Tempel in Bangkok: von absoluter Ruhe bis zu schrillen und farbigen Feiern

Auch wenn ich zuerst übers Essen und die Verkehrsmittel geschrieben habe, sind wir doch wegen der Tempel nach Bangkok gekommen. Viele konnten wir in der kurzen Zeit von zwei Tagen nicht ansehen, aber anscheinend haben wir die drei bedeutendsten, schönsten, imposantesten oder welche Superlative sonst noch in den diversen Führern analog oder digital vergeben werden, davon ausgewählt.

Wat Pho – mehr Gold geht fast nicht

Wir sind von der Anlegestelle Ratchawong am Chao Phraya in wenigen Minuten zu Fuß zum Eingang des Wat Pho gelangt und mussten uns weder beim Eingangstor noch bei der Kassa anstellen, was uns bei der weltweiten Bekanntheit richtig überrascht hat. Der Eintritt beträgt 2025 200 Baht pro Person, was rund 5,25 Euro entspricht. Ich habe den Tempel des liegenden Buddhas bereits vor 10 Jahren besucht und war damals schon überwältigt und so kam er wieder auf unsere Bucketlist, auch deswegen, weil ich mir damals die Zeit für die gesamte Anlage nicht genommen hatte.

Zur Gründung seiner neuen Hauptstadt Bangkok restaurierte und erweiterte König Rama I. zwischen 1789 und 1801 den Tempel, der aus mehreren Bereichen besteht:

Der Viharn des Liegenden Buddha ist heute mit der berühmten 46 Meter langen und 15 Meter hohen vergoldeten liegende Buddha-Statue eine der Hauptattraktionen unter den Tempeln in Bangkok. Die Statue wurde aus Ziegelsteinen und Gips geformt und ist bis auf die Fußsohlen mit Blattgold überzogen. Die Fußsohlen sind mit kunstvollen 108 verschiedenen Perlmutt-Verzierungen ausgestattet, die Szenen aus buddhistischen Schriften darstellen.
Diese Zahl findet ihre Fortsetzung in 108 bronzenen Schalen für Münzenspenden im rechten Seitengang. Gläubige werfen Münzen in diese Schalen, um Glück zu erhalten.

Dass das Gebäude je ein Versammlungssaal hätte sein sollen, was die thailändische Bezeichnung „Viharn“ suggeriert, kann man sich gar nicht vorstellen, weil es nur einen relativ schmalen Gang rundherum gibt. Dabei wurde es im Nachhinein um die fertige Buddha-Statue rundherum gebaut. Hier kann es bei entsprechendem Besucherandrang speziell auf der linken Seite nach dem Eingang schon etwas eng werden. Es gibt aber immer wieder Nischen, wo man einen schönen Blick auf die imposante Buddha-Statue werfen und auch fotografieren kann.

Der Phra Maha Chedi  Rajakarn mit seinen 4 Chedis, jede von ihnen 42m hoch, ist das nächste Highlight des Tempelkomplexes. Diese Türme sind mit verschiedenfarbigen Mosaiken aus Kacheln verkleidet und enthalten die Asche der Könige Rama II. und Rama III.

Der Phra Ubosoth wurde von König Rama I. erbaut. Ein Ubosoth ist der heiligste Teil einer thailändischen Tempelanlage, in diesem befindet sich die sitzende Buddha-Statue Phra Phuttha Thewa Patimakon, in deren Sockel die sterblichen Überreste des Erbauers beigesetzt sind.

In 4 weiteren kleineren Tempeln mit schönen Innenhöfen findet man in den Säulengängen, Phra Rabiang genannt, noch die beeindruckende Zahl von insgesamt 394 stehenden und sitzenden vergoldeten Buddhas.

Alle Buddhas haben wir sicher nicht gesehen, da Wat Pho mit über 1000 Statuen die größte Sammlung von Buddhas in Thailands besitzt, es waren aber mehr als beeindruckende Stunden, die wir dort verbracht hatten.

Nach einer kleine Stärkung in einem netten Café gleich gegenüber des Tempeleingangs spazierten wir zur Anlegestelle der Fähre, Tah Tian, um über den Chao Phraya ans Westufer zu gelangen, wo unser nächstes Highlight zu finden ist.

Wat Arun – der Tempel der Morgenröte

Den Namen Wat Arun verdankt der Tempel Aruna, dem Gott der Morgenröte aus der indischen Mythologie. Das verwirrt uns Europäer, die wir nicht so mit der buddhistischen Götterlehre vertraut sind, etwas, da der imposanteste Blick am Abend vom anderen Ufer beim Wat Pho, oder wie wir es erlebt haben, vom höchsten Gebäude der Stadt, dem Mahakan Tower (zu ihm mehr im nächsten Blog), zu bekommen ist.

Von der Anlegestelle ist es viel näher zum Tempel als Google Maps vermuten lässt, oder es zog uns der zentrale Phra Prang einfach in seinen Bann und so erreichten wir nach wenigen Minuten das Heiligtum. Dieses symbolisiert den Weltenberg Meru, der sich aus dem Weltenmeer erhebt und auf dessen Spitze der Palast des Hindu-Gottes Indra steht.

Der Eintritt beträgt beträgt 2025 100 Baht pro und man bekommt noch je eine kleine Wasserflasche dazu, die man bei der Besteigung des Tempels gerne ausdrinkt.

Auf der untersten Ebene befinden sich vier kleinere Prang, die die vier Kontinente darstellen und dem Windgott Phra Phai geweiht sind.

Auf jeder der vier Seiten des Phra Prang führt eine sehr steile Steintreppe mit extrem hohen Stufen hinauf, die die Besucher des Tempels besteigen können. Wir wunderten uns beim Hinaufsteigen, wie die damals noch kleineren Mönche und Gläubigen diese immer wieder bewältigen konnten. Alle Treppen sind auf den vier Ebenen miteinander verbunden, sodass der Turm auf jeder Etage umrundet werden kann, was wir auf einer Ebene auch gemacht haben.

Die Blumenmuster, mit dem die Türme überzogen sind, bestehen aus einem Mosaik aus etwa einer Million Teilen aus buntem chinesischen Porzellan und Muscheln. Der Phra Prang soll den unterschiedlichen Quellen zufolge 66 bis 67 m oder 80 bis 86 m hoch sein. Egal, er gehört sicher zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten nicht nur Bangkoks und Thailands.

Die Sala Tha Nam sind die sechs Pavillons (Sala) in chinesischem Stil zwischen Fluss und Tempel. Sie sind aus grünem Granit und haben Landungsbrücken zum Fluss hin, von denen regelmäßig die Boote der Chao Phraya Express Linie ablegen. Mehr zu den Booten gibt es in meinem Blog Verkehr in Bangkok.

Wir fuhren von hier mit Boot und Skytrain zurück ins Hotel, um uns für unseren nächsten Punkt an unserem ersten ganzen Bangkok-Tag, den Sonnenuntergang auf dem Mahakan Tower (der Blog dazu folgt noch) frisch zu machen.

Der nächste Morgen war nach der Fahrt mit dem Saen Saep Expressboot dem nächsten berühmten Tempel gewidmet.

Wat Saket – der Tempel des Goldenen Berges

Der Wat Saket Ratcha Wora Maha Wihan, kurz Wat Saket, ist eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen in Bangkok und gehört mit den beiden am Vortag besichtigten Tempeln zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Er liegt in unmittelbarer Nähe der Anlegestelle Panfa Leelard Pier des Saen Saep Expressbootes, mit dem wir gekommen waren.

Vorbei an einer Feuerwache an der Boriphat-Straße ging unser Weg zu einem der Eingänge des recht großen Tempelkomplexes. Im westlichen Teil befindet sich ein 79 Meter hoher, künstlich aufgeschütteter, mit einer goldenen Chedi gekrönter Berg, zu dem 344 Stufen erklommen werden müssen.

Entlang des recht idyllischen Aufstieges über die diesmal recht einfach zu begehende gepflasterte Stiege befinden sich Pflanzen, Glocken, Gongs und Fahnen. Ein leichtes Anschlagen der Gongs und der Glocken entlang der Treppe zum Gipfel des goldenen Hügels soll Glück bringen. Natürlich haben wir das auch versucht. Die gläubigen Buddhisten erweisen auf dem Weg hinauf auch mehreren goldenen sitzenden Buddhas ihren Respekt, aber es schadet auch uns Europäern nicht, ihnen mit Anstand zu begegnen. Der Blick hinunter über die Stadt fasziniert aber auch immer wieder.

Auf dem Gipfel thront der goldene Chedi mit seiner 58 Meter hohen glänzenden Kuppel. In dessen Mitte sitzt ein vierköpfiger Buddha, dem man bei einer Umrundung von jeder Seite die Ehre erweisen kann.

Nicht nur durch den Eintritt von 100 Bath pro Person,  sondern auch durch die Getränke, die man hier oben kaufen kann und die bei der Hitze sogar im November recht willkommen sind, wird das Leben des Tempels zumindest mitfinanziert.

Während unserer Stärkung haben wir den Ausblick über die Altstadt im Westen und die Skyline im Osten bewundert, er ist sicher vergleichbar mit dem Blick vom Mahanakhon Tower, der Wat Saket war doch viele Jahre auch der höchste Punkt Bangkoks.

Der Abstieg vom „Golden Mount“ auf der anderen Seite des Hügels endet an einem Bodhi-Baum mit vielen goldenen Bodhi-Blättern. Wir haben uns gegen eine Spende von 20 Baht bereits am Anfang ein solches Bodhi-Blatt und ein Glöckchen geholt, unsere Namen darauf verewigt und zu den anderen gehängt, ohne die Erklärungen anfangs wirklich verstanden zu haben. Glück soll es bringen, mit unseren Namen eben für die Partnerschaft. Daran zu glauben schadet dabei auf keinen Fall.

Bei unserem Rundblick von oben ist uns in der näheren Umgebung eine weitere recht weitläufige Tempelanlage aufgefallen. Google Maps hat uns dann aufgeklärt, es war der Wat Ratchanatdaram. Wenn wir schon hier waren, wollten wir uns diesen auch noch ansehen.

Der Wat Ratchanatdaram – anscheinend noch ein Geheimtipp in Bangkok

Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an einem Gebäude vorbei, das sich als Wehranlage, nämlich als das Mahakan Fort entpuppte. Wir ließen die Besichtigung aber aus und machten nur einen kleinen Spaziergang durch den dazugehörigen Park, bei dem wir das Jedi Cafe entdeckten, über das ich ebenfalls in meinem Blog über das Essen in Bangkok schreibe.

Der Wat Ratchanatdaram ist angeblich noch ein echter Geheimtipp unter den schönsten Tempeln in Bangkok. Die etwas andere Architektur ist uns ja von oben schon aufgefallen, darum wollten wir auch hinein. Leider hielt uns einer der Angestellten auf und erklärte uns, dass der Tempel wegen einer Zeremonie geschlossen sei und er uns eine Rundfahrt mit dem Tuk-Tuk empfehlen würde. „Zufällig“ kam auch gerade eines vorbei, die Geschichte dazu erzähle ich aber im Blog über den Verkehr.

Darum gibt es nur einige Fotos von außen und wir haben einen Grund mehr, die Stadt wieder zu besuchen. Wie ich dann nachgelesen habe, strahlt der gesamte Tempel eine unglaublich friedlichen Atmosphäre aus, wir dachten nur, dass das davon kam, weil keine Touristen herumwuselten.

Eine Besonderheit und das absolute Highlight der Tempelanlage ist der Loha Prasat, der sogenannte „Eisen-Palast“. Der weiß glänzende Tempel besitzt insgesamt 37 goldene Chedis, die, wie wir schon vom benachbarten Wat Saket aus gesehen haben, traumhaft schön in der Sonne glänzen. Sie sollen die 37 Tugenden symbolisieren, die auf dem Weg zur Erleuchtung im Buddhismus entwickelt werden.

Der Erawan-Schrein, ein neuzeitlicher Tempel

Der Erawan-Schrein hatte mich bereits bei meinem kurzen Aufenthalt im Jahr 2015 beeindruckt. Nachhaltig in Erinnerung ist er mir aber auch deswegen geblieben, weil kurze Zeit danach dort ein Bombenanschlag mit mehreren Toten verübt wurde.

Diesmal kamen wir aber zum Jahrestag seiner Einweihung am 9.November 1956 zurecht. Daher pilgerten die Gläubigen und Schaulustigen schon in den Tagen davor in Scharen zum Schrein und brachten ihre Opfergabe, die man direkt davor erstehen konnte. Ausserdem gab es Gruppen von Verkleideten, die in schrillbunten Gewändern und mit lauter „Musik“ und Trommelwirbeln als Drachen dem Heiligtum ihre Ehre erwiesen. Für uns war das natürlich jedesmal, wenn wir vorbei kamen, ein spezielles Erlebnis.

Der Schrein wurde deswegen errichtet, weil bis 1956 beim Bau eines benachbarten Hotels immer wieder Todesopfer zu beklagen waren. Ab der Segnung des Schreins war aber damit Schluß und so wurde der Erawan-Schrein rasch berühmt in Bangkok.

Die Gottheit Brahma ist der Gott der Schöpfung. Es wird gesagt, er habe sowohl sich selbst, als auch die Welt, den Himmel und die Menschen erschaffen. Er wird in Thailand respektvoll Thao Maha Phrom oder kurz Phra Phrom genannt. Die Statue aus vergoldetem Gips ist nach Norden ausgerichtet und sitzt auf einem etwa 1,5 m hohen rechteckigen Sockel in einer entspannten Pose, Lalitasana genannt: ein Bein angewinkelt, das andere locker nach unten hängend. Der Erawan-Brahma hat vier Köpfe mit vier Gesichtern, die in alle vier Himmelsrichtungen blicken. Die Gesichter haben alle einen leicht unterschiedlichen Gesichtsausdruck, aber alle sind freundlich und zufrieden. Die Augen sind geöffnet, das bedeutet, der Gott ist wachsam. Jedes Gesicht hat einen spitzen Bart. Traditionell wird der Gott mit vier Händen dargestellt, diese Statue hat aber acht Hände jede davon hält ein Objekt mit symbolischer Bedeutung.

Zusätzlich ist mir schon vor 10 Jahren aufgefallen, dass der Schrein auch über eine Art Bühne verfügt, wo bei feierlichen Anlässen schon damals und auch diesmal wieder Tänze aufgeführt wurden.

Alles in allem waren diese Feierlichkeiten ein zufälliges, aber umso beeindruckenderes Erlebnis, das wir sehr genossen haben. Zwei weitere Ereignisse haben wir knapp verpasst, nämlich das Lichterfest am 6. November und eine täglich wiederholte Lasershow am Ufer des Chao Phraya ab dem 14. November.

Nächster Teil:

Das Moderne Bangkok: Mahanakhon Tower, CentralwOrld und der R Walk

Essen in Bangkok: Mai ped oder Ped mak mak?

Ursprünglich wollte ich nur einen einzigen Blogartikel zu unserem Bangkok-Besuch schreiben. Nun ist der über das Essen schon lang genug und es folgen noch weitere zu anderen Themen.

Was macht man, wenn man bis auf einen eintägigen Zwischenstopp vor 10 Jahren noch nie in Bangkok war und jetzt sozusagen 3 Nächte und 2 Tage Zeit hat? Essen gehen, Tempel ansehen, die Öffis nutzen und noch eines der größten Shoppingcenter der Welt besuchen. Das sollen auch die Themen in meinen nächsten Bangkok Blogs sein.

Natürlich essen gehen in China Town

Und das im wahrsten Sinn des Wortes, gehen, schauen, kosten, so wird das Erlebnis komplett. Wenn man aber die asiatische Küche nicht mag (ich bin nicht sicher, ob es so jemanden überhaupt gibt), sollte man sich gut überlegen, nach Chinatown zu gehen. Ausserdem sollte man sich darauf einstellen, dass der Chinese und die meisten Thailänder ums Eck in Europa nur beschränkt als Vergleich herhalten können, sie haben sich schon seit Jahren auf den europäischen Geschmack ausgerichtet. Wobei, in England war ich in einigen auch jetzt im Rückblick sehr authentischen thailändischen Restaurants.

Nachdem wir erst am Abend im Hotel angelangt waren, war es für uns fast naheliegend, gleich Chinatown zu besuchen. Das Taxi brachte uns vom Hotel in die Yaowarat Road, die sozusagen das Zentrum von Chinatown ist.

Die Atmosphäre mit all den Eindrücken, nicht nur optisch,  sondern auch von den Gerüchen her hat uns als „Thailand-Anfänger“ sofort gefangen genommen. Hier gibt es Streetfood im besten Sinn. Eine Garküche reiht sich an der nächsten, Stände mit diversen Snacks zum Probieren bis hin zu gegrillten Insektenspiessen laden die Besucher ein. Gut, so mutig waren wir nicht, obwohl es optisch recht dekorativ aussah.

Aber auf die diversesten Arten von Glasnudeln, Dumplings, Curries oder Wokgerichte kann man sich ohne Probleme einlassen. Da alles vor den Augen der Kunden zubereitet wird, ist die Sauberkeit praktisch kein Thema. Wem das trotzdem zu unsicher ist, der sollte eher in Europa aufpassen, wo die Küchen versteckt werden und Fertigprodukte aufgewärmt werden. Auf die Schärfe der Gerichte kann man sich einlassen, muss es aber nicht. Wichtig sind dabei zwei kleine Worte auf thailändisch, die den europäischen ungeübten Magen und Gaumen überleben lassen: „Mai ped“ – nicht scharf! Der Gegensatz für die Harten unter uns ist „Ped mak mak“ – sehr scharf.

Wenn man erklärt bekommt, dass die Speise nur leicht spicy ist, weiß man spätestens nach dem ersten Mal kosten, dass das zwar für thailändische oder asiatische Zungen gilt, bei manchen Europäern aber schon Verbrennungen und Erstickungszustände hervorrufen kann. Darum, wenn man das nicht gewohnt ist, immer die harmloseste Variante in „Mai ped“ bestellen, Chili und Co zum Nachwürzen gibt es als Zugeständnis an uns Europäer immer und so können sich auch ungeübtere Esser hinprobieren, wo ihre Grenze liegt. Man muss das aber nicht, die meisten Gerichte entfalten auch so oder zumindest für europäische Gaumen eine riesige Geschmacksvielfalt.

Sich darauf einzulassen, auf offener Straße im Gewimmel zu sitzen oder auch nur zu stehen und die Nudeln oder das Reisgericht zu genießen, machte nicht nur uns, sondern neben den Einheimischen vielen Menschen aus aller Welt genauso viel Freude wie uns.

Essen in einem zufällig entdeckten Restaurant am Fluss

Bei unserer Heimfahrt von den Tempeln mit dem Fährboot über den Chao Phraya stach uns bei der Station „Ratchawong“ ein Restaurant direkt am Fluss ins Auge, das wir am Abend zumindest wegen seiner Lage unbedingt besuchen wollten, nämlich das Ban Rim Naam. So kehrten wir am Abend zurück und suchten das Lokal. Wenn wir es nicht vom Fluss aus gesehen hätten, wären wir niemals in die kleine Seitengasse des Viertels Talat Noi hineingegangen, an deren Ende sich der Eingang befindet.

Gleich der erste Eindruck gab uns recht, das Lokal ist in eine angeblich 200 Jahre alte Lagerhalle hineingesetzt, mit Blick hinaus auf den auch am späten Abend noch recht geschäftigen Chao Phraya River. Die Einrichtung teilt sich in zwei Bereiche, der traditionelle Teil mit Teppichen und den typischen Dreieck-Polstern, um die Speisen und Getränke am niedrigen thailändischen Tisch zu genießen, der andere Teil ist für weniger gelenkige Personen mit rohen Holztischen und Hockern versehen. In beiden Varianten gibt es Plätze direkt am Wasser um in Ruhe den Booten am Fluss bei der modernen thailändischen Livemusik zusehen zu können.
Die Online-Bestellung mit QR-Code überrascht zwar in einem Lokal wie diesem, passt aber dann doch zur Abgrenzung von total traditionellen Restaurants.

Auch die Speisekarte richtet sich eher an ein junges internationales Publikum als an die traditionellen einheimischen Gäste, was sich sicher auch in den etwas gehobeneren Preisen zeigt.

Wir genossen unser Hühnercurry, den Papayasalat und das Khao Soi mit Blick auf die am Chao Phraya auf und ab fahrenden Partyschiffe.

Übrigens, sogar die Salamander fühlen sich dort wohl! Wir konnten ein kleines Exemplar mit Reis füttern, sodass es immer wieder kam und sich rasch das nächste Reiskorn abholte. Und noch ein kleiner Funfact zum Abschluss: der Kellner erzählte uns, dass das Lokal einem Österreicher gehören würde. Das macht das Wiener Schnitzel im internationalen Teil der Speisekarte wieder logischer…

Essen am CentralwOrld Food Festival

Am letzten Abend sind wir zufällig auf dem Weg zurück zum Hotel bei der CentralwOrld Shopping Mall vorbeigegangen, wo im Bereich davor eine Attraktion auf uns gewartet hat, mit der wir nicht gerechnet hatten. Zur Shopping Mall gibt es einen eigenen Blog, hier konzentriere ich mich nur auf das Streetfood Festival außerhalb der Mall. Wie wir verstanden haben, gibt es dieses schon seit einigen Jahren, immer in etwas anderem Rahmen, diesmal in einem extra dafür gestalten Zelt, wo man die Speisen gleich direkt vor dem jeweiligen Stand an langen Tischen gemeinsam mit anderen Kunden einnehmen kann.

Zuerst muss man aber unbedingt von Stand zu Stand gehen und die Zutaten und vorbereiteten Speisen wirken lassen. Von Gemüse und Obst über Reis und Nudeln, Fleisch jeder Art bis zu Fisch und Meersfrüchten, Süßigkeiten und auch Insekten gibt es für jeden Gaumen etwas, und das immer frisch zubereitet. Da könnten sich manche europäische Streetfood Festivals etwas abschauen.

Wir haben dann köstliche thailändische Frühlingsrollen, Goyzas (hier ein Rezept) mit Schweinefleisch und Shrimps gefüllt, frisch im Wok angebraten und noch einen gebratenen Reis mit Gemüse und Huhn ohne Chilli, eben „Mai ped“, ich habe dann meinen Teil einfach etwas nachgewürzt. Vom frischen Mangosaft konnten wir dann fast nicht genug bekommen.

Auch wenn es nicht die billigste Art von Streetfood in Bangkok ist (ein Gericht kostet 2025 fast quer durch 200 Baht), fanden wir es auf jeden Fall wert, hingegangen zu sein.

Ein Cafe zum Relaxen und Genießen

Noch eine kleine Zufallsentdeckung möchte ich euch auch nicht vorenthalten, das Jedi Cafe in der Boriphat Road, gegenüber des Tempels Wat Saket (Golden Mount). Am Weg zum Tempel sind wir zuerst auch daran vorbeigegangen, es ist uns erst später bei unserer kleinen Runde durch den Park hinter dem Mahakon Fort auf der anderen Seite des Kanals aufgefallen.  Dieses kleine minimalistische Lokal  richtet sich sicher mehr an Touristen, was aber der Qualität keinen Abbruch tut.

Wir haben auf der Terrasse zum Kanal hin zu unserem geeisten Cappuccino einen Makadami Cake und eine Machacreme mit Schokobrownie-Eis genossen.

Einen Bindenwaran konnten wir im Khlong, so heißen die Kanäle, auch vorbeischwimmen sehen. Er muss aber noch sehr jung gewesen sein, sie werden ausgewachsen ja 2-3 Meter lang.

Und ganz aktuell: aufpassen mit Alkohol!

Wie die Bild-Zeitung vom 11.11.2025 mitteilte, ist seit dem 8. November 2025 Alkohol nur noch zu bestimmten Uhrzeiten erlaubt. Für Touristen heißt das: die Uhr im Blick behalten – oder blechen. Die thailändische Tourismuswirtschaft  befürchtet bereits empfindliche Einbußen.

Laut dem neuen „Alcoholic Beverage Control Act (No. 2) B.E. 2568 (2025)“ ist der Konsum von Alkohol nur noch zwischen 11 und 14 Uhr sowie zwischen 17 und 24 Uhr erlaubt. Wer außerhalb dieser Zeiten trinkt – egal ob am Strand oder auf der Straße –, muss zahlen, und zwar nicht wenig, bis zu 10.000 Baht (ca. 250 Euro) kann die Polizei kassieren.

Im zweiten Teil erzähle ich vom Verkehr in Bangkok

Verkehr in Bangkok: Tuk-Tuk, Skytrain oder Khlong Express Boot