Leider gab es im September 2007 noch keine Möglichkeit für Nicht-Inder, die SAP Zertifizierung gleich vor Ort zu machen, ein Jahr später war das bereits selbstverständlich
Ich habe gestern im Internetpoint noch ein Mail an Fabian geschrieben, sonst glauben meine Kollegen in Wien, ich habe gekniffen. Dabei hätte ich gern die Prüfung gemacht, ich bin ganz gut drin und habe den Unterschied zu meinen Kollegen innerhalb von ein paar Tagen wieder aufgeholt. Der SD-Business-Blueprint, den ich zwar in Deutsch aufgebaut habe, hat mir sicher dabei geholfen, in den 6 Monaten nicht alles zu vergessen. Ich habe nur manchmal ein Problem mit den englischen und deutschen Bezeichnungen, da man nicht alles so einfach übersetzen kann.
Fabian teilt mir mit, es täte ihm leid, aber es gäbe keine Möglichkeit die Prüfung am Freitag zu machen. Genau genommen hab ich eh nicht mehr dran geglaubt. Dafür schlägt er mir vor, das Wochenende in Goa zu verbringen und nicht in der stinkenden Stadt. Ich werde mir das bis morgen überlegen und ein bisschen im Internet forschen, was die Flüge so kosten.
Goa ist ca. 600km südlich von Mumbai und mit dem Flugzeug in einer Stunde zu erreichen. Der Flug hin-retour kostet runde 140 Euro, also werde ich das machen.
Ich war natürlich wieder zu früh beim Kursgebäude und habe daher die Umgebung erkunden müssen. Die Welt, Indien, und Mumbai im Besonderen sind gerettet, in der angeschlossenen Shopping Mall gibt’s einen Marcs & Spencer, einen McDonalds und einen Subway, jetzt kann nichts mehr passieren!
Nach dem gestrigen etwas ruhigeren Beginn gab es heute gleich eine Wiederholung im Stil der Zertifizierungsfragen. Das ist gut und auch ernüchternd für alle. Wir wissen viel, aber alles ungenau. da gibt’s noch einiges aufzuarbeiten! Dann ging es los mit dem 3.Buch und dem Shipping Prozess mit allen Fein- und Gemeinheiten. Ich fühl mich zwar ganz wohl, aber muss mich ordentlich hineinknien. Die nächsten späten Abende gehören neben der Arbeit für mein Projekt für mein Agfa-Projekt dem wiederholten Auf- und Durcharbeiten der ersten beiden Bücher.
Heute ist schon ein Taxi vorm Haus gestanden, der mich dann Richtung Hotel Sahil, sprich zuerst ins Internetcafe bringen sollte, das gegenüber des großen Bahnhofs Mumbai Central liegt. Das war aber gar nicht so einfach, auf einmal sind wir 10 Minuten mit abgeschaltetem Motor an einer Kreuzung gestanden, weil einfach nach allen Richtungen gar nichts mehr ging. Das obligate Müllauto haben wir Gott sei Dank kurz vorher noch überholt!
An das Betteln kann ich mich nicht gewöhnen, obwohl ich am Gehsteig wie die Inder ohne einen Blick zur Seite zu machen vorbei gehe. Heute hat aber ein kleines Mädchen mit riesengroßen Augen beim Autofenster herein gegriffen und etwas geflüstert. Ich hätte sie am liebsten mitgenommen! Das Problem ist nur, wenn ich ihr etwas gegeben hätte, wären innerhalb von Sekunden 10 Kinder da gewesen!
Im Hotel hat mir dann der Manager seine Abrechnung erklärt, daher war sein Preis für die Nachverrechnung des ersten Halbtages ok. Ich habe ihm aber erklärt, dass das Preis-Leitungsverhältnis hier nicht stimmt, obwohl das Zimmer und auch das Frühstücksbuffett in Ordnung ist. Er erklärte mir aber die Situation mit viel zu wenig Hotelbetten in Mumbai, was die Preise natürlich in die Höhe treibt.
A very short review in Capgemini Intranet (Talent)
In Hyderabad a SAP SD training was organized by Siemens India, which I participated for 2 weeks. The challenge was not only to learn as much as possible about SAP SD but also to gain a very small insight into the way of thinking and working with IT people in India.
The first impression was overwhelming. A big crowd, more like a wall of people was waiting in front of the airport entrance. I tried to separate that crowd and to organize a taxi to my hotel.
After some discussions I took a car to the hotel and the traffic caught me totally. I immediately forgot that in India the driving is on the left hand side but to be honest you can not figure that out. Indians drive nearly without any rules. Two traces in one direction means up to 7 vehicles (cars, motor rickshas, motorbikes, bicycles and hand trucks mixed) so you are happy to sit in a car.
Feel the traffic in a motor ricksha
The Siemens house was guarded on every floor by 2 securities. They checked everyone, whether we had an USB stick, a CD-rom or a camera with us. That was not allowed, security is handled really strictly, but not only here, in most public areas too. Around 40 people were waiting for the different trainings, most of them were from India. Gintautas from Latvia and me we were the only Europeans.
The team in our training room at Siemens Hyderabad, my seit is the Red one in the last row
Our trainer, Mr. Ketan Dafle, asked what we were expecting from this training, all of us mentioned that we wanted to be educated in SD, because it was needed for our companies, or similar answers. But Ketan requested the Indian team members to be honest, everyone of them would attend this training to go abroad to earn more money in US or Europe. And this was one of the impressions I got in that very short time: most of these people are hungry for knowledge, they do have so much power to get better trained and educated.
Ketan wanted to get all of the eleven team members to a very high level. Therefore we should do our exercises minimum 3 times a week, but no one of us could imagine that seeing the booklet (400 pages) for the first week. As all members were well educated and most of them had already a good knowledge of the business processes, we had only very small discussions on this and we were concentrating on SAP SD, entering orders, confirming them, creating customers and pricing conditions and so on. Most important for me was to be trained on the customizing area.
Our trainer Ketan (right side) with meThis advertisement seems to be a motto
Teamwork was perfect to me, I have never met this in that quality ever before on a training. The colleagues tried to get the best information and to practice as much as possible, really eager to learn. We also had a lot of fun together during our sessions. At the end Ketan really praised us for doing good work and we finished already our lessons on Thursday. So we had one full day (except the Saturdays) for training on the system and studying and reviewing our lessons together with lots of discussions for finding solutions.
As I wanted to have some memory of my team members, I tried to smuggle my camera into the office and it worked. The security guards didn’t check my bags perfectly anymore because I was friendly and patient to them. I had a bad conscience, because they trusted me. But now I have some photographs of my team in India.
During the Sundays I took a car with a driver from the hotel to do some sightseeing, as that is affordable for Europeans and gives a lot of comfort. I had the chance to see most of the important landmarks from Hyderabad, starting from the Charminar, to the famous Hindu temple Birla Mandir, the mosque Mecca Mashid and the world’s biggest Buddha statue in middle of Hussain Sagar. This is a big lake in the middle of the so called Twin town of Hyderabad and Secundarabad. On my last day before going to airport I visited Ramoji Film City, one of these 4 studio cities where the well known Bollywood films are produced.
the Charminar, one of the famous landmarks in Hyderabadview from Charminar, you can imagine the traffic!Buddha statue in middle of Hussain Sagar
Outside the SD training these two weeks were a big challenge for me: I met a totally different culture and tried to understand the way of thinking on a focus of working together with our colleagues in Mumbai. I am sure, when we pick up the best parts and ideas of both cultures, we will be able to fulfil all our business requirements and the requests of our clients.
Mein letzter Tag im Kurs, um 17 Uhr habe ich mich von meinen Kollegen verabschiedet, es waren, denke ich, für alle interessante 2 Wochen. Auch wenn die Prozesse an sich für mich ganz klar sind, habe ich trotzdem sehr viel gelernt, auf der einen Seite von SAP SD auf der anderen Seite über Indien und seine Menschen. Natürlich bin ich wieder mit dem 3-Rad-Taxi zum Hotel gefahren.
Dann aber war noch ein sehr erlebnisreicher Abend, ich habe meinen Anzug geholt, der ist wirklich ganz toll, dann war ich noch in einem Shoppingcenter und habe noch ein paar Hemden und Krawatten gekauft.
Im Hotel wurde ich dann eingeladen, kurz eine hinduistische Verlobungsfeier zu besuchen. Der Onkel des Bräutigams hat mir erklärt, dass sich die beiden heute das erste Mal gesehen haben. Es war ganz feierlich, beide haben eigentlich recht zufrieden ausgesehen, waren auch beide hübsch. Danach aber gehen alle nach Hause und morgen feiern sie Hochzeit.
Zum Abschluss war ich noch in einem Restaurant in der Nähe, bin aber mit dem Rikschataxi hingefahren. Ich hätte auch laufen können, war aber schon zu faul dafür. Und dort habe ich nochmals die Stimmung mit Lärmen und Hupen auf der Dachterrasse genossen. Eine hinduistische Prozession ist auch vorbeigezogen mit Trommeln und Blasinstrumenten, die sind noch lauter als alle Hupen zusammen.
Die Gewürze habe ich ebenfalls kontrolliert, sie sind alle original verschlossen, Curry und noch ein paar andere Sachen, SEHR vorsichtig zu dosieren!
Morgen habe ich bis 16 Uhr Zeit, da werde ich mit einem Hotelauto in die Filmstadt hinausfahren und mir ansehen, wo die Bollywoodfilme gedreht werden. Da geht es schon nach 8 Uhr los, weil die Fahrt hin dauert ca 1 ½ Stunden.
Normalerweise halte ich mich bei der Verwendung von Redewendungen oder kulturell zugeordneten Worten zurück, da das leicht zu Missverständnissen führen kann, auch ohne sofort von kultureller Aneignung zu sprechen. Diese Begrüßung soll aber zeigen, wie wohl ich mich bei meinem insgesamt mehrwöchigen Aufenthalt in Indien mit den unterschiedlichsten Erlebnissen gefühlt habe.
Ich durfte im Jahr 2007 für meine Firma Capgemini als einer der ersten Europäer unserer Firma ein SAP Training in Indien absolvieren und war dann in meinen Kursen in Hyderabad einer von drei und Mumbai der einzige Europäer. Die notwendigen Impfungen und das Visum wurden buchstäblich im letzten Moment fertig, da die Entscheidung, mich zum Kurs nach Indien zu schicken, von meinem Chef recht kurzfristig getroffen wurde und so stand dieser neuen Herausforderung nichts mehr im Weg.
Ich habe damals neben vielen Fotos auch eine Art Tagebuch für meine Frau und die Familie geschrieben, das ich jetzt praktisch unverändert hier in meinem Blog veröffentlichen möchte. Die einzelnen Einträge gingen regelmäßig per Mail nach Hause.
Da ich das vor fast 18 Jahren geschrieben habe, sind sicher viele Dinge heute ganz anders, ich möchte es aber im Sinn der Authentizität so belassen, wie ich es damals auch mit meinem damaligen Wissensstand ausgeführt habe.
Zum SAP Training kommt nur sehr wenig vor, da das ja meine Frau und die Familie nicht so interessiert hatte. Dafür wird es aber auch am Ende den ersten englischen Blogartikel geben, der in dieser Form im Talent, dem Capgemini Intranet veröffentlicht wurde.
Eine bunte, laute, beeindruckende Reise nach Hyderabad, Mumbai und Goa
Es sind insgesamt gut 30 Tagebucheinträge, die ich unverändert mit euch teilen möchte. An zwei Stellen werde ich aber trotzdem zusätzliche Anmerkungen machen, da sowohl in Hyderabad als auch in Mumbai bald nach meinem Besuch Terroranschläge an Orten verübt wurden, die ich ebenfalls und ohne Angst besucht hatte.
Ich werde aber auch versuchen, möglichst authentische Rezepte zu meinem täglichen Essen zu finden, und am Ende der Tagebucheinträge hinzuzufügen, ich übernehme aber keine Verantwortung für das Gelingen.