Nicht die Akropolis mit ihren 156 Metern über dem Meer ist der höchste Punkt Athens, sondern der nordwestlich davon liegende Lycabettus Hügel mit seinen 277 Metern.
Uns ist dieser Berg bereits von der Akropolis aus aufgefallen, mit einer markanten Kirche ganz auf der Spitze. Und so beschlossen wir, auch diesen zu besuchen. Es gibt zwei Möglichkeiten hinaufzukommen: zu Fuß über einen Weg mit vielen Stufen, die an den erst vor kurzem von uns besuchten Grazer Schlossberg erinnern, oder mit der Standseilbahn.
Wir entschieden uns für ein Mittelding, nämlich gleich am Morgen zuerst den Zentralmarkt Varvakeios zu besuchen und dann die gut 1,5 km zu Fuß zur Station der Standseilbahn zu gehen.
Varvakeios Agora, der Zentralmarkt der Stadt
Die 1886 eingeweihte Markthalle liegt im Zentrum der Stadt an der Odos Athinas Nr. 42 und ist in rund 15 Minuten zu Fuß vom Syntagma-Platz zu erreichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten ist er das geblieben, wofür er errichtet wurde, nämlich der Markt für die Bevölkerung der Innenstadt für Fisch, Fleisch, Gemüse und Gewürze.
Versuche, die Halle wie z.B. in Lissabon, Amsterdam oder auch am Wiener Naschmarkt in eine Delikatessenmeile zu verwandeln oder den traditionellen Handel auszulagern, scheiterten zumindest bisher am Widerstand der Händler. Vielleicht auch deshalb ist sie noch nicht von Touristenmassen überlaufen.
Der Fischmarkt im Zentrum des Gebäudes ist nicht zu übersehen und stinkt zumindest bei den Temperaturen während unseres Besuches im Mai bei weitem nicht so stark, wie es in manchen Internet-Foren bemängelt wird. Die Fische und Meeresfrüchte kommen frisch von den Inseln Naxos, Paros, Skyros, Kalymnos oder Symi.
In den gedeckten Gassen Armodiou, Aristogitonos und Filopimenos wird Fleisch angeboten, wobei hier an vielen Ständen die aufgehängten Lämmer-, Schweins- und Rinderhälften vor den Augen der Kunden und Besucher fachgerecht aufgeteilt werden.
In den Läden ausserhalb dominieren Nüsse, Trockenfrüchte und Gewürze. Gegenüber liegt der Obst- und Gemüsemarkt, wo man alle mediterranen Arten von frischen Tomaten, Melanzani, Granatäpfel, Paprika, und Hülsenfrüchte bekommt. Aber auch Wurstwaren, Käse und regionale Spezialitäten wie z.B. Honig werden hier angeboten.
Übrigens gab es während unseres Besuches im Mai auch einen Bauernmarkt am Syntagma-Platz, der sich aber primär an die Touristen richten dürfte. Wir haben dort direkt vom Produzenten aus Kreta ein Spitzen-Olivenöl zu einem unschlagbaren Preis gekauft. Auch unsere geliebten Haselnüsse mit Honig und Sesam haben wir hier gefunden. Das alles bekommt man natürlich auch in den Delikatessen-Läden in der Plaka, aber das ist trotzdem nicht das Gleiche, auch zu einem anderen Preis.
Mit der Standseilbahn auf den Berg Lycabettus
Schon einige hundert Meter hinter dem Parlament steigen die Gassen schon recht stark an und wir waren froh, dass es im Mai noch nicht so heiß war.
Die Standseilbahn brachte uns in 3 Minuten unterirdisch ca. 210m den Berg hinauf und von der Bergstation sind es dann nur wenige Stufen zur Aussichtsterrasse um die kleine Sankt-Georgs-Kapelle (Ágios Geórgios) mit ihrem Glockenturm. Der Rundum-Blick auf das gesamte Stadtgebiet Athens ist atemberaubend, viele Sehenswürdigkeiten sind zu finden, auf der einen Seite sind hohe Berge erkennbar und auf der anderen Seite fällt der Blick auf den dunkelblauen Saronischen Golf.
Stärken kann man sich dort oben auch, einfach in der Cafeteria, wie wir es gemacht haben, oder in einem Restaurant der gehobenen Preisklasse namens Orizontes das auch als „die Terrasse Athens“ bezeichnet wird.
Und doch ist der Lycabettus noch fast ein Geheimtipp und trotz seiner umwerfenden Aussicht nicht so von Touristen überlaufen wie andere Sehenswürdigkeiten Athens.
Athen ist eine besondere Stadt, in der zumindest für uns Touristen die Akropolis allgegenwärtig ist. Wenn man dann am Abend noch den Sonnenuntergang am Kap Sounion genießen kann, ist es fast unschlagbar. Davon erzähle ich in meinem ersten Blog zur griechischen Hauptstadt.
Was braucht man für einige schöne Tage in Athen? Schönes Wetter, ein zentral gelegenes Hotel, gutes Schuhwerk und die entsprechende Kondition und nicht zu vergessen, vorab gekaufte Tickets für die Hotspots, die man besuchen will.
Am Ankunftstag war das Wetter für Athener Verhältnisse nicht überragend, dafür hat bereits die Fahrt mit der Metro vom Flughafen bis Syntagma (das ist der Platz vor dem griechischen Parlament) bereits Spaß gemacht. Unser Hotel, das „Electric Rhytmn“ liegt nicht einmal 5 Minuten von der Metro-Station entfernt in der Ermou, der teuersten Einkaufsstraße in Athen. Das war zwar nicht so wichtig, weil Shopping nicht auf unserer Prioritätenliste stand, dafür kann man auf ihr in wenigen Minuten direkt in die Plaka (die Athener Altstadt) marschieren. Sehr gefreut hat uns dann, dass wir die ersten Gäste in unserem Hotelzimmer waren, weil das Boutique-Hotel erst Anfang Mai 2025 wiedereröffnet wurde. Der Blick vom Frühstückstisch im 10.Stock zur Akropolis ist ebenfalls atemberaubend.
Besuch der Akropolis
Der Spaziergang durch das fast noch verschlafene Athen zum südseitigen Eingang beim neuen Akropolis-Museum war noch angenehm ruhig und kühl und wir konnten so schon kurz nach 8 Uhr in der Fast Lane ohne Wartezeit unsere Tickets vorzeigen und durch die Sicherheitskontrolle gehen, während auf der anderen Seite bereits mehrere 100 Besucher warteten. Tickets werden nach den Eintrittsregeln in Timeslots vergeben, für stündlich maximal 3.000 und täglich maximal 20.000 Besucher, da kann die Wartezeit sonst schon mehrere Stunden dauern.
Der Südeingang wurde uns von der Plattform getyourguide als optimal empfohlen, weil er einerseits an Sehenswürdigkeiten vorbeiführt, an denen man vom Haupteingang an der Westseite nicht vorbeikommt und andererseits direkt neben dem neuen Akropolis-Museum liegt, das wir nachher ebenfalls besuchen wollten.
Lageplan
1. Parthenon 2. Der alte Athena-Tempel 3. Erechtheion 4. Statue der Athena Promachos 5. Propyläen 6. Tempel der Athena Nike 7. Eleusinion 8. Heiligtum der Artemis Brauronia oder Brauroneion 9. Chalkotheke 10. Pandroseion 11. Arrephorion 12. Altar der Athena 13. Heiligtum des Zeus Polieus 14. Heiligtum des Pandion 15. Odeon des Herodes Atticus 16. Stoa des Eumenes 17. Heiligtum des Asklepios (oder Asklepieion) 18. Dionysostheater 19. Odeon des Perikles 20. Temenos des Dionysos 21. Aglaureion
Dionysostheater und Odeon des Herodes Atticus
Bereits beim Dionysostheater waren wir froh, recht früh gekommen zu sein, weil jeder einen Blick auf das wahrscheinlich erste Theater der Welt erwischen möchte. Im 4.Jahrhundert vor Christus hatten bis zu 17.000 Besucher hier Platz, wovon viele einen Sitzplatz mit eingraviertem Namen besaßen. Der noch recht flache Weg führt dann vorbei am Heiligtum des Asklepios und der Stoa des Eumenes bevor es vor dem Odeon des Herodes Atticus eng wird. Er schenkte das Theater im Jahr 161 n. Chr. seiner Heimatstadt und widmete es dem Andenken seiner Frau Regilla. Seit den 1930er Jahren bis heute wird das Theater mit rund 5000 Sitzplätzen wieder bespielt und praktisch alle Größen der Opernwelt und der griechischen Gegenwart sind hier schon aufgetreten.
Seit der Antike sind die Propyläen das Tor zur Akropolis
Hier wird es steiler und enger bis zu den Stufen zu den Propyläen wo auch die Besucher vom Nordeingang dazu kommen und alle die Akropolis durch diesen imposanten Torbau betreten können. Dieser wurde zwischen 437 und 432 v. Chr. errichtet und wegen der schon damaligen ersten Kriegswirren eigentlich nie fertig gebaut. Erst im 12.Jahrhundert wurden vom Bischof von Athen erste diverse Umbauten vorgenommen.
In osmanischer Zeit diente der Propyläenpalast dem Stadtkommandanten als Wohnung. Die Propyläen standen bis 1645 fast unversehrt, als sie durch die Explosion eines Pulvermagazins schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die Zerstörung der Akropolis-Bauten vollendete schließlich der britische Botschafter in Konstantinopel, Lord Elgin, als er ab 1801 einen Großteil des Skulpturenschmucks des Parthenon sowie eine Kore vom Erechtheion, Reliefs vom Niketempel und andere Teile nach London brachte.
Erst mit Erreichen der Unabhängigkeit Griechenlands 1830 wurde der Tempelberg zur archäologischen Stätte erklärt und so die (oft halboffiziellen) Plünderungen weitgehend unterbunden. Auch alle Bauten, die nicht aus der Antike stammten, wurden entfernt.
In den Jahren 2000 bis 2009 wurden die Propyläen aufwendig restauriert und geben heute mit den Kopien vieler Originale eine sehr gute Vorstellung vom Aussehen in der Antike.
Das „Jungfrauengemach“, der Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athena
Nun fällt der Blick natürlich auf den Parthenon in seiner vollen Pracht. Als ich vor fast genau 45 Jahren, im Juli 1980 bei unserer Maturareise das erste Mal davor stand, meinte unser begleitender Geographie-Professor, dass der Tempel in den nächsten 10 Jahren sicher eingerüstet sein werde. Es gibt noch immer ein Gerüst, doch kann man ihn heute schon von 3 Seiten in voller Pracht bewundern.
Der Parthenon wurde mit 46 hohen Säulen und einer langgestreckten Treppe, die zu ihnen hinaufführt, erbaut. Dabei gibt es keine einzige gerade Linie. Die antiken Griechen schafften es mit optischen Täuschungen, den Eindruck geometrischer Perfektion zu erwecken. Tatsächlich wurden die Säulen so gebaut, dass sie in der Mitte leicht nach außen gebogen sind, und auch die Treppen neigen sich an den Enden ganz leicht nach unten.
Obwohl die runden Marmorblöcke, aus denen die Säulen bestehen, alle sehr ähnlich aussehen, entdeckten Archäologen bei Renovierungsarbeiten, als sie versuchten, sie zu rekonstruieren, dass jedes Teil einzigartig war und so gestaltet war, dass es perfekt an eine bestimmte Stelle passte. So konnte wie in einem Riesenpuzzle jeder gefundene Teil wieder exakt an der richtigen Stelle eingebaut werden.
Das ca. 13m hohe Standbild der Athena Parthenos wurde zu Beginn des 5. Jahrhunderts von einem der römischen Kaiser nach Konstantinopel gebracht, wo es später leider verlorenging. Ihr goldenes Gewand wurde aber schon vorher eingeschmolzen, um die Kriegskasse zu füllen. In Nashville, Tennessee, gibt es einen originalgetreuen Nachbau des Parthenon, der ein Modell davon enthält, wie Athene mit ihrem goldenen Kleid ausgesehen haben könnte. Ein kleines Modell, aber ohne goldenes Kleid findet man auch im Akropolis-Museum.
Für mich vollkommen neu war, dass nach der Christianisierung im 5.Jahrhundert im Parthenon eine katholische Kirche entstand, die von den Osmanen 1456 in eine Moschee mit Minarett umgebaut wurde. Aber erst mit dem Beschuss durch die Venezianer im Jahr 1687 wurde der Parthenon wirklich zerstört und bekam das Aussehen, das wir viele Jahre kannten.
Das Erechtheion mit den 6 Karyatiden
Die Vorhalle des Erechtheion ist auf jeden Fall ein Fotomotiv, an dem fast niemand vorbeigeht, wird sie doch anstelle von Säulen von sechs überlebensgroßen Mädchenfiguren getragen, die als Karyatiden bezeichnet werden. Eine dieser sechs Trägerinnen wurde 1811 ebenfalls vom bereits erwähnten Lord Elgin nach Großbritannien gebracht und befindet sich heute im British Museum. Die verbliebenen fünf wurden Ende des 20. Jahrhunderts durch Nachbildungen ersetzt, um weitere Beschädigungen durch Witterungseinflüsse zu verhindern. Die Originale sind heute im Akropolis-Museum ausgestellt.
Der Nike-Tempel
Nicht nur ich bis jetzt, auch Pausanias Periegetes, „der Perieget“ genannt, ein griechischer Reiseschriftsteller und Geograph, wusste rund 500 Jahre nach der Errichtung dieses kleinen Tempels nicht mehr, dass Nike einer der Aspekte Athenas, dargestellt ohne Flügel, war. Im Volksmund nannte man die Göttin daher Nike apteros („flügellose Nike“) und erzählte die Geschichte, da sie flügellos sei, könne sie den Athenern nicht wegfliegen.
Der Tempel überstand rund 2000 Jahre, bis die Osmanen zuerst ein Pulvermagazin darin errichteten und ihn erst im Jahr 1687 umlegten, um damit die Befestigung der Verteidigungsanlagen der Akropolis gegen die Venezier zu verstärken.
Nach der Befreiung Griechenlands wurden die Bauteile aus dem Bollwerk geborgen und der Tempel 1836 wieder aufgebaut. Anfang des 20.Jahrhunderts wusste man noch mehr Einzelheiten und hatte neue Bauteile gefunden, dass er nochmals komplett neu errichtet wurde. Von 1998 bis 2010 wurde er ein drittes Mal, jetzt vollständig, neu rekonstruiert, um zeitgemäßere Mittel und Methoden einsetzen und um mittlerweile weitere, als zum Tempel gehörig identifizierte Teile integrieren zu können. Dabei wurden auch einige Gibelteile aus neuem Marmor rekonstruiert und so ein stimmiges Ganzes erreicht.
In der Schule hat mich das antike Griechenland nicht besonders interessiert, heute sind es mehr die großen Zusammenhänge, die mir helfen, Geschichte zu verstehen. Ausserdem sind die technischen Aspekte faszinierend, wie die damaligen Baumeister mit ihren Möglichkeiten solche Bauwerke errichten konnten. Und so kann man sich nur schwer losreissen um diese imposante Anlage zu verlassen.
Unser Audioguide von „getyourguide“ hat auch beigetragen, vieles zu verstehen, wenn es auch bei uns technisch am Handy nicht ganz so einfach geklappt hat, wie es sollte. Darum können wir nur empfehlen so etwas oder Ähnliches mit den Eintritts-Tickets gleich mitzubuchen.
Das neue Akropolis-Museum
Wir können nur empfehlen, das Museum erst nach der Besichtigung der Akropolis zu besuchen, weil es leichter verständlich wird, wo die Exponate in der Anlage hingehören würden. Es wurde 2009 am Fuß der Akropolis eröffnet und bindet das darunter liegende Grabungsfeld aus der Zeit vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. fast vollständig ein.
Es zeigt ungefähr 4.000 Objekte aus der Umgebung der Akropolis. Dabei handelt es sich vor allem um Statuen und architektonische Elemente der Akropolis, die auf einer Fläche von 14.500 Quadratmetern ausgestellt sind. Im Erdgeschoss sind primär Statuen aus der Zeit vor dem Bau des Parthenon zu sehen.
Ein besonderes Highlight ist der dritte Stock, der exakt die Maße und Ausrichtung des Parthenon hat, um den Fries und die 92 ca. 1m hohen Metopen in ganzer Länge und in der originalen Reihenfolge zeigen zu können. Durch die Rundumverglasung ist auch die echte Akropolis allgegenwärtig.
Die Metopen sind die rechteckigen Platten, die die Außenseite dorischer Tempel direkt über der äußeren Kolonnade schmückten. Sie zeigen mythische Kampfszenen, sind aber in unterschiedlichem Zustand oder auch Rekonstruktionen. Am Parthenon selbst befinden sich aus konservatorischen Gründen nur mehr Kopien.
Nur ein Teil der Metopen der Südseite ist gut erhalten. Das Zentrum dieser Metopenreihe fiel dem Beschuss durch die Venezianer im Jahr 1687 zum Opfer. Die Figuren der Metopen an Ost- und Westseite wurden von bilderstürmenden Christen abgeschlagen und sind heute überwiegend nur noch in Umrissen erkennbar. Auch der schon erwähnte Lord Elgin ließ viele dieser Reliefs ins Britische Museum bringen, andere befinden sich im Louvre und in Kopenhagen. Einige andere Länder haben ihre Exponate rückgeführt, doch diese lehnen derzeit eine Rückgabe an Griechenland ab. Daher wurden davon Gipsabdrücke für das Akropolis-Museum angefertigt.
Trotz allem und möglicherweise auch weil man im Museum näher an die Szenen der Metopen und des Frieses herankommt, ist es umso beeindruckender, auf den ziemlich genau 160 Metern den dargestellten Motiven zu folgen. Dadurch wird einem auch die Dimension des originalen Parthenon noch besser bewußt.
Sonnenuntergang am Kap Sounion
Ein weiteres Highlight war dann die abendliche Busfahrt zum Kap Sounion. Um 20 Euro (2025) startet man beim Denkmal der Melina Mercouri und fährt die Küste entlang zum rund 70km entfernten Poseidon-Tempel.
Nach einem kurzen Photostopp erreichten wir nach nicht ganz 2 Stunden den an der Südspitze Attikas gelegenen Tempel. Um direkt hinzukommen, sind nochmals 20 Euro (2025) Eintritt zu berappen. Das Abendessen im Taverna Panorama davor macht Sinn, ist aber nicht ganz so exquisit wie beworben, aber allein der Blick aufs Meer und den Tempel macht das wett.
Es gibt einen Mythos zur Entstehung des Tempels, nach dem sich Poseidon und Athena um die Schirmherrschaft einer Stadt stritten. So hielten sie auf wunsch der anderen Götter einen Wettstreit ab: Wer der Stadt das nützlichere Geschenk mache, habe gewonnen. Poseidon gab einen Brunnen, der jedoch nur Salzwasser spendete, was die übrigen Götter nicht besonders beeindruckte. Athenas Gabe war der Olivenbaum und damit dessen Holz und Früchte. So wurde Athena die Schutzgöttin der Stadt, die seitdem ihren Namen trägt – Athen. Um Poseidon aber nicht unnötig zu verstimmen, errichtete man ihm den Tempel am Kap Sounion.
Ein weiterer Mythos besagt, dass König Ägeus von Athen sich an dieser Stelle von einer Klippe in den Tod gestürzt haben soll und so Namensgeber für das Ägäische Meer wurde. Sein Sohn Theseus segelte einst nach Kreta, um sich im Kampf dem sagenumwobenen Minotaurus zu stellen. Sollte Theseus bei diesem Kampf ums Leben kommen, sollten bei der Rückkehr des Schiffes schwarze Segel gehisst werden. Als König Ägeus das Schiff mit gehissten schwarzen Segeln erblickte, stürzte er sich aus Trauer um den verlorenen Sohn von den Klippen. Dabei war es nur ein Irrtum, denn der siegreiche Theseus hatte nur vergessen, die schwarzen gegen weiße Segel zu ersetzen.
Der Sonnenuntergang am Kap Sounion, einem der spektakulärsten Aussichtspunkte in Griechenland, gehört neben dem von Oia auf Santorini sicher zu den beeindruckendsten und romantischten zumindest von Europa. So ließen wir uns von der Stimmung verzaubern und genossen den Blick über die vorgelagerten Inseln mit den Lichtspielen der Sonne.
Sofort anschließend ging der Bus zurück nach Athen und ein beeindruckender Tag zu Ende, den wir auf jeden Fall in dieser Form empfehlen können.