Markttag in Phuket

In meinem letzten Blog zu Thailand 2025 erzähle ich vom Walking Street Market in der Altstadt von Phuket, der nicht nur mit tollem Streetfood, sondern auch mit den wunderschön renovierten Häusern im sino-portugiesischen Stil punktet.

Genau genommen ist es kein Markttag, sondern ein Marktabend, denn jeden Sonntag Abend findet der Lard Yai Sunday Walking Street Market (auch Phuket Town Night Market), in der Altstadt von Phuket statt. Genau diesen wollten wir uns ansehen, nachdem wir vom Markt in Khaolak eher enttäuscht waren, der aus unserer Sicht dem Klischee eines Ramschmarktes für Touristen leider recht nahe kommt.

Darum buchten wir vom Hotel weg eine Fahrt nach Phuket mit dem Besuch eines Einkaufszentrums und anschließend den Sonntagabend-Markt in der Altstadt. Über die riesige Shopping Mall erzähle ich hier gar nichts, da sie sich nicht großartig von den Shoppingcentern in Bangkok unterscheidet.

Tempel, Streetfood und Architektur

Dafür war aber der Besuch in der Altstadt von Phuket viel interessanter. Unser Bus hielt direkt vor dem Wat Mongkol Nimit (Wat Klang), der ein bedeutender Thai-buddhistischer Tempel in der Dihuk Road ist. Interessanterweise darf man am Sonntag am Gelände des Tempels parken. Ich kann mir aber nicht vorstellen, hierher mit einem Auto zu fahren, da gehört mehr Geduld dazu als ich habe. Selbst mit einem Roller ist es mühsam durchzukommen und dann ist es angeraten auch damit nicht falsch zu parken, denn in Phukets Altstadt sollen sogar Roller „abgeschleppt“ werden.

Aber als Passagier eines Kleinbusses ist das uninteressant,  wir waren schon gespannt, was uns erwarten würde. Und so marschierten wir die kleine Soi Rommani Straße hinunter und die Atmosphäre hatte uns schon gefangen genommen. Jetzt weiß ich, wie sich ein Asiate in Hallstadt fühlt! Natürlich ist das sehr touristisch, aber es ist zumindest auf den ersten Blick kein Ramsch. Zwischen den kleinen Geschäften findet man ein Lokal nach dem anderen, aber wir wollten das Streetfood des Sonntagsmarktes kosten.

Und dann bogen wir um die Ecke in die Thalang Road und die Farben und Gerüche hatten uns voll erwischt. Wir mussten natürlich sofort Dumplings probieren, die wir bei einem der ersten Stände gesehen hatten.

Phukets Altstadt mit kolonialen Flair

Aber es ist nicht nur die Atmosphäre der Garküchen, die das alles ausmacht, es sind auch die farbenfrohen Fassaden der Häuser im sino-portugiesischen Stil, die speziell in der Abenddämmerung wirken. Es wird sehr rasch finster und so kamen die bruzelnden Woks, das bunte Obst und Gemüse und die Köchinnen und Köche an den beleuchteten Ständen besser zur Geltung. Wir probierten natürlich weiter, Pad Thai, ein Gericht aus Reisbandnudeln, in unserem Fall mit Hühnchen, geht immer, egal ob zum Frühstück oder hier am Abend von einer Garküche.

Sonst genossen wir beim Schlendern von Stand zu Stand die Eindrücke und wir bogen wieder um die Ecke und waren in der Phang Nga Road. Die Geschäfte links und rechts in den zweistöckigen bunten “Shop Houses” sind sauber und trotz der Menschenmassen, die sich durchdrängeln, aufgeräumt und sortiert, da haben wir sogar in europäischen Städten anderes erlebt. In den letzten Jahren wurden viele Häuser in diesem Teil renoviert und machen mit ihren grellbunten Fassaden den Flair aus. Einige Meter weiter am Ende der Phang Nga Road liegt eine Sehenswürdigkeit, auf die wir schon beim Herfahren aufmerksam gemacht wurden, nämlich der sonnengelbe Uhrturm, der vor gut 100 Jahren errichtet wurde und ebenso wie die Häuser der Umgebung neu renoviert wurde.

Aber nicht nur die Gebäude im sino-portugiesischen Stil sind wert genauer betrachtet zu werden, sondern auch die bemerkenswerte Street Art, die an allen möglichen und unmöglichen Stellen zu finden ist.

Wieder zurück auf unserem Rundgang in der Thalang Road hörten wir schon von weitem einen jungen Sänger, dessen bescheidene Sangeskünste vom Publikum aber mit riesigem Applaus bedacht wurde. Wie wir dann sahen, war der Auftritt für einen guten Zweck, um eine Tierschutzorganisation zu unterstützen. Gut, dafür kann man dann schon ein Auge zumachen oder besser die Ohren, und ihn mit einer kleinen Spende ermutigen, weiterzumachen.

Gleich dahinter über eine Brücke sahen wir eine weitere riesige goldene Figur, nämlich die Hai Leng Ong Statue (Golden Dragon Monument). Dieses überlebensgroße Drachen-Monument gilt in Phuket als Beschützer der Stadt. Im direkt angrenzenden Sirikit-Park war natürlich auch eine Trauerausstellung für die verstorbene Königin eingerichtet.

Eine Spezialität habe ich erst verstanden, nachdem ich im Hotel gegoogelt habe. A-Pong, ein spezieller Crepe, der aus Reismehl, Eigelb, Kokosmilch, Hefe, Wasser und Zucker hergestellt wird. Diese Zutaten werden zu einem Teig vermischt und dann in hauchdünne Schichten auf die heißen Töpfe gegossen, die wie bei einem Hütchenspiel ständig ausgetauscht werden, bis der A-Pong langsam knusprig wird. Verkostet haben wir es daher auch nicht, aber es muß ja einen Grund geben, wiederzukommen, um so mehr als das Lokal, wo die A-Pong während der Woche verkauft werden, es sogar in den Michelin Guide geschafft hat.

Honda-Legenden und Kaffee

An der Kreuzung mit der Thep Krasattri Road entdeckten wir zufällig das letzte Highlight unseres Phuket-Abends, das Cub House Phuket, das mein Honda-Herz höher schlagen ließ. Es ist eine Kombination aus einer Honda Werkstatt, einem Museum und Verkaufsraum für den Honda Cub 125 Roller mit einem Kaffeehaus. Von der Super Cub wurden in den letzten 60 Jahren über 100 Millionen Stück hergestellt. Ich wusste aber nicht, dass dieser legendäre Roller auch in Österreich zu kaufen ist. Neben einem wunderbaren Kaffee gab es auch eine Ausstellung zur Geschichte der Honda Monkey und natürlich konnte man auch Honda Souvenirs kaufen. Den Nachteil eines Walking Street Markets, nämlich bei allem hier stundenlang herumzulaufen, konnten wir bei den bequemen Sitzgelegenheiten auch ausgleichen.

Fazit

Natürlich ist der Yai Sunday Walking Street Market auch touristisch geprägt, doch er vermittelt trotzdem die Authentizität, die wir auch in Bangkoks Chinatown gefunden haben. Natürlich gibt es viele Souvenirläden, die speziell für Europäer eingerichtet sind, man kann dabei aber auch die spezielle chinesisch-portugisische Architektur bewundern. Und damit nicht zu vergessen, dass eben neben dem Streetfood die Altstadt von Phuket einen Besuch wert ist.

Essen in Bangkok: Mai ped oder Ped mak mak?

Ursprünglich wollte ich nur einen einzigen Blogartikel zu unserem Bangkok-Besuch schreiben. Nun ist der über das Essen schon lang genug und es folgen noch weitere zu anderen Themen.

Was macht man, wenn man bis auf einen eintägigen Zwischenstopp vor 10 Jahren noch nie in Bangkok war und jetzt sozusagen 3 Nächte und 2 Tage Zeit hat? Essen gehen, Tempel ansehen, die Öffis nutzen und noch eines der größten Shoppingcenter der Welt besuchen. Das sollen auch die Themen in meinen nächsten Bangkok Blogs sein.

Natürlich essen gehen in China Town

Und das im wahrsten Sinn des Wortes, gehen, schauen, kosten, so wird das Erlebnis komplett. Wenn man aber die asiatische Küche nicht mag (ich bin nicht sicher, ob es so jemanden überhaupt gibt), sollte man sich gut überlegen, nach Chinatown zu gehen. Ausserdem sollte man sich darauf einstellen, dass der Chinese und die meisten Thailänder ums Eck in Europa nur beschränkt als Vergleich herhalten können, sie haben sich schon seit Jahren auf den europäischen Geschmack ausgerichtet. Wobei, in England war ich in einigen auch jetzt im Rückblick sehr authentischen thailändischen Restaurants.

Nachdem wir erst am Abend im Hotel angelangt waren, war es für uns fast naheliegend, gleich Chinatown zu besuchen. Das Taxi brachte uns vom Hotel in die Yaowarat Road, die sozusagen das Zentrum von Chinatown ist.

Die Atmosphäre mit all den Eindrücken, nicht nur optisch,  sondern auch von den Gerüchen her hat uns als „Thailand-Anfänger“ sofort gefangen genommen. Hier gibt es Streetfood im besten Sinn. Eine Garküche reiht sich an der nächsten, Stände mit diversen Snacks zum Probieren bis hin zu gegrillten Insektenspiessen laden die Besucher ein. Gut, so mutig waren wir nicht, obwohl es optisch recht dekorativ aussah.

Aber auf die diversesten Arten von Glasnudeln, Dumplings, Curries oder Wokgerichte kann man sich ohne Probleme einlassen. Da alles vor den Augen der Kunden zubereitet wird, ist die Sauberkeit praktisch kein Thema. Wem das trotzdem zu unsicher ist, der sollte eher in Europa aufpassen, wo die Küchen versteckt werden und Fertigprodukte aufgewärmt werden. Auf die Schärfe der Gerichte kann man sich einlassen, muss es aber nicht. Wichtig sind dabei zwei kleine Worte auf thailändisch, die den europäischen ungeübten Magen und Gaumen überleben lassen: „Mai ped“ – nicht scharf! Der Gegensatz für die Harten unter uns ist „Ped mak mak“ – sehr scharf.

Wenn man erklärt bekommt, dass die Speise nur leicht spicy ist, weiß man spätestens nach dem ersten Mal kosten, dass das zwar für thailändische oder asiatische Zungen gilt, bei manchen Europäern aber schon Verbrennungen und Erstickungszustände hervorrufen kann. Darum, wenn man das nicht gewohnt ist, immer die harmloseste Variante in „Mai ped“ bestellen, Chili und Co zum Nachwürzen gibt es als Zugeständnis an uns Europäer immer und so können sich auch ungeübtere Esser hinprobieren, wo ihre Grenze liegt. Man muss das aber nicht, die meisten Gerichte entfalten auch so oder zumindest für europäische Gaumen eine riesige Geschmacksvielfalt.

Sich darauf einzulassen, auf offener Straße im Gewimmel zu sitzen oder auch nur zu stehen und die Nudeln oder das Reisgericht zu genießen, machte nicht nur uns, sondern neben den Einheimischen vielen Menschen aus aller Welt genauso viel Freude wie uns.

Essen in einem zufällig entdeckten Restaurant am Fluss

Bei unserer Heimfahrt von den Tempeln mit dem Fährboot über den Chao Phraya stach uns bei der Station „Ratchawong“ ein Restaurant direkt am Fluss ins Auge, das wir am Abend zumindest wegen seiner Lage unbedingt besuchen wollten, nämlich das Ban Rim Naam. So kehrten wir am Abend zurück und suchten das Lokal. Wenn wir es nicht vom Fluss aus gesehen hätten, wären wir niemals in die kleine Seitengasse des Viertels Talat Noi hineingegangen, an deren Ende sich der Eingang befindet.

Gleich der erste Eindruck gab uns recht, das Lokal ist in eine angeblich 200 Jahre alte Lagerhalle hineingesetzt, mit Blick hinaus auf den auch am späten Abend noch recht geschäftigen Chao Phraya River. Die Einrichtung teilt sich in zwei Bereiche, der traditionelle Teil mit Teppichen und den typischen Dreieck-Polstern, um die Speisen und Getränke am niedrigen thailändischen Tisch zu genießen, der andere Teil ist für weniger gelenkige Personen mit rohen Holztischen und Hockern versehen. In beiden Varianten gibt es Plätze direkt am Wasser um in Ruhe den Booten am Fluss bei der modernen thailändischen Livemusik zusehen zu können.
Die Online-Bestellung mit QR-Code überrascht zwar in einem Lokal wie diesem, passt aber dann doch zur Abgrenzung von total traditionellen Restaurants.

Auch die Speisekarte richtet sich eher an ein junges internationales Publikum als an die traditionellen einheimischen Gäste, was sich sicher auch in den etwas gehobeneren Preisen zeigt.

Wir genossen unser Hühnercurry, den Papayasalat und das Khao Soi mit Blick auf die am Chao Phraya auf und ab fahrenden Partyschiffe.

Übrigens, sogar die Salamander fühlen sich dort wohl! Wir konnten ein kleines Exemplar mit Reis füttern, sodass es immer wieder kam und sich rasch das nächste Reiskorn abholte. Und noch ein kleiner Funfact zum Abschluss: der Kellner erzählte uns, dass das Lokal einem Österreicher gehören würde. Das macht das Wiener Schnitzel im internationalen Teil der Speisekarte wieder logischer…

Essen am CentralwOrld Food Festival

Am letzten Abend sind wir zufällig auf dem Weg zurück zum Hotel bei der CentralwOrld Shopping Mall vorbeigegangen, wo im Bereich davor eine Attraktion auf uns gewartet hat, mit der wir nicht gerechnet hatten. Zur Shopping Mall gibt es einen eigenen Blog, hier konzentriere ich mich nur auf das Streetfood Festival außerhalb der Mall. Wie wir verstanden haben, gibt es dieses schon seit einigen Jahren, immer in etwas anderem Rahmen, diesmal in einem extra dafür gestalten Zelt, wo man die Speisen gleich direkt vor dem jeweiligen Stand an langen Tischen gemeinsam mit anderen Kunden einnehmen kann.

Zuerst muss man aber unbedingt von Stand zu Stand gehen und die Zutaten und vorbereiteten Speisen wirken lassen. Von Gemüse und Obst über Reis und Nudeln, Fleisch jeder Art bis zu Fisch und Meersfrüchten, Süßigkeiten und auch Insekten gibt es für jeden Gaumen etwas, und das immer frisch zubereitet. Da könnten sich manche europäische Streetfood Festivals etwas abschauen.

Wir haben dann köstliche thailändische Frühlingsrollen, Goyzas (hier ein Rezept) mit Schweinefleisch und Shrimps gefüllt, frisch im Wok angebraten und noch einen gebratenen Reis mit Gemüse und Huhn ohne Chilli, eben „Mai ped“, ich habe dann meinen Teil einfach etwas nachgewürzt. Vom frischen Mangosaft konnten wir dann fast nicht genug bekommen.

Auch wenn es nicht die billigste Art von Streetfood in Bangkok ist (ein Gericht kostet 2025 fast quer durch 200 Baht), fanden wir es auf jeden Fall wert, hingegangen zu sein.

Ein Cafe zum Relaxen und Genießen

Noch eine kleine Zufallsentdeckung möchte ich euch auch nicht vorenthalten, das Jedi Cafe in der Boriphat Road, gegenüber des Tempels Wat Saket (Golden Mount). Am Weg zum Tempel sind wir zuerst auch daran vorbeigegangen, es ist uns erst später bei unserer kleinen Runde durch den Park hinter dem Mahakon Fort auf der anderen Seite des Kanals aufgefallen.  Dieses kleine minimalistische Lokal  richtet sich sicher mehr an Touristen, was aber der Qualität keinen Abbruch tut.

Wir haben auf der Terrasse zum Kanal hin zu unserem geeisten Cappuccino einen Makadami Cake und eine Machacreme mit Schokobrownie-Eis genossen.

Einen Bindenwaran konnten wir im Khlong, so heißen die Kanäle, auch vorbeischwimmen sehen. Er muss aber noch sehr jung gewesen sein, sie werden ausgewachsen ja 2-3 Meter lang.

Und ganz aktuell: aufpassen mit Alkohol!

Wie die Bild-Zeitung vom 11.11.2025 mitteilte, ist seit dem 8. November 2025 Alkohol nur noch zu bestimmten Uhrzeiten erlaubt. Für Touristen heißt das: die Uhr im Blick behalten – oder blechen. Die thailändische Tourismuswirtschaft  befürchtet bereits empfindliche Einbußen.

Laut dem neuen „Alcoholic Beverage Control Act (No. 2) B.E. 2568 (2025)“ ist der Konsum von Alkohol nur noch zwischen 11 und 14 Uhr sowie zwischen 17 und 24 Uhr erlaubt. Wer außerhalb dieser Zeiten trinkt – egal ob am Strand oder auf der Straße –, muss zahlen, und zwar nicht wenig, bis zu 10.000 Baht (ca. 250 Euro) kann die Polizei kassieren.

Im zweiten Teil erzähle ich vom Verkehr in Bangkok

Verkehr in Bangkok: Tuk-Tuk, Skytrain oder Khlong Express Boot