Uns ist dieser Berg bereits von der Akropolis aus aufgefallen, mit einer markanten Kirche ganz auf der Spitze. Und so beschlossen wir, auch diesen zu besuchen. Es gibt zwei Möglichkeiten hinaufzukommen: zu Fuß über einen Weg mit vielen Stufen, die an den erst vor kurzem von uns besuchten Grazer Schlossberg erinnern, oder mit der Standseilbahn.
Wir entschieden uns für ein Mittelding, nämlich gleich am Morgen zuerst den Zentralmarkt Varvakeios zu besuchen und dann die gut 1,5 km zu Fuß zur Station der Standseilbahn zu gehen.
Varvakeios Agora, der Zentralmarkt der Stadt
Die 1886 eingeweihte Markthalle liegt im Zentrum der Stadt an der Odos Athinas Nr. 42 und ist in rund 15 Minuten zu Fuß vom Syntagma-Platz zu erreichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten ist er das geblieben, wofür er errichtet wurde, nämlich der Markt für die Bevölkerung der Innenstadt für Fisch, Fleisch, Gemüse und Gewürze.
Versuche, die Halle wie z.B. in Lissabon, Amsterdam oder auch am Wiener Naschmarkt in eine Delikatessenmeile zu verwandeln oder den traditionellen Handel auszulagern, scheiterten zumindest bisher am Widerstand der Händler. Vielleicht auch deshalb ist sie noch nicht von Touristenmassen überlaufen.
Der Fischmarkt im Zentrum des Gebäudes ist nicht zu übersehen und stinkt zumindest bei den Temperaturen während unseres Besuches im Mai bei weitem nicht so stark, wie es in manchen Internet-Foren bemängelt wird. Die Fische und Meeresfrüchte kommen frisch von den Inseln Naxos, Paros, Skyros, Kalymnos oder Symi.






In den gedeckten Gassen Armodiou, Aristogitonos und Filopimenos wird Fleisch angeboten, wobei hier an vielen Ständen die aufgehängten Lämmer-, Schweins- und Rinderhälften vor den Augen der Kunden und Besucher fachgerecht aufgeteilt werden.



In den Läden ausserhalb dominieren Nüsse, Trockenfrüchte und Gewürze. Gegenüber liegt der Obst- und Gemüsemarkt, wo man alle mediterranen Arten von frischen Tomaten, Melanzani, Granatäpfel, Paprika, und Hülsenfrüchte bekommt. Aber auch Wurstwaren, Käse und regionale Spezialitäten wie z.B. Honig werden hier angeboten.




Übrigens gab es während unseres Besuches im Mai auch einen Bauernmarkt am Syntagma-Platz, der sich aber primär an die Touristen richten dürfte. Wir haben dort direkt vom Produzenten aus Kreta ein Spitzen-Olivenöl zu einem unschlagbaren Preis gekauft. Auch unsere geliebten Haselnüsse mit Honig und Sesam haben wir hier gefunden. Das alles bekommt man natürlich auch in den Delikatessen-Läden in der Plaka, aber das ist trotzdem nicht das Gleiche, auch zu einem anderen Preis.
Mit der Standseilbahn auf den Berg Lycabettus
Schon einige hundert Meter hinter dem Parlament steigen die Gassen schon recht stark an und wir waren froh, dass es im Mai noch nicht so heiß war.

Die Standseilbahn brachte uns in 3 Minuten unterirdisch ca. 210m den Berg hinauf und von der Bergstation sind es dann nur wenige Stufen zur Aussichtsterrasse um die kleine Sankt-Georgs-Kapelle (Ágios Geórgios) mit ihrem Glockenturm. Der Rundum-Blick auf das gesamte Stadtgebiet Athens ist atemberaubend, viele Sehenswürdigkeiten sind zu finden, auf der einen Seite sind hohe Berge erkennbar und auf der anderen Seite fällt der Blick auf den dunkelblauen Saronischen Golf.










Stärken kann man sich dort oben auch, einfach in der Cafeteria, wie wir es gemacht haben, oder in einem Restaurant der gehobenen Preisklasse namens Orizontes das auch als „die Terrasse Athens“ bezeichnet wird.
Und doch ist der Lycabettus noch fast ein Geheimtipp und trotz seiner umwerfenden Aussicht nicht so von Touristen überlaufen wie andere Sehenswürdigkeiten Athens.
Hier geht es zum 1.Teil meines Athen-Blogs:
Athena und Poseidon im Wettstreit
