Von Enzesfeld bis Fusch an der Glocknerstraße
Ursprünglich hatte ich ja meine Reise in die Schweiz von Dienstag bis Samstag geplant und freute mich schon, dass es nicht so heiß wie in der Woche davor sein sollte. Als aber der Sonntagabend mit einem Gewitter begann und der Starkregen auch am Montag nicht enden wollte, beschloss ich den Start auf Mittwoch zu verschieben.
Booking.com ließ mich bis auf ein Hotel im Trentino alle umbuchen und jetzt weiß ich, dass ich in Zukunft auf Storno bis zum letzten Tag achten werde. Das ist zwar Lehrgeld, daß weh tut, aber andererseits hatte ich die Chance, am Mittwoch nicht mehr nass zu werden. Und diese Chance nützte ich.
Im Lauf des Dienstags, der komplett verregnet war, kamen dann die Nachrichten von 30 cm Neuschnee am Stelvio (Stilfser Joch) und dann auch noch vom Großglockner mit 20 cm. Den sollte ich dann von meinem Quartier in Fusch an der Glocknerstraße am Mittwoch Abend auch noch sehen.
Aber alles der Reihe nach. Der Regen hatte daheim in der Nacht aufgehört und so waren die Straßen zumindest trocken. Um der Baustelle auf der Autobahn auszuweichen, fuhr ich bis Neunkirchen die gewohnten kleinen Straßen und von dort auf der Semmering-Schnellstraße bis Mürzzuschlag und dann über Neuberg an der Mürz und das Niederalpl bis Gußwerk. Hier bog ich ins Salzatal auf der Hochschwab-Bundesstraße Richtung Wildalpen ab. Diese Straße ist allen zu empfehlen, die gerne flotte langgezogene Kurven in einer wunderschönen Landschaft fahren.





Nach einem kurzen Stück auf der B25 bog ich nach Palfau ab, den Autos folgend, die dort die Rafter und Paddler aus der Salza wieder aufnahmen. Weiter ging es über den Erbsattel bis kurz vor St.Gallen links die Burgruine Gallenstein herunterblickte. Sie war vom 13. bis Ende des 19. Jahrhunderts Fluchtburg und Verwaltungssitz de 1074 gegründeten Stiftes Admont. Um die Dachsteuer einzusparen, wurde wie bei vielen anderen Burgen, z. B. auch der Burgruine Rauhenstein in Baden, 1832 das Kupferdach abgedeckt und die Burg dem Verfall überlassen. So entstand die jüngste Burgruine der Steiermark.




Weiter ging es über den Buchauer Sattel und dem Vorschlag der Kurviger App auf der Passhöhe einer kleinen Seitenstraße folgend hinunter Richtung Benediktinerstift und der größten Klosterbibliothek der Welt, für das ich heute keine Zeit hatte.



Auf der Gesäusestraße, wo von weitem die Wallfahrtskirche Frauenberg herunterblickte, die ich 2016 besucht hatte, fuhr ich weiter nach Liezen. Von damals stammen auch die vier nachfolgenden Fotos.




Um der eintönigen und stark befahrenen Ennstal-Bundesstraße auszuweichen, fuhr ich in Liezen links weg, vorbei am Fliegerhorst Fiala Fernbrugg in Aigen über kleine Landesstraßen bis Prüggern. Kurz vor Haus im Ennstal ging es dann gleich wieder weg und hinauf Richtung Ramsau am Dachstein. Direkt an der Straße, auf der Gemeindegrenze Haus–Ramsau, steht der Trutstein, ein etwa 10 m hoher isolierter Felsturm.


Bald danach befindet sich seit 1434 die älteste die älteste Lodenwalke der Welt, die sicher auch interessant zu besichtigen gewesen wäre. Ramsau am Dachstein ist auch seit 2009 der Hauptschauplatz und Drehort für die ZDF-Fernsehserie „Die Bergretter“. Es ist aber auch der Einstieg in die Dachstein Südwand und Talstation der Panoramagondel auf den Dachstein.

Der nächste Ort Filzmoos liegt bereits im Bundesland Salzburg. Von dort ist es nicht mehr weit nach Eben im Pongau, von wo die landschaftlich recht schöne B99 bis Bischofshofen führt.

Nach einem Tankstopp leitete mich mein Navi entgegen meiner Planung am PC daheim, auf die B311 und St.Johann im Pongau statt über Mühlbach am Hochkönig und Dienten. Aber wer weiß, wofür es gut war,es begann nämlich nun wirklich zu regnen und ich war froh, auf dem schnellsten Weg noch trocken mein Quartier in Fusch an der Glocknerstraße zu erreichen.



Dem Bergweltklischee folgend gab es nach einem kleinen Fußmarsch in den Ort zum Abendessen im Hotel Römerhof noch ein Wildererpfandl.

Die erste Tagesetappe mit der Pässeliste

