Verkehr in Bangkok: Tuk-Tuk, Skytrain oder Khlong Express Boot

Die Verkehrsmöglichkeiten in Bangkok sind vielfältiger als in vielen anderen Städten der Welt. Einige haben wir probiert und über unsere Erfahrungen dabei berichte ich in diesem Blog.

Vom Taxi zum Tuk-Tuk

Wir hatten uns zwar schon vom Flughafen zum Hotel mit dem Taxi durch die Rushhour gequält, die in einer Millionenstadt wie Bangkok noch intensiver ist als in den vergleichsweise kleinen Städten wie Wien oder München, uns aber für die erste Fahrt in die Stadt trotzdem wieder für eines entschieden und dabei auch den spätabendlichen Stau der Millionenstadt „genossen“. Das für mich überraschende war, dass das praktisch ohne Hupen funktioniert, was in Mumbai, Kairo oder Istanbul unvorstellbar ist. Dadurch ist es nicht lauter als in mitteleuropäischen Städten.

Den Retourweg machten wir dann mit einem Tuk-Tuk, um auch dieses Erlebnis gehabt zu haben. Denn neben „Massage?“  und „You want suit?“ ist „You want Tuk-Tuk?“ die Frage aller Fragen in Bangkok oder Thailand. Mit den Tuk-Tuks die ich vor fast zwanzig Jahren in Indien oder noch 2013 in Kuba erlebt habe, haben diese Fahrzeuge nichts mehr zu tun.

Hier zum Nachlesen:

4: Taxis und 3-Wheeler im Streik

Das einzige Gemeinsame sind noch die 3 Räder. Die Thai-Version ist größer, aufgemotzt mit viel Chrom und mit einem starken Honda-Motor mit möglichst lautem Auspuff versehen. Auch wenn die Zahl schon stark abgenommen hat, sind sie aus dem Stadtbild von Bangkok nicht wegzudenken, weil sie noch immer schneller und wendiger als die Autos sind.

Die Preise sollten eigentlich niedriger als für ein Taxi sein, mittlerweile hat sich das aber umgedreht, weil wir Touristen für das „Abenteuer“ gerne mehr bezahlen und sich eine richtige „Mafia“ gebildet haben soll. Ein geflügeltes Wort ist in Bangkok, dass man Taxi- und Tuk-Tuk Fahrern niemals glauben sollte, dass ein Tempel geschlossen sei. Die Ausnahme im November 2025: der Königspalast und der Tempel des Smaragdbuddhas sind wegen des Todes der Königin Sirikrit wirklich geschlossen.

Man muss daher einfach wissen, dass man als Tourist dabei gerne abgezockt wird, weil an sich jeder Preis, den man als Außenstehender angeboten bekommt, prinzipiell überhöht ist. Wenn man das weiß, den Preis vorab ausmacht und nicht überängstlich ist, kann daraus trotzdem ein Erlebnis werden.

Genauso war es dann auch für uns, unser Tuk-Tuk Fahrer bewies uns, dass er mit dem Ausnutzen von Schleichwegen und mit Durchschwindeln auf jeden Fall das Taxi schlagen kann. Es war zwar einige Male gefühlt knapp am Umkippen vorbei und die Bremsen bewiesen ebenfalls, dass sie auch in Grenzsituationen gut funktionieren. Gekostet hat die Fahrt mit 300 Baht gleich viel wie mit dem Taxi.

Am Sonntag wurde uns dann genau so eine Tour angeboten, vor der ich vorhin gewarnt habe: eine Stunde zu 4 Tempeln und einer „Expo“ um extrem günstige 60 Baht, weil das vom Besitzer der Expo subventioniert werde. Also im Prinzip die thailändische Variante der österreichischen Busfahrt zu einem attraktiven Ausflugsziel mit Mittagessen und der „unverbindlichen“ Möglichkeit, ganz günstig Heizdecken oder Angorakissen zu kaufen. Es war logisch, dass nach dem ersten Tempel die „Expo“ angesteuert wurde, wo wir Keramik und Goldschmuck kaufen sollten. Wir nahmen aber nur ein kleines Souvenir, worüber der Fahrer anscheinend schon informiert war, als wir zu ihm zurück kamen.

Beim nächsten Tempel erklärte er uns daher, dass hier die Fahrt enden sollte. So musste ich ihm mit Nachdruck erklären, dass wir vor der Fahrt darauf hingewiesen hatten, dass wir nichts kaufen würden, aber sehr gerne das Angebot für die Rundfahrt annehmen würden und er uns daher zumindest zum Ausgangspunkt zurückbringen müsste. So war es doch noch eine kleine Rundfahrt, wenn auch nur zu zwei Tempeln und die Erkenntnis für den Fahrer, dass der Schmäh nicht immer funktioniert.

Der Blog Faszination Südostasien beschreibt noch viel detaillierter, worauf man sich bei einer Tuk-Tuk-Fahrt in Bangkok einlässt.

Skytrain und Metro

Eine weitaus seriösere Variante um durch Bangkok zu kommen ist der Skytrain der BTS. Da die Station Ratchadamri nur 10 Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt war, besorgten wir uns am Schalter in der Station den One-Day Pass für die grüne Linie um 150 Baht. Damit kann man an diesem Datum unbegrenzt of die grüne Linie benutzen. Der Einzelfahrschein kostet 2025 je nach Anzahl der Stationen 17-45 Baht. Wir nutzten unsere Karte um zum Fluss Chao Phraya zu kommen und dort ins Fährschiff umzusteigen und dann nochmals weitere 3-4 Mal. Zu beachten ist, dass die Karte beim Betreten und Verlassen der Bahnstation für die Zutrittsschranke verwendet werden muss, der Einzelfahrschein wird dabei beim Ausstieg gleich eingezogen.

Der Skytrain ist aus unserer kurzen Erfahrung zuverlässig und schnell und einfach zu benutzen, wenn Start und Ziel in der Nähe der Hochbahn liegen.

Die Metro ist das Pendant im Untergrund, die ersten Teile wurden 2004 eröffnet  und sind normalerweise fahrerlos. Es bestehen derzeit (2025) eine jeweils blaue und violette Linie, sowie zwei Einschienenbahnlinien (gelbe und rosa Linie). Eine weitere U-Bahn-Linie (orange) ist in Bau.

Wir nutzten die Metro in der Nacht, weil die Fährschiffe nicht mehr fuhren, um von Chinatown wieder zum Skytrain bei der Station Si Lom zu gelangen.

Boote und Fähren

Nicht umsonst wird Bangkok auch als „Venedig des Ostens“ bezeichnet, hat es doch neben dem Fluss Chao Phraya noch immer eine Reihe von Khlongs, wie die Kanäle in Thailand heißen.

Für die Schweizer ist es nichts besonderes, dass auch Schiffe und Fähren ins normale Netz des öffentlichen Nahverkehrs integriert sind, für uns ist es schon außergewöhnlich, einfach vom Zug bei der Station Saphan Taksin zum Sathorn Central Pier zu gehen und in ein Boot der Chao Phraya Express Linie umzusteigen und um 40 Bath rasch und ohne Staus ins Altstadtzentrum, zu den großen Tempeln oder nach Chinatown zu gelangen. Prinzipiell sind das ganz normale Nahverkehrslinien, es gibt aber auch spezielle Touristenboote. Egal auf welchem Boot ist allein der Blick über den zweitgrößten Fluss Thailands zu den Gebäuden und Tempeln der Skyline links und rechts ein Erlebnis für sich.

Das Saen Saep Express Boot

Ein weiteres wichtiges Verkehrsmittel ist das Saen Saep Express Boot, dessen Pier am gleichnamigen Khlong auch wieder in Fußweg-Nähe von unserem Hotel Renaissance Bangkok Ratchaprasong lag. Dieser Kanal ist mit 53km der längste Thailands und wurde 1837 aus militärischen Gründen gegraben. Heute ist er als Verkehrsweg in der Stadt unverzichtbar.

Wir fuhren das kurze Stück vom Pier Pratunam mit der „Goldenen Linie“ bis zur Endstation Panfa Leelard ganz in der Nähe des Tempels Wat Saket und wieder zurück. Dieses Schnellboot ist auf jeden Fall zu empfehlen, es ist spannend, mit welcher Geschwindigkeit der Kapitän das ca. 10m lange Boot durch den doch recht engen Kanal steuert.

Gut, wenn man weiter vorne steht oder sitzt und sich rausbeugt, kann man auch nass werden, darum schadet da etwas Vorsicht beim Fotografieren nicht. Trotz allem fühlt man sich nach dem geschäftigen Treiben bei den Tempeln oder Shopping Malls wie in eine andere Welt versetzt.

Das Logtailboot

Eine Art von Boot möchte ich noch erwähnen, wenn wir das auch diesmal aus Zeitgründen nicht geschafft haben: ich habe bei meinem Bangkok-Besuch vor 10 Jahren eine Solo-Tour mit einem Longtail-Boot durch einige der vielen Seitenkanäle des Chao Phraya gemacht. Das war und ist ein Erlebnis, wo man als Tourist noch am relativ nächsten an das echte Bangkok herankommt. Am besten macht man bei einem der Piers einen Preis für eine Stunde aus und genießt die Zeit mit allen Eindrücken für Augen, Ohren und Nase. Angeblich kann man mit 1000 Baht (ca 26 Euro) dabei sein. Ein paar Bilder von damals will ich euch auch nicht vorenthalten.

Und weiter geht es zu den Tempeln

Tempel in Bangkok: von absoluter Ruhe bis zu schrillen und farbigen Feiern