein fast stählerner Geduldsfaden überspannt und ich beschloss, am nächsten Tag meinen Handy-Shop anzurufen, um zu klären, ob sie das Problem mit dem Panzerglas kennen. Und dann kam einige Stunden später im Newsfeed die Nachricht „ID Austria down! Störung könnte noch Stunden dauern“. Das digitale Amt ID Austria hatte genau am Tag meines neuerlichen Anmeldeversuchs technische Schwierigkeiten! Sehr zur Vertrauensbildung trägt das nicht bei, aber wir werden ja sehen, wie es weitergeht.

Auf einen neuen Versuch

Jetzt, nach ein paar Tagen sacken lassen, hat die Anmeldung in der App mittels Fingerprint und auch die Vervollständigung am PC problemlos auf Anhieb funktioniert.

Auch die Anmeldung bei Finanz Online hat mit dem ersten Versuch geklappt, der Steuererklärung steht nichts mehr im Weg außer mein eigener Unwille für solche Dinge.

Und der nächste Versuch gehört dem eAusweis.

Fazit

Wenn man wie viele von uns noch keine Handy-Signatur hatte, muss die ID Austria komplett installiert werden, sonst ist ein Umstieg am heimatlichen PC oder Handy mit den Basis-Funktionen recht einfach möglich. Für die Vollfunktion ist das persönliche Erscheinen an einer Registrierungsbehörde aber trotzdem nötig.

Wenn man das eigene Gemeindeamt als Registrierungsbehörde hat, ist es am wenigsten aufwendig, sonst muß man sich für die Registrierung einen Termin bei der Bezirkshauptmannschaft geben lassen, und dann dort mit Pass persönlich erscheinen. Wenn die App installiert und die Vorregistrierung erledigt ist, dauert es dann nur mehr wenige Minuten, bis man glücklicher Nutzer der ID Austria ist.
Einige nützliche und interessante Links findet ihr unten auch noch.

Links

https://www.oesterreich.gv.at/id-austria.html
https://www.oesterreich.gv.at/id-austria/registrierungsuebersicht/registrierung-mit-vorregistrierung.html
https://www.derstandard.at/story/3000000198848/florian-tursky-einrichtung-von-id-austria-scheitert-vor-laufender-kamera
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Florian_Tursky
https://www.heute.at/s/id-austria-ist-down-stoerung-koennte-noch-stunden-dauern-1200929

https://www.oesterreich.gv.at/themen/egovernment_moderne_verwaltung/elektronische-identit%C3%A4t-(eiD)-anderer-eu-mitgliedstaaten-(SDG).html

https://www.bmf.gv.at/public/informationen/2fa.html

https://www.brz.gv.at/presse/technische-system-digitaler-fuehrerschein.html
https://www.oesterreich.gv.at/nachrichten/allgemein/digitaler-identitaetsnachweis-ida-daten.html

https://www.bmf.gv.at/public/informationen/idaustria.html