Vom Kals bis Murau
Nachdem es in der Nacht nochmals geregnet hatte, war zwar alles feucht, doch schon nach dem Frühstück war der Himmel über Kals blau mit wenigen Wolken.




So waren wir zuversichtlich, dass wir zumindest die nächsten Stunden unserer Tagesetappe im Trockenen schaffen würden. Die drei Motorräder waren gepackt und so fuhren wir hinunter ins Tal auf die Felbertauernstraße nach Lienz. Dort hielt uns zwar der übliche Stau etwas auf, aber gleich am Stadtausgang verließen wir den Kreisverkehr Richtung Iselsberg. Auf der Passhöhe zweigt zwar die Großglockner-Hochalpenstraße ab, wir wollten aber weiter ins Mölltal. Wir bogen daher rechts auf die B106 und genehmigten uns in einem Kaffeehaus an einer Tankstelle eine kleine Kaffeepause, gleich daneben präsentierte ein Reisebus seinen Montagsgruß.



Eigentlich wollten wir kurz vor dem Autobahnkreuz bei Seeboden, in Lendorf über Hühnersberg fahren, es wurde dann aber eine kleine Landesstraße, der wir bis kurz nach Trebesing folgten. Den Großteil dieser Strecke bis Gmünd in Kärnten kannte ich vom Radfahren, sie war aber auch mit den Motorrädern eine gute Alternative zur verkehrsreichen und eintönigen Katschberg-Bundesstraße B99.
Kurz nach Gmünd machten wir einen kurzen Abstecher zu einer etwas kurioseren Sehenswürdigkeit, der „Geteilten Kirche„.



Die B99 mit dem Blick immer wieder hinauf zur Tauernautobahn war dann bis Kremsbrücke unsere weitere Wahl. Dort kam der erste Wegweiser für das nächste Ziel, die Nockberge. Weg von der großen Bundesstraße waren die Kurven wieder mehr motorradgerecht, sprich kürzer und knackiger, bis die Abzweigung, nun wieder Richtung Süden auf die Nockalmstraße, die 1981 primär als touristische Panoramastraße eröffnet wurde. Auf einer Länge von 35 Kilometern schlängelt sie sich die über 52 Kehren (Reidn) zwischen Innerkrems und Reichenau über die charakteristische Landschaft der „Nockis“. Die Tageskarte kostet 2025 für Motorradfahrer 18 Euro, was zwar kein Geschenk ist, aber den Fahrspaß auf jeden Fall wert ist. Leider wurden die Wolken immer finsterer und so gab es nur einen Fotostopp.



Je weiter wir hinunter kamen, desto heller wurde es und wir dadurch zuversichtlicher, dass wir unser nächstes Ziel, die Passhöhe der Turrach trocken erreichen können. So war es dann auch und wir parkten bei Sonnenschein vor dem nicht nur bei Motorradfahrern bekannten Hotel Kornock ein.
Leider begann es hier während des Mittagessens zu tröpfeln und die Wolken wurden immer dunkler. Das hieß für uns: lieber rein in die Regenkombi und bald weiter. Unser Tagesziel Murau war gar nicht mehr sehr weit entfernt, die längere Strecke über Tamsweg wären 70 Kilometer gewesen, aber in Anbetracht des Regens bogen wir doch in Predlitz rechts auf den um fast 30 Kilometer kürzeren Weg ab. Ob es wirklich die bessere Wahl war, sei dahingestellt. Nach einer ewig langen Rotlichtphase hatten wir eine kilometerlange Baustelle mit Sand und Schotter, wodurch unsere Bikes entsprechend verdreckt waren, obwohl es in der Zwischenzeit zu regnen aufgehört hatte. Darum ließen wir die Ehefrauen meiner Freunde beim Hotel einchecken und wir fuhren gleich zum Waschplatz bei der nächsten Tankstelle.
Nach einer kleinen Ruhepause mussten wir uns die Beine vertreten und entdeckten beim Rundgang durch die recht malerische Altstadt das „Open Space„, eine Tagesbar mit mutiger Architektur und genialem Ausblick über die Mur. Ein wunderschöner Regenbogen rundete neben guten Cocktails den Nachmittag ab.





Wenn man schon in der Bierstadt Murau ist, muß man natürlich dem Brauhaus einen Besuch abstatten. Und so bekam ich neben ein paar guten Bieren auch noch die Würstel mit Saft, auf die ich mich schon so gefreut hatte.



Pässeliste und die Route des dritten Heimreise-Tages


























































