2 – Der Tag der nicht gefahrenen Straßen

Beim Motorradfahren ist ja im Prinzip der Weg das Ziel. Wenn man aber an einem Tag gleich mehrere Straßen nicht fahren kann, ist es doch frustrierend. Wie es dazu kam, beschreibe in der zweiten Folge dieser Serie.

Von Fusch im Land Salzburg bis Panchia im Trentino

Am am Morgen zeigten die Kameras am Großglockner Nebel und eine Temperatur von 1 Grad. Der Schnee lag zwar nicht auf den Straßen, aber Glatteisgefahr bestand trotzdem und so war die Sperre für Motorräder noch nicht aufgehoben. So blieb mir als Alternative nur der Felbertauern mit seinem Scheiteltunnel. Die Möglichkeit auf der anderen Seite, die Bahnverladung zwischen Gastein und Mallnitz, bestand auch noch nicht. Diese wurde erst am Wochenende darauf nach den wochenlangen Revisionsarbeiten geöffnet.

Und so dachte ich da noch, dass die Großglockner-Hochalpenstraße die einzige sein würde, die ich an diesem Tag nicht wie geplant befahrenen konnte. So startete ich über die da noch nicht so stark befahrene B168 nach Mittersill, von wo die B108 über den Felbertauern führt. Dabei hatte ich einen wunderbaren Blick auf das von der Morgensonne angeleuchtete Kitzsteinhorn und konnte bis zum Tunneleingang noch ein paar Fotostopps einlegen. Die Maut von 12 Euro für ein Motorrad (2025) ist nach dem 5313 m langen Tunnel auf Osttiroler Seite zu bezahlen. Dann führt die Straße mit vielen langgezogenen Kurven über Matrei hinunter bis zur Bezirkshauptstadt Lienz.

Mein nächstes geplantes Highlight des Tages sollte die Pustertaler Höhenstraße sein. Wenige Kilometer nach Lienz, bei Leisach weist ein Schild rechts auf die gut 35 km lange Panoramastraße, die in vielen meist gut ausgebauten Kurven bis auf rund 1500 m hinauf führt. Der Ausblick auf die gegenüberliegenden Lienzer Dolomiten und die Durchfahrt durch die kleinen Dörfchen macht diese Strecke so reizvoll.

Doch wenige Kilometer bevor die Straße in Abfaltersbach wieder in die B100 einmündet, ging nichts mehr, Totalsperre wegen Bauarbeiten. Also umdrehen und rund die Hälfte zurück, bis die St.Justiana Landesstraße hinunter ins Tal nach Mittewald führt. Aber für den Motorradfahrer ist ja eh der Weg das Ziel und ich dachte, dass das die letzte nicht vollständig gefahrene Straße für diesen Tag sein sollte.

Kurz vor der Grenze bei Silian füllte ich noch den Tank meiner Crosstourer auf, um nicht gleich in Italien tanken zu müssen und fuhr danach bei Toblach auf der SS51, der Strada d’Alemagna, Richtung Süden bis Schluderbach. Schon in der Provinz Venetien, wollte ich die Mautstraße zur Auronzohütte bei den Drei Zinnen hinauf fahren. Gleich zu Beginn gibt es zwei Serpentinen, wo ich warten musste, weil gerade zwei Busse herunter fuhren und dabei reversieren mussten. Dann ging es vorbei an einem kleinen Bergsee, dem Lago Antorno weiter bis sich das Tal mit einem großen Parkplatz öffnete und die 3 Zinnen genau vor mir standen.

Der Schranken der Mautstraße weiter zur Auronzohütte blieb mir aber verschlossen, seit Sommer 2025 braucht man ein vorreserviertes Online-Ticket. Leider wusste das die Homepage vor einigen Monaten noch nicht und so war meine Überraschung perfekt. Jetzt war das die dritte Straße an einem Tag, die ich nicht so fahren konnte wie ich wollte.

Bevor ich wieder hinunter zur SP49 fuhr, machte ich beim Lago Antorno Halt für einen Cappuccino und einen Apfelstrudel und natürlich für einige Fotos.

Weiter ging es den Misurinapass hinunter und weiter über den Passo Tre Croci Richtung Cortina di Ampezzo, wo es wieder die dort üblichen Staus gab. Nach längerem Schritttempo und einigem Durchschlängeln erreichte ich am westlichen Ende der Stadt die Auffahrt zum Passo Giau. Der Ausblick von der Passhöhe über die Marmolada, Sellagruppe, Drei Zinnen, Nuvolau, Cristallo, Tofane usw. ist fast nicht mehr zu toppen.

Der Passo di Valles mit seinen etwas mehr als 2000 Metern Höhe ist gemütlich zu fahren und führt hinab nach  Predazzo, wo bald das Schisprung-Stadion für die Olympiade 2026 fertig werden sollte.

Da ich leider nicht so einfach stehenbeliben konnte: Die Bauststelle für das Schispungstadion in Predazzo für die Olympiade 2026 im März 2025, Copyright: http://berkutschi.com

Nur noch wenige Kilometer weiter im Val di Fiemme liegt mein Tagesziel Panchia, wo ich direkt an der Hauptstraße im Hotel Rio Bianco mein Zimmer reserviert hatte. Das Zimmer war ruhig und sauber, das Steakhaus, das zum Hotel gehört, ist meiner Meinung nach sogar einen kleinen Umweg wert.

Die zweite Tagesetappe und die Pässeliste

Felbertauern

Pustertaler  Höhenstraße

Mautstraße zur Auronzohütte

Passo Tre Croci

Misurinapass

Passo Giau

Passo di Valles

Kurviger Route: Fusch – Panchia

Und hier geht’s zum dritten Fahrtag:

Von Panchia nach Edolo

Raus mit dem Motorrad!

Am Karsamstag, dem 30 März, so früh wie schon lange nicht, habe ich mein Motorrad ausgewintert. Wie jedes Jahr durfte es die kalte Jahreszeit im Winterquartier bei meiner Mutter und Schwester gut geschützt verbringen.

Erste Kilometer im Jahr 2024

Das Wetter war bis auf den Wind fast perfekt, so machte der Weg nach Hause doppelt Spaß, auch wenn es nur gut 120 km waren.

Mein Bike, eine Honda VFR1200X Crosstourer, die heuer auch schon wieder 10 Jahre alt wird und seit 2017 in meinem Besitz ist, sprang diesmal auf den ersten Klick an, nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder Mucken machte und ich einige Male den ÖAMTC und das letzte Mal sogar die Werkstätte brauchte. Ich habe aber auch die Batterie diesmal sehr pfleglich behandelt und vorab geladen, im warmen Keller war sie ja immer untergebracht.

Ein neuer Helm kam heuer auch dazu, den mir meine ehemaligen Arbeitskolleginnen und Kollegen zum Abschied geschenkt haben, ich hab mich sehr darüber gefreut!

Gleich nach ein paar Kilometern habe ich die 45000er Marke überschritten, ich gehe aber davon aus, daß ich heuer den 50000er locker überspringe, da doch einige kleinere und größere Ausfahrten geplant habe.

Pläne und Ideen für heuer

Zuerst gibt es einmal ein Service, neue Reifen und ein neues Pickerl, dann kommt noch ein Urlaub ohne Motorrad in Sizilien (dazu werde ich euch zu gegebener Zeit auch einiges berichten), dann kommt Anfang Mai eine Tagesausfahrt für Freunde und Bekannte, die ich jetzt auch schon seit fast 20 Jahren organisiere. Diesmal führe ich sie vermutlich ins Hochschwabgebiet, die genaue Route kommt noch.

Weitere Pläne: fix ist bereits Ende Mai / Anfang Juni ein Fahrt in den Schwarzwald mit Hinweg über die Deutsche Alpenstraße und zurück plane ich eine Museumstour zu Porsche, Mercedes und Audi. Im Juli geht es wieder in die Schweiz, diesmal über Kärnten, Slowenien, die Dolomiten und zum Abschluss die Schweizer Highlights Rheinschlucht und Gotthard-Tremola von Airolo aus. Am Retourweg sind Timmelsjoch, Brenner, Kühtai usw. im Focus.

Dann kommen sicher noch einige gößere und kleiner Tages- und Zweitagstouren dazu, ich erzähle euch gern von allen diesen Fahrten hier in meinem Blog.