Ich organisiere seit fast 20 Jahren im Frühjahr und im Frühherbst eine Motorrad-Ausfahrt für Freunde und Bekannte. Dabei ist das Ziel meist ein gemütlicher Gasthof mit guter Küche, wobei genau genommen ja der Weg dorthin an sich schon das Ziel ist.
Die von mir geplante Herbstausfahrt 2025 sollte uns ins Steirische Almenland bringen, genauer in den kleinen Ort St.Kathrein am Offenegg. Die Gruppe war diesmal klein, aber Werner, Christian, Kurt und Reinhard vertrauten auch diesmal meiner Routenplanung.
Wie immer ging es auf eher kleinen kurvigen Straßen hinaus aus Enzesfeld und Richtung Aigen bei Hernstein und von dort über den Hart im größten zusammenhängenden Schwarzföhrengebiet Mitteleuropas. Hier begann bereits der Fahrspaß, denn solche Serpentinen vermutet man nicht so nahe der Bundeshauptstadt Wien. Die Straße brachte uns hinunter ins Piestingtal, das nicht nur bei Motorradfahrern, sondern genauso bei Wanderern und Radfahrern beliebt ist.
Man könnte hier über Gutenstein und Rohr am Gebirge bis in die Kalte Kuchl fahren, wir bogen aber bereits nach wenigen Kilometern links Richtung Miesenbach ab. Die Kurven des Ascher führen hinunter nach Puchberg am Schneeberg, von wo es weiter auf der B26 vorbei an der Burg Stixenstein mit der markanten Tordurchfahrt bis Sieding ging.
Wer neugierig ist, kann noch mehr über dieses Gebiet in meinem Blog zum Motorradwandern im südlichen Niederösterreich nachlesen:
Wer mich kennt oder schon einige meiner Motorrad-Blogs gelesen hat, weiß, dass ich gerne kleine Sträßchen erkunde, darum fuhren wir hier rechts weg von der Bundesstraße und den einspurigen Ambachweg hinauf nach Bürg und dort rechts weiter auf der L4163 zum Gut Gasteil, das ein Künsterehepaar mit dem Projekt „Kunst in der Landschaft“ seit vielen Jahren bekannt gemacht hat. Ein paar nette Kurven weiter kamen wir schon nach Priglitz, von wo ich normalerweise geradeaus weiter nach Auf der Wiese hinunter nach Schlöglmühl fahre.
digdig
Wir sollten aber pünktlich in unserem Gasthof sein, damit wir noch vor der angesagten Hochzeitstafel bestellen könnten. Darum war die Route optimiert und so leitete ich meine kleine Gruppe den kürzeren Weg durch den Stuppachgraben hinunter nach Gloggnitz.
Gleich beim Bahnhof gäbe es ein Highlight für alle Schokofans, nämlich das Lindt Factory Outlet. Als Mann einer Schweizerin kenne ich natürlich auch das Original Lindt Home of Chocolate in Kilchberg am Zürisee, aber zur Not hilft der Shop hier am ehemaligen Hofbauer-Standort auch gegen eventuelle Entzugserscheinungen.
Wir fuhren aber weiter durch die Stadt und hinauf über die Schlaglstraße nach Otterthal. Hier geht es links ins ebenfalls empfehlenswerte Wechselgebiet, wir nahmen aber die Abzweigung nach rechts Richtung Feistritzsattel, wo auf der Passhöhe die Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark liegt. Von hier kann man zu Fuß oder mit dem Mountainbike über die „Wexltrails“ den Hochwechsel erreichen.
Der Weg hinunter nach Rettenegg und weiter nach Ratten mit den langgezogenen Kurven verleitet zum Cruisen durch die waldige Landschaft. Im Hintergrund tauchten die ersten Windräder am Pretul auf, auf den ich im Vorjahr über die Panoramastraße gefahren bin.
Weiter ging es durch das Feistritztal auf der B72 bis Birkfeld im Herz des Jogllandes. Zum Abschluss kam dann noch die kurvige Strecke über Haslau hinauf nach Heilbrunn und die Brandlucken, bevor wir St.Kathrein am Offenegg erreichten.
Unser Ziel das Restaurant des Landhotels Spreizhofer liegt nochmals ein Stück den Berg hinauf mit einer tollen Aussicht auf die gegenüberliegende Sommeralm, die mit der Teichalm zum größten zusammenhängenden Niedrigalmweidegebiet Europas gehört.
Das Essen an sich wäre schon die Anreise wert gewesen, für uns fünf war auch die Strecke durch das niederösterreichische Semmering-Gebiet und das steirische Joglland ein Genuss.
Die Fahrt zurück hatte ich ursprünglich nach Birkfeld und Vorau noch durch die Bucklige Welt geplant. Nachdem uns aber bald nach der Abfahrt der Regen ordentlich durchnässte, kürzten wir den Rückweg ab und fuhren auf der Wechselbundesstraße B54 direkt bis kurz vor Wr.Neustadt, wo uns nochmals der Regen erwischte und wir auch den Abschlusskaffee ausfallen ließen, weil jeder von uns froh war, die nasse Motorradkluft los zu werden.
Anscheinend sollte ich das Joglland bei meinen geführten Ausfahrten meiden, weil das schon das mindestens dritte Mal war, wo uns der Regen überraschte. Ich verspreche Besserung!
Die Stecke des vierten und letzten Tages war natürlich nicht so spektakulär wie in den Dolomiten oder so manchem Schweizer Pass. Aber wir wir müssen uns auch in Ostösterreich nicht verstecken. Der Sölkpass war da ein besonderes Highlight.
Murau-Gaming-Enzesfeld
Nun war unsere letzte Etappe gekommen. Meine Freunde mussten heim ins Ötscherland und ich begleitete sie noch auf meinem Weg in die niederösterreichische Thermenregion, die ja auch ein wichtiges Weinbaugebiet ist.
Wir starteten nach dem Frühstück in unserem Murauer Hotel und machten schon nach wenigen Kilometern, kurz nach der Abzweigung von der B97 bei Rottenmann Richtung Sölkpass, einen kleinen Zwischenstop bei einem Teich, aus dem ein hölzerner Kirchturm herausschaute. Nein, das ist nicht der kleine Bruder des Kirchturms im Reschensee, der an das in den 1950ern versunkene Dorf Graun erinnert, als das Wasser im damals neuen Stausee immer höher stieg.
Hier in der Steiermark soll der Kirchturm im Rottenmanner Teich daran erinnern, dass das benachbarte Ranten einst eine reiche Stadt war, wo aber die Menschen immer ausschweifender lebten, bis ein kleines Männchen dem frevelhaften Leben ein Ende bereitete und die ganze Stadt Ranten in einem See versinken ließ. Heute gibt es nur mehr einen wunderschönen Landschaftsteich mit dem hölzernen Kirchturm, der an diese Sage erinnern sollte.
Wir aber wollten weiter auf den Sölkpass, der das obere Murtal im Süden mit dem Ennstal im Norden verbindet. Die Straße führt durch ein Almgebiet, daher ist immer wieder mit Rindern und Kuhfladen auf der Fahrbahn zu rechnen. Das tut dem Fahrspaß aber keinen Abbruch, sowohl fahrerisch als auch landschaftlich ist dieser Pass von beiden Seiten immer wieder ein Genuss und auf jeden Fall zu empfehlen. Bei wunderschönem Wetter mit blauem Himmel machten natürlich auch wir auf der 1784m hohen Passhöhe einen obligatorischen Halt, auch wenn der Blick in die Ferne hier nicht ganz so gut wie in manchen Kurven weiter unten ist.
Es gäbe hier einige Almhütten entlang der Straße, die zu einer Pause einladen, wir kamen aber direkt vom Frühstück und so fuhren wir durch bis hinunter ins Ennstal. In Stein an der Enns bogen wir in die parallel zur Ennstal-Bundesstraße verlaufende Landesstraße ab und vermieden so den Schwerverkehr und die immer wieder auftretenden Staus in Irdning und fuhren erst bei Döllach Richtung Liezen, wo wir dann durch die Stadt auf die Pyrnpass-Bundesstraße B138 wechselten.
Fahrerisch ist der Pyrnpass uninteressant, aber der Blick aufs Tote Gebirge links und die Haller Mauern rechts ist trotzdem beeindruckend. Unser Ziel war aber Windischgarsten, von wo wir auf den Hengstpass fahren wollten. Genau genommen wollten wir dort zur Karlhütte, die bisher für eine kulinarische Pause immer gut war. Aber leider, wie so viele andere Gasthäusern in Österreich, ist sie seit heuer (2025) geschlossen und steht zum Verkauf. So blieb uns nur, die Strecke zu genießen und dann in Altenmarkt einzukehren. Aber auch da waren wir nicht erfolgreich, genau an diesem Dienstag hatte der örtliche Gasthof seinen Ruhetag.
Aber geeichte Motorradfahrer kennen ja praktisch überall gute Einkehrmöglichkeiten, auch wenn das, wie wir gerade gesehen hatten, heute keine Garantie mehr ist, dass das tolle Lokal vom letzten Jahr noch existiert. So machten wir einen kleinen Umweg und fuhren statt wie geplant über Weyer und den Saurüssel ins niederösterreichische Ybbstal, in südlicher Richtung, die Enns aufwärts bis Großreifling, wo wir links nach Palfau abbogen und dort nach einigen Kilometern doch noch beim Stiegenwirt Pause machen konnten. Wenn man wie wir auf regionale Gastlichkeit Wert legt, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, auch so wie wir einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen.
So gestärkt ging es für meine Freunde auf die letzten Kilometer und in Gaming, übrigens auch einem Bierort mit dem Erzbräu am Grubberg, das ja praktisch jedem Motorradfahrer, der schon über den Grubberg gefahren ist, ein Begriff ist und dem Kartausenbräu, verließ uns Freund Werner mit seiner Frau Gerti als erster.
In Neubruck, an der Abzweigung der B28 von der B25 praktisch unterhalb des längsten Aquädukts der 2. Wiener Hochquellenwasserleitung, liegt das Zapfwerk, eine einzigartige Kombination aus Tankstelle, Kaffeehaus und Friseur.
Copyright: Zapfwerk
Hier verabschiedete ich mich noch von den letzten beiden Freunden, Franz und seine Frau Anni fuhren heimwärts nach Purgstall und ich die letzten rund 100 Kilometer durch das Pielachtal und dann über die Geiseben nach Eschenau und weiter durch das Traisental und über den Gerichtsberg ins heimatliche Triestingtal.
In Berndorf, über dem Guglzipf mit seiner Aussichtswarte, wurde der Himmel finster wie wenn jeden Moment ein Gewitter aufkommen wollte und an der Ortseinfahrt von Enzesfeld fielen die ersten Regentropfen, die aber dann doch nicht mehr wurden. Das war ein passender Abschluss von fast genau 3.000 Kilometern über besondere und weniger auffällige Pässe, durch wunderschöne Täler, vorbei an den schönsten Seen Mitteleuropas, durch Österreich, Italien und die Schweiz.
Fazit nach 9 Tagen durch 3 Länder
Auch wenn ich vom Gotthard hinunter zuerst aussen und dann wegen der Hitze unter der Regenkombi nass wurde, am Reschenpass gar keine Chance hatte, mich rechtzeitig vor dem Platzregen für die letzten 10 Kilometer bis zum Hotel umzuziehen und wir die Turracher Höhe im Regen, aber geschützt durch unsere Kombis, hinunterfuhren, waren es für mich an 9 Fahrtagen nicht mehr als insgesamt rund 2 Stunden bei echtem Regen.
Der große Rest war ungetrübter Fahrspaß.
Pässeliste und die Route des 9. und letzten Fahrtages
Vom Mölltaler Gletscher sahen wir bei der vierten Etappe meines Heimwegs nicht viel, dafür fuhren wir durch eine geteilte Kirche und über die Kuppen der Nockberge bis in die Bierstadt Murau.
Vom Kals bis Murau
Nachdem es in der Nacht nochmals geregnet hatte, war zwar alles feucht, doch schon nach dem Frühstück war der Himmel über Kals blau mit wenigen Wolken.
So waren wir zuversichtlich, dass wir zumindest die nächsten Stunden unserer Tagesetappe im Trockenen schaffen würden. Die drei Motorräder waren gepackt und so fuhren wir hinunter ins Tal auf die Felbertauernstraße nach Lienz. Dort hielt uns zwar der übliche Stau etwas auf, aber gleich am Stadtausgang verließen wir den Kreisverkehr Richtung Iselsberg. Auf der Passhöhe zweigt zwar die Großglockner-Hochalpenstraße ab, wir wollten aber weiter ins Mölltal. Wir bogen daher rechts auf die B106 und genehmigten uns in einem Kaffeehaus an einer Tankstelle eine kleine Kaffeepause, gleich daneben präsentierte ein Reisebus seinen Montagsgruß.
Eigentlich wollten wir kurz vor dem Autobahnkreuz bei Seeboden, in Lendorf über Hühnersberg fahren, es wurde dann aber eine kleine Landesstraße, der wir bis kurz nach Trebesing folgten. Den Großteil dieser Strecke bis Gmünd in Kärnten kannte ich vom Radfahren, sie war aber auch mit den Motorrädern eine gute Alternative zur verkehrsreichen und eintönigen Katschberg-Bundesstraße B99.
Kurz nach Gmünd machten wir einen kurzen Abstecher zu einer etwas kurioseren Sehenswürdigkeit, der „Geteilten Kirche„.
Die B99 mit dem Blick immer wieder hinauf zur Tauernautobahn war dann bis Kremsbrücke unsere weitere Wahl. Dort kam der erste Wegweiser für das nächste Ziel, die Nockberge. Weg von der großen Bundesstraße waren die Kurven wieder mehr motorradgerecht, sprich kürzer und knackiger, bis die Abzweigung, nun wieder Richtung Süden auf die Nockalmstraße, die 1981 primär als touristische Panoramastraße eröffnet wurde. Auf einer Länge von 35 Kilometern schlängelt sie sich die über 52 Kehren (Reidn) zwischen Innerkrems und Reichenau über die charakteristische Landschaft der „Nockis“. Die Tageskarte kostet 2025 für Motorradfahrer 18 Euro, was zwar kein Geschenk ist, aber den Fahrspaß auf jeden Fall wert ist. Leider wurden die Wolken immer finsterer und so gab es nur einen Fotostopp.
Je weiter wir hinunter kamen, desto heller wurde es und wir dadurch zuversichtlicher, dass wir unser nächstes Ziel, die Passhöhe der Turrach trocken erreichen können. So war es dann auch und wir parkten bei Sonnenschein vor dem nicht nur bei Motorradfahrern bekannten Hotel Kornock ein.
Leider begann es hier während des Mittagessens zu tröpfeln und die Wolken wurden immer dunkler. Das hieß für uns: lieber rein in die Regenkombi und bald weiter. Unser Tagesziel Murau war gar nicht mehr sehr weit entfernt, die längere Strecke über Tamsweg wären 70 Kilometer gewesen, aber in Anbetracht des Regens bogen wir doch in Predlitz rechts auf den um fast 30 Kilometer kürzeren Weg ab. Ob es wirklich die bessere Wahl war, sei dahingestellt. Nach einer ewig langen Rotlichtphase hatten wir eine kilometerlange Baustelle mit Sand und Schotter, wodurch unsere Bikes entsprechend verdreckt waren, obwohl es in der Zwischenzeit zu regnen aufgehört hatte. Darum ließen wir die Ehefrauen meiner Freunde beim Hotel einchecken und wir fuhren gleich zum Waschplatz bei der nächsten Tankstelle.
Nach einer kleinen Ruhepause mussten wir uns die Beine vertreten und entdeckten beim Rundgang durch die recht malerische Altstadt das „Open Space„, eine Tagesbar mit mutiger Architektur und genialem Ausblick über die Mur. Ein wunderschöner Regenbogen rundete neben guten Cocktails den Nachmittag ab.
Wenn man schon in der Bierstadt Murau ist, muß man natürlich dem Brauhaus einen Besuch abstatten. Und so bekam ich neben ein paar guten Bieren auch noch die Würstel mit Saft, auf die ich mich schon so gefreut hatte.
Pässeliste und die Route des dritten Heimreise-Tages
Quer durch Österreich über den Drehort der „Bergretter“ bis zum Fuß des Großglockners verlief die erste Tagesetappe auf meinem Weg in die Schweiz. Was ich dabei gesehen und erlebt habe, erzähle ich im ersten Teil dieser Blog-Serie.
Von Enzesfeld bis Fusch an der Glocknerstraße
Ursprünglich hatte ich ja meine Reise in die Schweiz von Dienstag bis Samstag geplant und freute mich schon, dass es nicht so heiß wie in der Woche davor sein sollte. Als aber der Sonntagabend mit einem Gewitter begann und der Starkregen auch am Montag nicht enden wollte, beschloss ich den Start auf Mittwoch zu verschieben.
Booking.com ließ mich bis auf ein Hotel im Trentino alle umbuchen und jetzt weiß ich, dass ich in Zukunft auf Storno bis zum letzten Tag achten werde. Das ist zwar Lehrgeld, daß weh tut, aber andererseits hatte ich die Chance, am Mittwoch nicht mehr nass zu werden. Und diese Chance nützte ich.
Im Lauf des Dienstags, der komplett verregnet war, kamen dann die Nachrichten von 30 cm Neuschnee am Stelvio (Stilfser Joch) und dann auch noch vom Großglockner mit 20 cm. Den sollte ich dann von meinem Quartier in Fusch an der Glocknerstraße am Mittwoch Abend auch noch sehen.
Aber alles der Reihe nach. Der Regen hatte daheim in der Nacht aufgehört und so waren die Straßen zumindest trocken. Um der Baustelle auf der Autobahn auszuweichen, fuhr ich bis Neunkirchen die gewohnten kleinen Straßen und von dort auf der Semmering-Schnellstraße bis Mürzzuschlag und dann über Neuberg an der Mürz und das Niederalpl bis Gußwerk. Hier bog ich ins Salzatal auf der Hochschwab-Bundesstraße Richtung Wildalpen ab. Diese Straße ist allen zu empfehlen, die gerne flotte langgezogene Kurven in einer wunderschönen Landschaft fahren.
Nach einem kurzen Stück auf der B25 bog ich nach Palfau ab, den Autos folgend, die dort die Rafter und Paddler aus der Salza wieder aufnahmen. Weiter ging es über den Erbsattel bis kurz vor St.Gallen links die Burgruine Gallenstein herunterblickte. Sie war vom 13. bis Ende des 19. Jahrhunderts Fluchtburg und Verwaltungssitz de 1074 gegründeten Stiftes Admont. Um die Dachsteuer einzusparen, wurde wie bei vielen anderen Burgen, z. B. auch der Burgruine Rauhenstein in Baden, 1832 das Kupferdach abgedeckt und die Burg dem Verfall überlassen. So entstand die jüngste Burgruine der Steiermark.
Weiter ging es über den Buchauer Sattel und dem Vorschlag der Kurviger App auf der Passhöhe einer kleinen Seitenstraße folgend hinunter Richtung Benediktinerstift und der größten Klosterbibliothek der Welt, für das ich heute keine Zeit hatte.
Auf der Gesäusestraße, wo von weitem die Wallfahrtskirche Frauenberg herunterblickte, die ich 2016 besucht hatte, fuhr ich weiter nach Liezen. Von damals stammen auch die vier nachfolgenden Fotos.
Um der eintönigen und stark befahrenen Ennstal-Bundesstraße auszuweichen, fuhr ich in Liezen links weg, vorbei am Fliegerhorst Fiala Fernbrugg in Aigen über kleine Landesstraßen bis Prüggern. Kurz vor Haus im Ennstal ging es dann gleich wieder weg und hinauf Richtung Ramsau am Dachstein. Direkt an der Straße, auf der Gemeindegrenze Haus–Ramsau, steht der Trutstein, ein etwa 10 m hoher isolierter Felsturm.
Bald danach befindet sich seit 1434 die älteste die älteste Lodenwalke der Welt, die sicher auch interessant zu besichtigen gewesen wäre. Ramsau am Dachstein ist auch seit 2009 der Hauptschauplatz und Drehort für die ZDF-Fernsehserie „Die Bergretter“. Es ist aber auch der Einstieg in die Dachstein Südwand und Talstation der Panoramagondel auf den Dachstein.
Der nächste Ort Filzmoos liegt bereits im Bundesland Salzburg. Von dort ist es nicht mehr weit nach Eben im Pongau, von wo die landschaftlich recht schöne B99 bis Bischofshofen führt.
Nach einem Tankstopp leitete mich mein Navi entgegen meiner Planung am PC daheim, auf die B311 und St.Johann im Pongau statt über Mühlbach am Hochkönig und Dienten. Aber wer weiß, wofür es gut war,es begann nämlich nun wirklich zu regnen und ich war froh, auf dem schnellsten Weg noch trocken mein Quartier in Fusch an der Glocknerstraße zu erreichen.
Dem Bergweltklischee folgend gab es nach einem kleinen Fußmarsch in den Ort zum Abendessen im Hotel Römerhof noch ein Wildererpfandl.
Das slowenische Bled mit dem schönen See mit der Kirche auf einer Insel stand schon längere Zeit auf meiner Wunschliste. Nun hat sich kurzfristig die Gelegenheit ergeben, gemeinsam mit einigen Freunden dorthin zu fahren. Sie hatten eine größere Tour geplant, ich musste aber aus Zeitgründen am 2. Tag wieder zurück. Davon erzähle ich in diesem Blog.
Das sollte dem Spaß keinen Abbruch tun und so wurde das Treffen in einem Kaffeehaus in St.Michael in der Obersteiermark vereinbart. Der Ort ist den Autofahrern und den Hörern des Ö3 Verkehrsdienst als Knoten St.Michael bekannt.
Die Freunde kamen aus dem Ötscherland über Eisenerz und den Präbichl, ich über den Semmering und das Murtal. Die Wettervorhersagen der verschiedenen Apps waren sich einig, es würde am Vormittag regnen und wir würden früher oder später auf jeden Fall einmal naß werden.
Der Regen schien der Begleiter des Tages zu werden
Ich startete in der Früh bei Sonnenschein, aber bei Neunkirchen war der Semmering hinter einer grauen Wand verschwunden. So beschloss ich, bei einem Supermarkt in Voraussicht in die Regenkombi zu schlüpfen. Nach einigen Minuten Herumwursteln ging es weiter auf die Semmering-Schnellstraße und ich wollte in der Tunnelkette so viele Kilometer wie möglich im Trockenen absolvieren. Je näher ich zu Gloggnitz kam, desto mehr kam der Berg aus den Wolken heraus und so beschloss ich, doch über den Semmering zu fahren.
Ich hatte recht, es regnete am Weg hinauf nicht, aber hinunter wurde das Nieseln stärker und ich fuhr in Steinhaus wieder auf die Autobahn auf und gleich in den ersten Tunnel ein. Nach der Tunnelkette bis Mürzzuschlag war es schon wieder fast trocken und so beschloss ich, in Bruck an der Mur wieder auf die Bundesstraße zu wechseln und das letzte Stück wieder mehr zu genießen.
Ich war dann früher als geplant am Treffpunkt in St.Michael, weil ich mehr Autobahnkilometer als ursprünglich geplant hatte. Auch meine Kleidung war schon wieder komplett trocken. Jetzt entdeckte in unserer WhatsApp-Gruppe die Nachricht, dass die Freunde wegen des starken Regens im Ötscherland erst eine Stunde später losgefahren sind. So verkürzte ich mir die Wartezeit neben Kaffee auch mit den aktuellen Tageszeitungen.
Trocken durch die Steiermark und Kärnten
Dann trafen die Freunde ein und waren froh, die Regenkombis ausziehen und sich anwärmen zu können. Sie sind bis kurz vor unserem Treffpunkt im Regen gefahren, es hat bis weit nach dem Präbichl noch geregnet. Nach einem Kaffee war die Welt aber wieder in Ordnung und es konnte weitergehen.
Wir fuhren jetzt in einer Gruppe von 4 Motorrädern weiter gegen Süden bis wir kurz vor Judenburg auf die B78 über den Obdacher Sattel umschwenkten. Weiter ging es dann auf der B70 durch Wolfsberg bis Völkermarkt, wo wir dann endlich am Hauptplatz ein Café ansteuerten und sich alle über den Kaffee und ein Eis freuten.
Von der Altstadt sind es nur ein paar Serpentinen den Berg hinunter zur Brücke über den Völkermarkter Drau-Stausee und zur B82 ins Vellachtal und Bad Eisenkappel, wo wir 2023 auf Kur waren. Bald nach dem Kurhotel stieg die Straße an und die wirklich genialen Kurven neben dem rauschenden Wildbach wurden mehr und mehr bis hinauf zur Grenze zu Slowenien am Seeberg-Sattel, wo natürlich ein Photostopp notwendig war.
Einige Blicke in den Himmel auf slowenischer Seite und dann ein Blitz mit Donner machten uns rasch klar, dass die Regenkombis auf jeden Fall notwendig sein würden. Aus dem Gewitter wurde dann zwar nichts, aber der Regen allein genügte auch.
Wir konnten die Serpentinen der slowenischen Seebergseite gar nicht wirklich genießen, da es einfach notwendig war, entsprechend langsam zu fahren. Und so dauerte es noch gut eineinhalb Stunden, bis wir unsere „Penzion Union“ im Zentrum von Bled erreichten. Die Motorräder konnten wir in der Tiefgarage parken und rasch die einfachen, aber sehr sauberen Zimmer beziehen und nach einer heißen Dusche marschierten wir die gut 150 Meter hinunter zum See.
Bled süß und mit Aussicht
Und weil wir so brav gefahren waren, riss die Wolkendecke dann immer mehr auf und sogar die Sonne kam nochmals heraus, wenn es auch relativ kühl blieb und wir unser Steak im Restaurant „Kavarna Park“ direkt am See dann doch lieber im Innenbereich genossen. Die berühmten Bleder Cremeschnitten am originalen Entstehungsort ließen wir uns dann auch nicht entgehen.
Fußmarsch um den See
Die Abendstimming war malerisch und wir wollten nach den vielen Kalorien einerseits unser Gewissen beruhigen und andererseits nach einem doch recht langen Motorradtag noch etwas Bewegung machen. Da passte die Runde um den See sehr gut.
Die berühmte Insel Blejski otok mit der Kirche der Muttergottes am See ist auf dem rund 6 km langen Rundweg von fast überall gut zu sehen und natürlich ein wichtiges Fotomotiv.
Es fielen uns aber auch zwei Bojenreihen auf, die wir scherzhaft als Markierungen für den Pfarrer auf seinem Weg zur Inselkirche bezeichneten. Sie haben aber einen profaneren Sinn, weil am See das slowenische Ruder-Leistungszentrum beheimatet ist. Die zugehörige Ruderwettkampfstrecke ist mit dem sogenannten Albano-System aus einer Bojenkette im Abstand von rund 10 Metern ausgestattet.
Abschied von den Freunden und Rückfahrt
Nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege, die Freunde fuhren weiter Richtung Italien, während ich nochmals einen Fotostopp am See einlegte, bevor ich wieder die Heimfahrt antrat. Dabei entdeckte ich die Pletna, ein Holzboot mit einer Art Markise, dessen Name sich von den Plätten im Salzkammergut ableitet.
Die Basilika Maria Hilf in Brezje
Nach einem kurzer Tankstopp außerhalb von Bled fuhr ich auf der Bundesstraße mehr oder weniger parallel zur Autobahn noch ein Stück gegen Süden um zur Kreuzung zum Loiblpass zu kommen. Dabei tauchte an einem Kreisverkehr die Basilika Maria Hilf in Brezje an der linken Seite auf. Dieses slowenische Nationalheiligtum wollte ich mir noch kurz ansehen. Die rechte Seitenkapelle in der Basilika, ist die eigentliche Kapelle zur Muttergottes und damit der Mittelpunkt des Wallfahrtsorts Brezje.
Ich kam gerade in die Kirche, als dort eine Andacht für Pilger abgehalten wurde und so konnte ich nur einige wenige Fotos machen. Papst Johannes Paul II., dessen Statue vor der Kirche auffällt, weihte die Kirche des hl. Veit im Jahr 1988 zur Basilika. Auf das angeschlossene angeblich interessante Krippenmuseum musste ich leider verzichten, da es nur am Wochenende geöffnet ist.
Zurück nach Österreich über den Loiblpass
Ich erreichte nach weniger als einer halben Stunde und einigen kurzen Serpentinen die Einfahrt zum Scheiteltunnel des Loiblpasses und machte noch einen Blick zurück auf die imposante slowenische Bergwelt. Dieser Tunnel wurde unter unmenschlichen Bedingungen im 2.Weltkrieg mehrheitlich von KZ-Häftlingen aus Mauthausen errichtet, an die ein Denkmal beim ehemaligen Lager auf slowenischer Seite kurz vorher erinnert.
Beim österreichischen Grenzübergang kurz nach dem 1570m langen Tunnel hatte ich die erste Passkontrolle innerhalb der EU seit vielen Jahren und durfte einreisen. Ein Stück weiter betreibt das Bundesheer eine Grenzsicherungsstelle am Zugang zu einer ehemals geheimen Bunkeranlage.
Auf der weiteren Strecke Richtung Ferlach befindet sich die etwa 2km lange Tscheppaschlucht mit ihrem 26 Meter hohen Wasserfall. In Ferlach fuhr ich an der Fabrik der Glock Pistolen vorbei Richtung Zell-Pfarre und weiter zum Schaida-Sattel, den ich bereits bei meinem Kuraufenthalt 2023 kennengelernt hatte.
Bald danach kam rechts die Abzweigung z6r Trögerner Klamm, durch die wir damals mit den Fahrrädern bis zur sehenswerten Trögener Kirche fuhren. Beim Gasthaus Kovac musste ich mir natürlich wieder den Kärntner Nudelteller gönnen, der mir bereits 2023 so geschmeckt hatte. Eine weitere Spezialität sind die Obir-Forellen, die eine Radlergruppe am Nebentisch genoss.
Kunst- Hängebrücke und Museum direkt an der Strecke
Weiter führte mich dann mein Weg durch die Ebriach-Schlucht hinaus nach Bad Eisenkappel und bis Sittersdorf, wo die B82 Richtung Lavamünd abzweigte. Auf ungefähr halber Strecke zwischen Bleiburg und Lavamünd steht die Hängebrücke Santa Lucia, die ich gerade noch rechtzeitig beim Vorbeifahren entdeckt hatte. Hier können Radfahrer in den vorbeiführenden Drau-Radweg oder den 23km langen Kunst-Radweg einsteigen. So könnten eine Reihe von Kunstwerken besichtigt werden, mir genügten vorerst die Brücke, die Skulptur „Landmark“ und die „Himmelstiege“ am anderen Ufer des Feistrizbachgrabens. Dieser wird in 60m Höhe mit einer Spannweite der Brücke von 140m überquert. Der Name der Brücke ist von der nahe gelegenen Kirche St.Luzia abgeleitet.
Rund 5km weiter gab es gleich das nächste Highlight an der Strecke. Der futuristische Bau des Museum Liaunig mit einer riesigen privaten Kunstsammlung lag direkt links fast über der Straße, für mich wurde es aber zeitlich zu knapp, hier nochmals mindestens eine Stunde zu halten, das wäre ein Minimum für mich in einem solchen Museum. So habe ich wieder ein Ziel für eine weitere Ausfahrt mit dem Motorrad oder während einer Radtour an diesem Teil des Drauradweges.
Ab in die Steiermark
Gleich nach Lavamünd zweigt die B69 ab, das ist die österreichische Version der „Route 69“ in den USA und führt von Lavamünd in Kärnten über die Soboth in die Steiermark bis nach Bad Radkersburg. Nun ging es hinauf auf den Lorenzenberg, wo ich bei der kleinen Kirche zur Hl.Helena und Maria Magdalena einfach stehen bleiben musste. Die Aussicht hinunter ins Lavanttal bei St.Paul ist zu wunderschön.
Die Kurven brachten mich dann hinunter und wieder hinauf auf die 1350m hohe Soboth, so macht Motorradfahren Spaß. Bald kam ich am Soboth Stausee vorbei, über dessen Stauwall die Straße weiter nach Eibiswald führt.
Leibniz an der Umleitung
Dort verließ ich die B69 und es ging quer durch das Südsteirische Weinland über Gleinstätten recht unspektakulär und mit gar nicht so viel Verkehr vorbei am Sulmsee und dann auf einmal hinein in eine Umleitung, im Schritttempo hinter einem Autobus über und um den Seggauberg. Kaum war ich erleichtert wieder auf der Hauptstraße, kam die nächste Umleitung, jetzt durch das Ortszentrum von Leibniz. Hier kam die Rettung in Form des Gastgartens eines Kaffeehauses am Hauptplatz. Mit dem Motorrad kann man ja recht problemlos direkt vor dem Eingang parken. Ein Eiskaffee im Schatten entschädigte jetzt für das kilometerlange Schritttempo.
Alte Autos und eine Hexenburg
Frisch gestärkt schlängelte ich mich aus der Stadt hinaus, unter der Autobahn A9 bei Gralla durch nach Wolfsberg im Schwarzautal und Gnas bis auf die B66, wo ich kurz vor Feldbach an der Nostalgiewelt Posch, einem privaten Oldtimer-Museum, vorbeikam. Und wieder kommt ein weiterer Punkt auf der Bucketlist dazu…
Nach Feldbach schwang ich mich über kleine Sträßchen, bis die Riegersburg in voller Pracht im abendlichen Sonnenlicht auftauchte. Ein kleiner Stopp für ein paar Fotos war hier nochmals angesagt.
Dann fuhr ich weiter bis Ilz, wo ich den Motorradtank nochmals auffüllte und in Anbetracht der Zeit auf die Südautobahn auffuhr und so die letzten 100km über den Wechsel ohne Umwege absolvierte.
Ein schöner Kurztrip mit immerhin fast 800 Kilometern ging so zu Ende, mit ein bisschen Neid auf die Freunde, die in den Tagen danach neben der Slowenischen Grenzkammstraße im Regen noch das Frizzante-Dorf Valdobbiadene, die Schauderterrasse in Tremosine oberhalb des Gardasees und die Kaiserjägerstraße besuchten. Ich habe mich trotzdem sehr gefreut, dass ich ein Stück mitfahren durfte!
Während jeder von uns Weihnachtskrippen kennt, sind die Osterkrippen lange in Vergessenheit geraten und kommen erst jetzt wieder mehr ins Bewusstsein zurück. Zu einem besonderen Exponat in der Basilika Mariatrost möchte ich euch in diesem Blog mitnehmen.
Die Passionskrippe stellt den Kreuweg Christi dar
Kreuzwege veranschaulichen den Passionsweg Jesu in Texten und Bildern und in beinahe jeder katholischen Kirche ist eine Darstellung der einzelnen Kreuzwegstationen zu finden. Meist umfasst der Kreuzweg 14 Stationen von der Verurteilung Jesu bis zur Kreuzigung. Diese Passion Christi wird bereits seit dem 14. Jahrhundert in Form von Krippen dargestellt. Seit einiger Zeit erleben diese Darstellungen wieder eine neue Renaissance.
Das private Krippenmuseum am Birglhof in Passeil ist in ihrer Vielfalt und Dimension steiermarkweit beinahe einzigartig und zeigt einen umfassenden Überblick nicht nur von Fasten- oder Passionskrippen sondern natürlich auch von Weihnachtskrippen aus vielen Epochen und Ländern aus der ganzen Welt.
Die Krippenfiguren der sizilianischen Künstlerin Angela Tripi
Der Sammler und Inhaber des Krippenmuseums, Dr. Bernd Mayer hat heuer ein besonderes Exponat der Basilika Mariatrost zur Verfügung gestellt. Die im Oktober 2024 verstorbene sizilianische Künstlerin Angela Tripi modellierte die Figuren ihrer einzigen Fastenkrippe aus Ton und bekleidete sie nach alter sizilianischer Tradition mit verschiedenen Stoffen.
Bei Dr. Mayer in Passeil wird die Krippe auf einem Kalvarienberg präsentiert, in Mariatrost werden die Kreuzwegstationen in einzelnen Glas-Vitrinen ausgestellt, was das Fotografieren nicht ganz einfach macht. Ich habe es trotzdem versucht, um euch dieses Kleinod nicht vorzuenthalten.
Jesus im Garten am Ölberg
1. Jesus wird zum Tod verurteilt
2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
4. Jesus begegnet seiner Mutter
5. Simon hilft Jesus das Kreuz tragen
6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
8. Jesus begegnet den weinenden Frauen
9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
10. Jesus wird seiner Kleider beraubt
11. Jesus wird ans Kreuz genagelt
12. Jesus stirbt am Kreuz
13. Jesus wird vom Kreuz genommen
14. Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
Die Auferstehung
Das Eschenkreuz aus dem Bachbett
Der Künstler Hans Pendl aus St.Rupprecht an der Raab fertigte dieses Kreuz aus einer Esche, die 2 Jahre lang in einem Flußbett vom Wasser umspült wurde.
Fazit
Allein diese besondere Passionskrippe von Angela Tripi weckt das Interesse auf das Krippenmuseum in Passeil, wenn man wie ich Krippendarstellungen mag.
In diesem Blog erzähle ich von einer weiteren E-Bike-Runde bei Graz und vom Besuch einer der wichtigsten steiermärkischen Wallfahrtskirchen und ihrer Lego-Miniatur.
Der Samstag meines ersten Wochenendes bei meinem Reha-Aufenthalt war ja wunderschön sonnig und wurde von mir zu einem Kurztrip ins Puch-Museum genutzt. Das weckte in mir die Lust, am Tag darauf die Basilika Mariatrost zu besuchen, die Komoot-Route dazu hatte ich bereits daheim gefunden.
Auf einem Höhenrücken Richtung Graz
Kurz nach dem Mittagessen startete ich im Zentrum von Lassnitzhöhe los, diesmal in die quasi andere Himmelsrichtung, denn Mariatrost liegt im Nordosten der Stadt Graz, während sich das Puch-Museum im Stadtteil Puntigam im Süden von Graz befindet.
Über die Landesstraße führte die Route, in diesem Bereich ein Teil der „Grazumrundung Ost“ zur Hönigtalkirche und dort den Weinberg hoch und gleich wieder hinunter in die Höhenstraße.
Entlang der recht vielen Grazer Radwege
Weiter ging es die Höhenstraße und dann steil hinunter nach Ragnitz wo ein breiter Radweg, der Hönigtalradweg R52 die Hauptstraße begleitet, bis er links in eine Siedlung auf einen wunderschönen Weg, an einem Künstleratelier vorbei und weiter den recht idyllischen Ragnitzbach entlang bis zum St.Leonhard- Friedhof mit dem Odilien-Institut, einer fast 150 Jahre alten Hilfseinrichtung für Sehbehinderte, dahinter rechts hinaus bis zum Universitätsklinikum.
Hier stimmte die Komoot-Route mit den bestehenden Straßen nicht mehr überein, anscheinend waren einige Neubauten des riesigen Spitalskomplexes noch nicht berücksichtigt. Ab dem Hilmteich befand ich mich dann auf dem Radweg R23, dem Mariatroster Radweg entlang der Straßenbahnlienie 1 bis zum Tramway-Museum am Fuß des Kirchenberges.
Die Basilika in der Original-Farbe
Die Basilika Mariatrost, die seit der Neufärbelung ab 2021 wieder neben dem historischen Kalkweiß in einem rötlichen Ockerton erstrahlt, das dem Original sehr nahe kommt, ist kurz vorher ins Blickfeld gerückt.
Die letzten Kilometer hatte es zu tröpfeln begonnen und der Himmel über der aufwendig renovierten doppeltürmigen Basilika wurde immer schwärzer. Hier begann das bereits erwähnte Gottvertrauen, daß ich die steile Straße auf den Purberg zur Kirche mit dem Rad hinauf noch halbwegs trocken schaffe, und mir dabei 216 Stufen und das Anziehen der Regenjacke ersparen konnte.
Die Basilika in ihrer ganzen Pracht und eine gar nicht so kleine Lego-Miniatur
Während ich den barocken Kirchenraum einer der berühmtesten Wallfahrtsstätten der Steiermark betrat, wurde der Regen immer stärker, doch ich war im Trockenen. Gleich in einem Seitenaltar rechts fiel mir eine 2x2m große Vitrine mit einer im Bau befindlichen Basilika aus Lego-Steinen auf. Mit einer kleinen Spende kann man mithelfen, sowohl an der kleinen Kirche weiterzubauen als auch die Renovierung des Originals zu unterstützen.
Der Hochaltar mit der Gnadenmutter, die 1695 mit einer barocken Ummantelung aus einer spätgotischen Marienstatue von 1465 entstannden ist, schimmert in einem zumindest für mich ungewöhnlichem Graublau, das fast mystisch wirkt. Auch die Kanzel ist ein besonderes Barockjuwel aus dem Jahr 1779. Das Kuppelfresko mit der Gottesmutter Maria als Himmelskönigin ist ebenfalls mehr als einen Blick wert. Auch die Wandfresken der Seitenaltäre mit Geschichten des Wallfahrtsortes haben ein besonderes Flair.
Die Fastenkrippe aus Passeil
In einem Seitentrakt wird eine kleine Besonderheit ausgestellt: Eine Passionskrippe aus dem Besitz des Krippensammlers Dr. Bernd Mayer aus Passeil mit allen 14 Kreuzwegstationen ist noch bis zum Sonntag nach Ostern zu sehen. Mehr dazu gibt’s in einem Blog am Karfreitag.
Das Gottvertrauen wurde belohnt
Als ich die Kiche verließ, regnete es noch so stark, daß ich beschloss, unter dem Vordach beim Kirchenshop abzuwarten, bis der Regen zumindest weniger wurde. Gute 10 Minuten später wurde mein Gottvertrauen belohnt und der Regen hörte auf.
So fuhr ich die extrem steile nasse Straßen relativ langsam wieder hinunter und nach rund einem Kilometer war schon wieder alles trocken und das blieb auch so auf dem ganzen Rückweg bis zum Ausgangspunkt auf der Lassnitzhöhe.