Mit dem Motorrad zu Cremeschnitten und Bojen

Das slowenische Bled mit dem schönen See mit der Kirche auf einer Insel stand schon längere Zeit auf meiner Wunschliste. Nun hat sich kurzfristig die Gelegenheit ergeben, gemeinsam mit einigen Freunden dorthin zu fahren. Sie hatten eine größere Tour geplant, ich musste aber aus Zeitgründen am 2. Tag wieder zurück. Davon erzähle ich in diesem Blog.

Das sollte dem Spaß keinen Abbruch tun und so wurde das Treffen in einem Kaffeehaus in St.Michael in der Obersteiermark vereinbart. Der Ort ist den Autofahrern und den Hörern des Ö3 Verkehrsdienst als Knoten St.Michael bekannt.

Die Freunde kamen aus dem Ötscherland über Eisenerz und den Präbichl, ich über den Semmering und das Murtal. Die Wettervorhersagen der verschiedenen Apps waren sich einig, es würde am Vormittag regnen und wir würden früher oder später auf jeden Fall einmal naß werden.

Der Regen schien der Begleiter des Tages zu werden

Ich startete in der Früh bei Sonnenschein, aber bei Neunkirchen war der Semmering hinter einer grauen Wand verschwunden. So beschloss ich, bei einem Supermarkt in Voraussicht in die Regenkombi zu schlüpfen. Nach einigen Minuten Herumwursteln ging es weiter auf die Semmering-Schnellstraße und ich wollte in der Tunnelkette so viele Kilometer wie möglich im Trockenen absolvieren. Je näher ich zu Gloggnitz kam, desto mehr kam der Berg aus den Wolken heraus und so beschloss ich, doch über den Semmering zu fahren.

Ich hatte recht, es regnete am Weg hinauf nicht, aber hinunter wurde das Nieseln stärker und ich fuhr in Steinhaus wieder auf die Autobahn auf und gleich in den ersten Tunnel ein. Nach der Tunnelkette bis Mürzzuschlag war es schon wieder fast trocken und so beschloss ich, in Bruck an der Mur wieder auf die Bundesstraße zu wechseln und das letzte Stück wieder mehr zu genießen.

Ich war dann früher als geplant am Treffpunkt in St.Michael, weil ich mehr Autobahnkilometer als ursprünglich geplant hatte. Auch meine Kleidung war schon wieder komplett trocken. Jetzt entdeckte in unserer WhatsApp-Gruppe die Nachricht, dass die Freunde wegen des starken Regens im Ötscherland erst eine Stunde später losgefahren sind. So verkürzte ich mir die Wartezeit neben Kaffee auch mit den aktuellen Tageszeitungen.

Trocken durch die Steiermark und Kärnten

Dann trafen die Freunde ein und waren froh, die Regenkombis ausziehen und sich anwärmen zu können. Sie sind bis kurz vor unserem Treffpunkt im Regen gefahren, es hat bis weit nach dem Präbichl noch geregnet. Nach einem Kaffee war die Welt aber wieder in Ordnung und es konnte weitergehen.

Wir fuhren jetzt in einer Gruppe von 4 Motorrädern weiter gegen Süden bis wir kurz vor Judenburg auf die B78 über den Obdacher Sattel umschwenkten. Weiter ging es dann auf der B70 durch Wolfsberg bis Völkermarkt, wo wir dann endlich am Hauptplatz ein Café ansteuerten und sich alle über den Kaffee und ein Eis freuten.

Von der Altstadt sind es nur ein paar Serpentinen den Berg hinunter zur Brücke über den Völkermarkter Drau-Stausee und zur B82 ins Vellachtal und Bad Eisenkappel, wo wir 2023 auf Kur waren. Bald nach dem Kurhotel stieg die Straße an und die wirklich genialen Kurven neben dem rauschenden Wildbach wurden mehr und mehr bis hinauf zur Grenze zu Slowenien am Seeberg-Sattel, wo natürlich ein Photostopp notwendig war.

Einige Blicke in den Himmel auf slowenischer Seite und dann ein Blitz mit Donner machten uns rasch klar, dass die Regenkombis auf jeden Fall notwendig sein würden. Aus dem Gewitter wurde dann zwar nichts, aber der Regen allein genügte auch.

Wir konnten die Serpentinen der slowenischen Seebergseite gar nicht wirklich genießen, da es einfach notwendig war, entsprechend langsam zu fahren. Und so dauerte es noch gut eineinhalb Stunden, bis wir unsere „Penzion Union“ im Zentrum von Bled erreichten. Die Motorräder konnten wir in der Tiefgarage parken und rasch die einfachen, aber sehr sauberen Zimmer beziehen und nach einer heißen Dusche marschierten wir die gut 150 Meter hinunter zum See.

Bled süß und mit Aussicht

Und weil wir so brav gefahren waren, riss die Wolkendecke dann immer mehr auf und sogar die Sonne kam nochmals heraus, wenn es auch relativ kühl blieb und wir unser Steak im Restaurant „Kavarna Park“ direkt am See dann doch lieber im Innenbereich genossen. Die berühmten Bleder Cremeschnitten am originalen Entstehungsort ließen wir uns dann auch nicht entgehen.

Fußmarsch um den See

Die Abendstimming war malerisch und wir wollten nach den vielen Kalorien einerseits unser Gewissen beruhigen und andererseits nach einem doch recht langen Motorradtag noch etwas Bewegung machen. Da passte die Runde um den See sehr gut.

Die berühmte Insel Blejski otok mit der Kirche der Muttergottes am See ist auf dem rund 6 km langen Rundweg von fast überall gut zu sehen und natürlich ein wichtiges Fotomotiv.

Es fielen uns aber auch zwei Bojenreihen auf, die wir scherzhaft als Markierungen für den Pfarrer auf seinem Weg zur Inselkirche bezeichneten. Sie haben aber einen profaneren Sinn, weil am See das slowenische Ruder-Leistungszentrum beheimatet ist. Die zugehörige Ruderwettkampfstrecke ist mit dem sogenannten Albano-System aus einer Bojenkette im Abstand von rund 10 Metern ausgestattet.

Abschied von den Freunden und Rückfahrt

Nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege, die Freunde fuhren weiter Richtung Italien, während ich nochmals einen Fotostopp am See einlegte, bevor ich wieder die Heimfahrt antrat. Dabei entdeckte ich die Pletna, ein Holzboot mit einer Art Markise, dessen Name sich von den Plätten im Salzkammergut ableitet.

Die Basilika Maria Hilf in Brezje

Nach einem kurzer Tankstopp außerhalb von Bled fuhr ich auf der Bundesstraße mehr oder weniger parallel zur Autobahn noch ein Stück gegen Süden um zur Kreuzung zum Loiblpass zu kommen. Dabei tauchte an einem Kreisverkehr die Basilika Maria Hilf in Brezje an der linken Seite auf. Dieses slowenische Nationalheiligtum wollte ich mir noch kurz ansehen. Die rechte Seitenkapelle in der Basilika, ist die eigentliche Kapelle zur Muttergottes und damit der Mittelpunkt des Wallfahrtsorts Brezje. 

Ich kam gerade in die Kirche, als dort eine Andacht für Pilger abgehalten wurde und so konnte ich nur einige wenige Fotos machen. Papst Johannes Paul II., dessen Statue vor der Kirche auffällt, weihte die Kirche des hl. Veit im Jahr 1988 zur Basilika. Auf das angeschlossene angeblich interessante Krippenmuseum musste ich leider verzichten, da es nur am Wochenende geöffnet ist.

Zurück nach Österreich über den Loiblpass

Ich erreichte nach weniger als einer halben Stunde und einigen kurzen Serpentinen die Einfahrt zum Scheiteltunnel des Loiblpasses und machte noch einen Blick zurück auf die imposante slowenische Bergwelt. Dieser Tunnel wurde unter unmenschlichen Bedingungen im 2.Weltkrieg mehrheitlich von KZ-Häftlingen aus Mauthausen errichtet, an die ein Denkmal beim ehemaligen Lager auf slowenischer Seite kurz vorher erinnert.

Beim österreichischen Grenzübergang kurz nach dem 1570m langen Tunnel hatte ich die erste Passkontrolle innerhalb der EU seit vielen Jahren und durfte einreisen. Ein Stück weiter betreibt das Bundesheer eine Grenzsicherungsstelle am Zugang zu einer ehemals geheimen Bunkeranlage.

Auf der weiteren Strecke Richtung Ferlach befindet sich die etwa 2km lange Tscheppaschlucht mit ihrem 26 Meter hohen Wasserfall. In Ferlach fuhr ich an der Fabrik der Glock Pistolen vorbei Richtung Zell-Pfarre und weiter zum Schaida-Sattel, den ich bereits bei meinem Kuraufenthalt 2023 kennengelernt hatte.

Bald danach kam rechts die Abzweigung z6r Trögerner Klamm, durch die wir damals mit den Fahrrädern bis zur sehenswerten Trögener Kirche fuhren. Beim Gasthaus Kovac musste ich mir natürlich wieder den Kärntner Nudelteller gönnen, der mir bereits 2023 so geschmeckt hatte. Eine weitere Spezialität sind die Obir-Forellen, die eine Radlergruppe am Nebentisch genoss.

Kunst- Hängebrücke und Museum direkt an der Strecke

Weiter führte mich dann mein Weg durch die Ebriach-Schlucht hinaus nach Bad Eisenkappel und bis Sittersdorf, wo die B82 Richtung Lavamünd abzweigte. Auf ungefähr halber Strecke zwischen Bleiburg und Lavamünd steht die Hängebrücke Santa Lucia, die ich gerade noch rechtzeitig beim Vorbeifahren entdeckt hatte. Hier können Radfahrer in den vorbeiführenden Drau-Radweg oder den 23km langen Kunst-Radweg einsteigen. So könnten eine Reihe von Kunstwerken besichtigt werden, mir genügten vorerst die Brücke, die Skulptur „Landmark“ und die „Himmelstiege“ am anderen Ufer des Feistrizbachgrabens. Dieser wird in 60m Höhe mit einer Spannweite der Brücke von 140m überquert. Der Name der Brücke ist von der nahe gelegenen Kirche St.Luzia abgeleitet.

Rund 5km weiter gab es gleich das nächste Highlight an der Strecke. Der futuristische Bau des Museum Liaunig mit einer riesigen privaten Kunstsammlung lag direkt links fast über der Straße, für mich wurde es aber zeitlich zu knapp, hier nochmals mindestens eine Stunde zu halten, das wäre ein Minimum für mich in einem solchen Museum. So habe ich wieder ein Ziel für eine weitere Ausfahrt mit dem Motorrad oder während einer Radtour an diesem Teil des Drauradweges.

Ab in die Steiermark

Gleich nach Lavamünd zweigt die B69 ab, das ist die österreichische Version der „Route 69“ in den USA und führt von Lavamünd in Kärnten über die Soboth in die Steiermark bis nach Bad Radkersburg. Nun ging es hinauf auf den Lorenzenberg, wo ich bei der kleinen Kirche zur Hl.Helena und Maria Magdalena einfach stehen bleiben musste. Die Aussicht hinunter ins Lavanttal bei St.Paul ist zu  wunderschön.

Die Kurven brachten mich dann hinunter und wieder hinauf auf die 1350m hohe Soboth, so macht Motorradfahren Spaß. Bald kam ich am Soboth Stausee vorbei, über dessen Stauwall die Straße weiter nach Eibiswald führt.

Leibniz an der Umleitung

Dort verließ ich die B69 und es ging quer durch das Südsteirische Weinland über Gleinstätten recht unspektakulär und mit gar nicht so viel Verkehr vorbei am Sulmsee und dann auf einmal hinein in eine Umleitung, im Schritttempo hinter einem Autobus über und um den Seggauberg. Kaum war ich erleichtert wieder auf der Hauptstraße, kam die nächste Umleitung, jetzt durch das Ortszentrum von Leibniz. Hier kam die Rettung in Form des Gastgartens eines Kaffeehauses am Hauptplatz. Mit dem Motorrad kann man ja recht problemlos direkt vor dem Eingang parken. Ein Eiskaffee im Schatten entschädigte jetzt für das kilometerlange Schritttempo.

Alte Autos und eine Hexenburg

Frisch gestärkt schlängelte ich mich aus der Stadt hinaus, unter der Autobahn A9 bei Gralla durch nach Wolfsberg im Schwarzautal und Gnas bis auf die B66, wo ich kurz vor Feldbach an der Nostalgiewelt Posch, einem privaten Oldtimer-Museum, vorbeikam. Und wieder kommt ein weiterer Punkt auf der Bucketlist dazu…

Nach Feldbach schwang ich mich über kleine Sträßchen, bis die Riegersburg in voller Pracht im abendlichen Sonnenlicht auftauchte. Ein kleiner Stopp für ein paar Fotos war hier nochmals angesagt.

Dann fuhr ich weiter bis Ilz, wo ich den Motorradtank nochmals auffüllte und in Anbetracht der Zeit auf die Südautobahn auffuhr und so die letzten 100km über den Wechsel ohne Umwege absolvierte.

Kurviger-Link: https://kurv.gr/F8PRU

Schlussbetrachtungen

Ein schöner Kurztrip mit immerhin fast 800 Kilometern ging so zu Ende, mit ein bisschen Neid auf die Freunde, die in den Tagen danach neben der Slowenischen Grenzkammstraße im Regen noch das Frizzante-Dorf Valdobbiadene, die Schauderterrasse in Tremosine oberhalb des Gardasees und die Kaiserjägerstraße besuchten. Ich habe mich trotzdem sehr gefreut, dass ich ein Stück mitfahren durfte!

Der Wunsch nach Freiheit: meine Motorräder

Da ich in meiner Jugend zuerst den A-Schein fürs Motorrad nicht gemeinsam mit dem B-Schein für das Auto machen durfte und später mit Kindern und Hausbau die Prioritäten anders gesetzt waren, war dieses Thema erst wieder nach meiner Scheidung vor jetzt fast 25 Jahren aktuell. Dieser Blog handelt von meinen Motorrädern seit damals.

Kawasaki KLE 500

Und so kaufte ich mir nach vielem Hin und Her im Jahr 2002 sozusagen im Vorbeifahren eine gebrauchte Kawasaki KLE 500, die vor dem Geschäft des Händlers in Bad Vöslau stand und meldete mich dann für den Führerschein an.

Bald konnte ich meine damals noch sehr neue Freundin Evi überreden, mit mir mitzufahren und aus einer kleinen ersten gemeinsamen Ortsrunde wurden gleich mehr als 100 km. So wurde Evi eine Sozia, die es genoss, mit mir die Bergstraßen der näheren und weiteren Umgebung zu erkunden. Mit dem Auto sind ihr die selben Kurven und Straßen aber ein Graus. Als ich dann das Gefühl hatte, beim Überholen mit Beifahrerin bergauf am Rohrer Berg  zu verhungern (alle, die schon einmal von Osten zur Kalten Kuchl gefahren sind, kennen ihn), musste etwas Stärkeres her.

Honda XL1000 V Varadero

Als meine jüngere Tochter im April 2006 in Wr.Neustadt zum Schachtelwirt (McDonalds) wollte, habe ich daher kurz beim benachbarten Honda-Händler in die Auslage geschaut, und da stand mein Traum, eine blaue Varadero!

Ich reservierte sie sofort und war wenige Minuten später wieder bei Tochter und Freundin. Am nächsten Tag war der Kauf fixiert und so fuhr ich dann rund 11 Jahre mit diesem praktisch unverwüstlichen Bike.

Bei vielen Fahrten in Niederösterreich, aber auch in ganz Österreich, mit vielen kleinen nicht so bekannten Pässen, aber auch über den Großglockner, die Silvretta, die Sella-Runde in den Dolomiten, durch die Toskana, an der Mosel, oder die Südsteirische Weinstrasse hat die Varadero mich und uns begleitet.

Auch hat die Varadero jedes Jahr bei ein bis zwei Ausfahrten, die ich für Freunde und Bekannte organisiert habe, und der Unterstützung eines Freundes bei zwei großen Treffen der Biker-Mitarbeiter einer großen Firma aus Hamburg als Tourguide gute Dienste geleistet.

Und trotzdem, außer dem jährlichen Service, einigen Verschleißteilen und Reifen und zwei neuen Batterien war kein weiterer Aufwand für dieses praktisch unverwüstliche Motorrad notwendig.

Honda Transalp XL 700

Einen kleinen Sidestep gab es beim Urlaub im Jahr 2012 am Gardasee, wo ich für einige Tage eine Honda Transalp XL 700 mietete, um die Umgebung des Sees von der Schauderterrasse in Tremosine Sul Garda über die Brasa-Schlucht bis zur Kaiserjägerstraße zu erkunden.

Honda Crosstourer VFR 1200

Eine Varadero gibt man eigentlich nicht weg, das werden alle, die eine hatten oder noch haben, bestätigen und der Varahannes mit über 760.000 km auf der Varadero ist das beste Beispiel dafür, auf die Honda African Twin CRF1000D hat er aber auch schon wieder über 540.000 km hinaufgefahren. Aber mir gefiel auch die Nachfolgerin, die Honda Crosstourer VFR 1200 mit DCT, das vergleichbar mit dem DSG von VW ist. Wir sind mit diesem Motorrad schon im Jahr 2013 eine Woche in Mecklenburg-Vorpommern herumgefahren und sie hat mir damals schon Spaß gemacht.

Darum nutzte ich im Juli 2017 die Zeit am Badesee, um in den diversen Internet- Plattformen zu stöbern. Nach gar nicht so langer Suche entdeckte ich ein super gepflegtes voll ausgestattetes 3 Jahre altes Exemplar mit 17.000 km in Wels. Die Terminvereinbarung für eine Besichtigung am nächsten Tag war dann schnell erledigt und meine Frau und ich fuhren nach Oberösterreich.

Dem damaligen Besitzer fiel der Verkauf nicht leicht, doch der sanfte Druck seiner Frau, die ihren Mann nach einigen Unfällen noch länger halbwegs unversehrt haben wollte, erleichterte die Verkaufsverhandlungen. Und so einigten wir uns auf einen Abholtermin eine Woche später, die Papiere zur Ummeldung wollte er mir zusenden. Am Samstag darauf war ich daher stolzer Besitzer einer schwarzen, unfallfreien wie neuen Crosstourer und mit meiner Errungenschaft auf dem Heimweg durch das Mostviertler Hügelland.

DCT oder doch gewöhnlich schalten?

Ich weiß, es ist beinahe eine religiöse oder zumindest weltanschauliche Diskussion, ob man mit einem Motorrad mit Automatik fahren kann oder nicht. Die Schaltautomaten und Quickshifter diverser BMWs oder Ducatis und heute auch Hondas erlauben zwar das blitzschnelle manuelle Schalten ohne die Kupplung zu ziehen, sind aber mit dem weichen ruckfreien DCT nicht vergleichbar. Wie beim DSG ist immer der höhere oder niedrigere Gang bereits miteingelegt, daher ist der Übergang absolut ruckfrei. Das manuelle Schalten funktioniert ebenfalls perfekt und zwar vergleichbar mit dem Auto über Schaltwippen mit Daumen und Zeigefinger am linken Griff, der Kupplungshebel ist ja hier nicht mehr vorhanden.

Das DCT von 2012 mit nur zwei Modi (D und S) ist aber auch nicht mehr vergleichbar mit den neuesten Versionen auf den Crosstourer-Nachfolgern. Drei vorprogrammierte Fahrmodi (Urban, Tour und Rain), 2 frei programmierbare Usermodi und ein dreistufiger Sportmodus, ergänzt um eine Sechsachsen-Gyro-Sensorik (IMU), die für Traktionskontrolle, Wheelie-Control und das Kurven-ABS verantwortlich ist und einer KI, die das Fahrerprofil analysiert, um noch genauer vor Kurven automatisch herunterzuschalten und am Kurvenausgang wieder hochzuschalten, sind der aktuelle Stand der Honda-Technik. Apple CarPlay oder Android Auto sind ebenfalls am Motorrad Standard geworden, was eine einfache Smartphone-Integration ermöglicht.

Die BMW R1250 GS Adventure 40 Years GS

Meinem Freund Alex H. habe ich mein einziges Erlebnis mit einer GS zu verdanken. Die Lieferkette für das Starterrelais meiner Crosstourer war zu lang und so hatte ich für die von mir selbst organisierte Frühjahrsausfahrt 2021 kein Motorrad. Er konnte den Verkäufer bei BMW Wr.Neustadt überreden, einem eingefleischten Honda-Fahrer eine GS, noch dazu in der 40 Years Edition, für einen Tag zu überlassen. Dafür habe ich dann meine Gruppe beim Abbiegen von der Wachau ins Waldviertel gleich so ordentlich verloren, daß wir uns erst am Mittagstreffpunkt in Pöggstall wiedergefunden haben. Es war ein cooles Bike, ein Tag ist sicherlich zu kurz um ein faires Urteil abzugeben, aber der Quickshifter und ich sind keine Freunde geworden. Es war aber trotzdem ein tolles Erlebnis.

BMW R 1250 GS Adventure 40 Years GS © Hersteller

Weiter auf der Crosstourer

Das tut aber meiner Freude an den Ausfahrten mit der inzwischen 10 Jahre alten Crosstourer mit rund 53.000 km am Tacho keinen Abbruch und so wird es hoffentlich noch viele Blogartikel zu meinen Reisen oder auch Runden in der näheren Umgebung geben, aber wer weiß, was die Zukunft bringt!

Puch 125 RL

Ein Wunschtraum, den ich mir aus verschiedenen Gründen noch nicht erfüllt habe, ist die Puch 125 RL. Mein Vater hatte diesen Roller bis ins Jahr 1962, bis der Glas Isar ins Haus kam oder mehr davor stand.

Hier möchte ich ausnahmsweise einmal eine Buchempfehlung abgeben: „Der Puch Roller macht Geschichte “ von Volker Edler und Gernot Heigl. Die beiden Autoren beschreiben auf fast 200 reichlich bebilderten Seiten die technische Entwicklung und die Geschichte dieses österreichischen Kultfahrzeugs und gehen am Ende auch auf die gesellschaftliche Bedeutung des Rollers ein.

Links und Buch

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kawasaki_KLE_500
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Honda_XL_1000_V_Varadero
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Honda_Transalp
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Honda_VFR_1200_X_Crosstourer
https://www.honda.at/motorcycles/experience-honda/dual-clutch-transmission.html
https://www.mouser.at/new/bosch/bosch-bmi323-imu
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kaiserj%C3%A4gerstra%C3%9Fe
https://www.varahannes.at

https://motorradstrassen.de/rund-ums-bike/bikes-zubehoer/bmw-gs-sondermodelle

https://www.oldtimer-kfz.at/roller-RL125_00.htm

„Der Puch Roller macht Geschichte “ von Volker Edler und Gernot Heigl ISBN 978-3-200-02603-2 Bestellung per Email: volker.edler (at)gmx.at / heigl.gernot(at)gmx.at

3D-Puzzle V4 Zylinder Chopper aus Sperrholz

Richtig Motorrad fahren ist im Jänner und Februar eher nur für Hardcore Biker etwas und dazu zähle ich mich trotz einiger sehr feuchter oder ziemlich kalter unfreiwilliger Erlebnisse nicht. Ausserdem musste ich mein neues Hüftgelenk noch schonen. Darum war ein zum Pensionsantritt geschenktes 3D-Puzzle einer Chopper mit 420 Teilen ein ganz guter Ausgleich und Test für Geduld und Feinmotorik.

Meine ehemalige Kollegin Daniela hat mir bei meinem Umtrunk zum Pensionsantritt am 1.Dezember 2023 eine Schachtel mit einem 3D-Puzzle eines Motorrads geschenkt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, da es an meine Leidenschaft fürs Biken einerseits und der Beschäftigung mit Holz andererseits anknüpft.

Was Daniela nicht wissen konnte, da sie mich im Job als nicht sehr leicht aus der Ruhe zu bringenden Kollegen kennen gelernt hatte, ist meine Ungeduld mit mir selbst und meine nicht außergewöhnlich ausgeprägte Feinmotorik, die so gar nicht zum Zusammenbau von 420 aus Birken-Sperrholz lasergeschnittenen milimetergrossen Teilchen passt. Ich habe mein Geschenk aber trotzdem nie in einen Schrank geräumt, sondern immer im Bücherregal im Wohnzimmer vor mir gesehen.

Man muss auch noch wissen, daß ich mich vor einigen Jahren an etwas ähnlichem versucht habe und eine bewegliche Weihnachtskrippe nach dem gleichen System zusammengebaut hatte, wobei durch meine Ungeduld das Ergebnis nicht so perfekt ausgefallen ist, wie es sein hätte sollen. Irgendwann habe ich in Youtube auch ein Tutorial-Video für das Chopper Puzzle entdeckt, das mir neben ein paar Feinheiten auch gezeigt hat, daß mit Ruhe und Gelassenheit ohne weiteres zu meistern ist.

Ehrgeiz und schlechtes Gewissen wurden immer mehr angefacht und so war es nach etwas mehr als 13 Monaten so weit, dass ich mich in der Erholungsphase nach meiner Hüftoperation an diese Herausforderung heranwagte. Das Öffnen der Schachtel war wegen meines ersten Versuches mit der Weihnachtskrippe und wegen des Videos nicht vollkommen überraschend. Spannend waren aber auf jeden Fall die vielen Federchen und Schräubchen des Motors und der Teleskopgabel.

Am ersten Tag baute ich in gut einer Stunde die Teleskopgabel mit dem Lenkkopflager, beides beweglich, aus ca. 50 Teilchen. Die ersten 3 Abschnitte der Anleitung, die ein Mittelding aus Lego und Ikea ist, sind damit abgearbeitet.

Es ging weiter mit dem Lenker, die Griffe, Spiegel, Brems- und Kupplungshebel wurden zusammengebaut und auf die Gabel montiert. Dann folgten Scheinwerfer und Windschild und der Vorderteil war fertig. Als nächstes kamen die beiden Räder an die Reihe, sie wurden aus je sechs Einzelteilen zum kompletten Reifen mit Felge zusammengesetzt und das Vorderrad wurde in die Gabel montiert.

Dann war der Motorblock an der Reihe. In den Hauptbauteil wurde eine Schwungfeder mit den notwendigen Zahnrädern eingebaut. Der Seitenständer wird mit einer nur einige Milimeter kleinen Feder, die mit zwei noch kleineren Schrauben befestigt werden musste, automatisch eingeklappt.

Als nächster Schritt wurden die vier Zylinder des Motors so zusammen- und danach eingebaut, daß sie so gelagert sind, um die Bewegungen zu simulieren. Dann gehörte die Welle eingebaut, die die Sprungfeder aufzieht. Die Bremse dafür wurde wieder mit winzigen Schrauben befestigt. So nahm der Motor langsam Gestalt an. Nun war das Hinterrad an der Reihe und wurde eingesetzt.

Mit ein paar weiteren Teilen wurde das Fahrgestell langsam erkennbar.

Gabel und Fahrgestell waren nun zusammengebaut, dann kam der linke Auspuff dran. Das war etwas tricky, weil einige Teile sehr eng gebogen werden müssen, aber mit etwas Geduld klappte es dann. Die Rücklichter, die jeweils aus 5 kleinen Teilchen zusammengesteckt werden müssen, konnten auch gleich montiert werden. Der Chopper nahm immer mehr Gestalt an.

Der Unterbau für Sattel und Tank war als nächstes an der Reihe, sechs kleine Streben halten die beiden Seitenteile, an denen Sattel und der aus 5 gebogenen Teilen bestehende Tank geklippt wurden.

Dann wurde dieser Teil im Fahrgestell eingehängt und mit einer weiteren Strebe am Unterbau befestigt. Dann kam noch der rechte Auspuff an die Reihe und nun fehlten nur mehr die beiden Seitentaschen.

Genau ein Monat nach dem Öffnen der Schachtel baute ich Unterbau und Deckel der beiden Seitentaschen und schraubte sie mit 4 winzigen Scharnieren zusammen. Noch rasch die Halterungen angesteckt, dann konnten die beiden Taschen ans Motorrad angehängt werden.

Damit ist nach gut verteilten 10 Arbeitsstunden, die einerseits meine Ruhe herausgefordert und andererseits gezeigt haben, daß meine Feinmotorik in der Pension besser als gedacht ist, mein Holz-Chopper fertig. Vielleicht baue ich im nächsten Winter ein Book-Nook…

Links

https://www.robotimeonline.com/

Mit dem Motorrad zum Renaissance-Schloss Schallaburg

Die Schallaburg in der Nähe von Melk an der Donau wird seit 50 Jahren als Ausstellungszentrum des Landes NÖ genutzt. Zu diesem Jubiläum besannen sich die Verantwortlichen der Wurzeln des Schloßes und richteten eine Ausstellung mit dem Thema „Renaissance einst, jetzt und hier“ ein.

Weil ich gerne mehrere schöne Dinge miteinander verbinde, nutzte ich das sonnige Wetter und fuhr mit dem Motorrad über den Wienerwald in das Gebiet südlich von St.Pölten, das äußere Pielachtal, ein bisschen Dunkelsteinerwald bis in die Nähe von Loosdorf mit Blick auf die imposante Schallaburg. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, daß wenige Tage später große Teile meiner Motorrad-Route im Hochwasser versinken sollten.

Geschichtsträchtige Gegenwart

Diese Ansicht kennen alle, die auf der Autobahn A1 Richtung Wien fahren und einige Kilometer nach dem Blick nach links zum Barockstift Melk rechts ein Schloß mit einem imposanten Turm am bewaldeten Hang entdecken.

Die Spuren der Renaissance in Niederösterreich sind an vielen Orten zu erkennen, von Krems über Wr.Neustadt bis eben zur Schallaburg. Diese Epoche von nicht ganz 200 Jahren ging aus dem hundertjährigen Krieg hervor und ist einerseits als Wiedergeburt der Antike und andererseits als eine erstmalige Emanzipation des Bürgertums von Adel und Klerus zu verstehen. Das zeigt sich nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Wissenschaft und Bildung. All das wird in dieser sehenswerten Ausstellung, die noch bis 3.November 2024 läuft, thematisiert.

Der Innenhof der Schallaburg mit seiner Terrakotta-Verkleidung wurde zu ihrem Markenzeichen und zugleich zu einem Denkmal der Renaissance. Terrakotta war aber schon in der Antike ein beliebtes Material gewesen, beispielsweise bei der Herstellung der Tanagra-Figuren. Sie stammen aus der gleichnamigen Stadt in Zentralgriechenland und wurden in großen Mengen exportiert. 

Schattenprojektion – eine etwas andere Darstellung des Schloßes

Dieses Kunstobjekt soll auf die drei große Erzählbereiche aufmerksam machen: das Renaissanceschloss, das Menschenbild und die Lebenswelt der Renaissance.
Die Schallaburg wurde unter dem Adelsgeschlecht der Losensteiner zu einem prächtigen Renaissanceschloss ausgestaltet. Trotzdem ist heute von den Losensteinern nur mehr ein Schatten übrig.

Wirklichkeitstreue und Selbstsicht

In vielen Bildern von bekannten und auch namenlosen Personen schufen die Künstler der Renaissance oft  wirklichkeitsgetreue Abbilder von lebenden Personen, aber sie zeigten auch, wie Menschen sich selbst sahen und wie sie gesehen werden wollten.

Künstler wie Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä., aber auch Martin Luther und seine Frau Katharina von Bora als Beispiel des damaligen Verständnisses von Ehe und Familie, aber ebenso gänzlich Unbekannte wurden bildlich thematisiert. Aber nicht nur Bilder, sondern auch modische Objekte wie Highheels,  Münzen und Medaillen als, heute würde man sagen, Werbemittel sind zu sehen und geben Einblick in die Lebenswelt der Renaissance.

Was von den Losensteinern blieb

Heute sind die bildhaften Spuren der Familie äußerst spärlich: Kein Bild existiert von Christoph II., ein einziges Porträt von Hans Wilhelm. Ihre Frauen liegen gänzlich im Dunkeln. Gäbe es die so gut erhaltene Schallaburg nicht in der heutigen Form, wüssten wir noch weniger von ihnen, so ist sie aber zu ihrem zentralen Erinnerungsobjekt geworden. 

Bildung ist mehr als Wissen

Mit diesem Satz kann man den Bogen zum Heute spannen: Eigentlich gilt diese Aussage in einer Zeit umso mehr, wo nur mehr Detailwissen und Silodenken, die durch KI ohne menschliches Zutun zu einem vermeintlich Ganzen zusammengefügt werden.

Der Anspruch von Martin Luther,  daß Bildung allgemein zugänglich sein sollte, wurde durch die deutschsprachige Bibelübersetzung, die von der damaligen katholischen Kirche abgelehnt wurde, besonders unterstrichen.

Die von den Losensteinern gegründete hohe Schule von Loosdorf, nach heutigen Begriffen ein Gymnasium, ist ein beeindruckendes Beispiel für den Zugang zu gehobenen Bildungsansprüchen. Sie war sozial durchlässig und ermöglichte, wenn auch nur den männlichen Kindern armer Familien, den Zugang zur gehobenen Bildung. Der damalige Nachteil war die protestantische Ausrichtung und so wurde sie nach wenigen Jahren im Zug der Gegenreformation aufgelöst. Das Gebäude ist in der damaligen Form noch heute erhalten.

Weit sehen, aber auch gesehen werden

Die Schallaburg trug einst einen mittelalterlichen Bergfried, der sicher damals die Burg dominiert hatte. Er wurde abgebrochen und seine Steine als Fundament für den Renaissancetrakt verwendet. Statt eines Turms als Zeichen der Herrschaft gab es somit einen Neubau, der sich an der Residenz Ferdinands I. in Wien orientierte. Erst Hans Wilhelm ordnete die Errichtung des noch heute weithin sichtbaren Turms als symbolischen Ersatz an. Als Schloß brauchte es jetzt keinen Wehrturm mehr, sondern ein repräsentatives Zeichen der Herrschaft.

Auf den Hund gekommen

Die umfangreichen Bauprojekte sprengten allerdings die finanziellen Möglichkeiten. Es blieb einzig der Weg des Schuldenmachens. Die Schatztruhe war leer und man sah den darin am Boden aufgemalten Hund.

Und so musste Hans Wilhelms Neffe die Schallaburg schließlich an seinen Schwiegervater Georg den Älteren von Stubenberg überschreiben. Damit endete die über 150-jährige Geschichte der Losensteiner als Besitzer der Schallaburg.

Terrakotta-Figuren dokumentieren die Lebensphilosophie

Heute ist die Weltsicht der Renaissance nicht mehr so einsichtig wie vor rund 400 Jahren. Der damalige Anspruch, die Tugendhaftigkeit zu erreichen, erscheint uns als aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts recht aufgesetzt, war aber ein reales Lebensziel. Das noch vollflächig farbenfroh dargestellt ist uns nochmals fremd und wurde während einiger Renovierungen in Bildern visualisiert.

Von den Tugenddarstellungen über Herkules bis zu einer eigenartigen Fabel reichen die detaillierten Darstellungen und geben uns, wenn wir uns darauf einlassen, ein reichhaltiges Bild des damaligen Selbstverständnisses.

Die Kunst wie wir sie heute verstehen oder diskutieren unterscheidet sich grundsätzlich von der klaren Sichtweise der Antike und Renaissance. Die damaligen sieben freien Künste waren wissenschaftliche und technische Kunstfertigkeiten, die zum Bildungsziel freier Bürger wurden.

Mit dem Terrakotta-Portäts, die antiken Münzbildern nachempfunden sind, wollte man die Tugenden des Adels und die eigenen Verbindungen zum Kaiserhaus in Erinnerung rufen.

Libri Prohibiti oder: die Grenzen der Meinungsfreiheit

Die Erfindung der Druckerpresse und die Verbreitung der deutschsprachigen Luther-Bibel führte dazu, daß immer mehr Menschen lesen lernten. Das war nicht im Sinne der katholischen Kirche und daher wurden viele Bücher und Schriften konfisziert und im Stift Göttweig in einem gesonderten Raum versperrt.

Die Mönche hatten auf diese „Libri Prohibiti“ (verbotene Bücher) ursprünglich nur mit Erlaubnis des Papstes und später nur zu Studienzwecken Zugang. Man musste ja verstehen,  wogegen man ankämpfte. Diese Exemplare geben aber heute durch die handschriftlichen Notizen der jeweiligen Besitzer Auskunft über Ereignisse in der Familie wie Taufen oder Sterbefälle, aber genauso über Erdbeben oder Brandkatastrophen. So erfahren wir viel über das Leben der „gewöhnlichen“ Menschen der Renaissance im heutigen Gebiet von Niederösterreich.

Alchemie und Wissenschaft

Ein besonders interessantes Ausstellungsdetail sind einige Stücke der über 1000 Fundstücke des Alchemistenlabors aus dem Gut Oberstockstall jenseits der Donau. Sie dienten zu alchmistischen und pharmazeutischen Experimenten und ist nach Aussage von Fachleuten eines der besten Beispiele eines Laboratoriums auf der Schwelle zur neuzeitlichen Chemie.

Persönliches Fazit

Die Schallaburg prägt mein Interesse für Geschichte, bildende Kunst und Architektur schon seit meiner Schulzeit. Bereits bei der ersten Ausstellung 1974 „Renaissance in Österreich“ war ich einer der mehr als 320.000 Besucherinnen und Besucher und so begleitet mich dieses Schloß bis heute.

Die Schallaburg ist aber auch eng mit der Geschichte des niederösterreichischen Radios verbunden, von 1976 bis 1999 produzierte und moderierte der legendäre Willy Kralik das wöchentliche Hörfunkquiz „Turnier auf der Schallaburg“, das lange Zeit auch von mir immer wieder verfolgt wurde.

Mein kleiner Bericht von der Schallaburg, der hoffentlich keine sachlichen Fehler enthält und Appetit auf dieses Juwel machen soll ist damit zu Ende. Ich bin aber den an meinen Motorradtouren interessierten Lesern noch die Routen der Hin- und Rückfahrt schuldig und löse das hier ein.

Die Rückfahrt führte mich an der Wallfahrtskirche Maria Steinparz, wo man nebenan auch sehr gut essen kann, vorbei und weiter über Weinburg, Ochsenburg durch das Hügelland südlich von St.Pölten ins Laabental und dann über St.Corona am Schöpfl wieder ins Triestingtal-

Kurviger Links zum Download der Routen:

Zur Schallaburg | Kurviger

Von der Schallaburg | Kurviger

Links

https://www.schallaburg.at/de/
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schallaburg
https://www.schallaburg.at/de/renaissance-2024/raum-1-de
https://www.derstandard.at/story/3000000215611/renaissance-schau-auf-der-schallaburg-aufbruch-und-selbsterkenntnis
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hohe_Schule_Loosdorf
https://www.kulturundwein.com/alchemist.htm?nocache=1377362337
https://noe.orf.at/stories/3251734/

Motorradwandern im südlichen Niederösterreich

Da ich jetzt schon seit fast einem Monat nicht mehr auf meiner Crosstourer gesessen bin, beschloss ich, der Hitze geschuldet, nur in der näheren Umgebung, daß heißt im südlichen Niederösterreich, das von unserem Tourismusmarketing auch als die „Wiener Alpen“ bezeichnet wird, ein bisschen herumzufahren.

Mit der schon manchmal erwähnten „Kurviger-App“ machte ich am Abend eine grobe Planung und so wurden es gute 130 km auf kleinen und kleinsten Straßen, die ich teilweise selbst noch nie gefahren war, immer wieder mit Blick auf den Schneeberg oder die Hohe Wand.

Ich weiß, es gibt auch in meinem Bekanntenkreis Menschen, die solche Strecken mit dem Biobike machen, wenn dabei auch rund 2600 Höhenmeter zusammenkommen. Das wäre mir ehrlicherweise auch mit dem E-Bike zu viel, aber mit dem Motorrad macht es Spaß.

Bekannte Strecken und unbekannte Abstecher

Zuerst ging es ins Triestingtal bis Pottenstein und über den Hals nach Pernitz, eine Strecke, die alle kennen die schon einmal auf einen „Topfinger“ in die Kalte Kuchl gefahren sind.

Dieses Bild eines Topfingers aus der Kalten Kuchl dient nur zur Erklärung und stammt aus meinem Archiv

Dort wollte ich aber nicht hin, sondern durchquerte in Pernitz das Piestingtal um über die Dörfer Neusiedl und Waidmannsfeld vorbei am Brandackerkreuz und die Ochsenheide zur L138 und hinaus nach Reichenthal wieder im Piestingtal zu landen.

Talauswärts ging es dann bis Waldegg, wo ich wieder rechts abbog und die kleine Straße nach Dürnbach und über die Dürnbacher Höhe, vorbei an Bergbauernhäusern nach Miesenbach fuhr.

Von Miesenbach führt die Straße über den Ascher nach Puchberg am Schneeberg, aber vorher hatte ich noch Lust auf zwei kleine Abstecher, die zuerst beide als Runde in Kurviger erschienen sind. Zuerst zweigte ich rechts ab Richtung Dürre Wand, wo die noch asphaltierte einspurige Straße gleich mit einigen Spitzkehren rasch Höhe gewann.
Nach einigen Häusern und einer Walddurchfahrt öffnete es sich und ein Bauernhof lag vor mir. Da endete aber auch die asphaltierte Straße.

Schotterfreuden bis an eine Sperre zwangen zur Umkehr

Eine Enduro will von Zeit zu Zeit auch etwas Schotter unter den Reifen und ich fuhr weiter, weil auch das Navi anzeigte,  daß es auf der anderen Seite wieder hinunter zur Hauptstraße gehen sollte. Nach einigen Haarnadelkurven durch den Wald lag am Bergrücken eine Almwiese mit traumhaftem Ausblick.

Der Forstweg schlängelte sich einige Kurven hinunter, dann war aber Schluß, der Weg ist wegen Schlägerungsarbeiten gesperrt. Hier müssen die 285 kg Leergewicht der Crosstourer in diesem Schotter-Sägespan Gemisch mehr oder weniger auf der Stelle umgedreht werden, in der Hoffnung dabei nicht umzufallen. Alles ging gut und beim Hinauffahren fiel mir auf, daß ich doch noch zu wenig Profi bin, um auch solche Situationen auch mit der Kamera festzuhalten.

Wieder unten an der Bundesstraße zweigte ich nach einigen hundert Metern auf die andere Seite des Tales ab, hier führte eine Straße hinauf Richtung Scheuchenstein, doch sie entpuppte sich oben als Privatstraße und ich musste umdrehen. Hier konnte ich aber vorher noch einige Bilder der imposanten Umgebung machen.

Fake-Bären und die längste Zahnradbahn Österreichs

Dann ging es die Bundesstraße weiter den Ascher hinauf, das ist die Straße, wo im Juni 2023 angeblich ein Bär neben der Fahrbahn gefilmt wurde was sich aber rasch als Fake herausstellte. Näheres dazu findet ihr in den Links. Die wunderschönen raschen Kurven führen den Pass hinauf und nach Puchberg am Schneeberg hinunter, wo ich mir im Kaffeehaus neben der Talstation der Schneebergbahn mit Blick auf die „Hatscherte Kathl“* einer der alten Dampfloks der Zahnradbahn, einen Eiskaffee gönnte.

Nach dieser um 9:30 schon notwendigen kulinarischen Abkühlung führte mich das Navi wie gestern programmiert hinaus nach Grünbach, wo die nächste kleine Straße wartete, diesmal übers Rosental und weiter über den Berg nach Gutenmann und danach auf die Bundesstraße B26 Richtung Neunkirchen.

Imposante Felsen der Flatzer Wand und der Hohen Wand

Hoch über dem Tal liegt die Burg Stixenstein, durch dessen Tor die Bundesstraße führt. Dahinter befindet sich einer der Eingänge in den Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand, einem empfehlenswerten Wandergebiet in den Gutensteiner Alpen.

Weiter ging es über Sieding, von wo es ebenfalls eine schöne kleine Verbindung Richtung Bürg und Priglitz gibt, durch St.Johann im Steinfeld bis Ternitz. Hier bog ich links Richtung Mahrersdorf und weiter nach Flatz ab.

Hinter der Kirche von Würflach, dem östlichen Eingang zur Johannesbachklamm, zeigten sich schon die Felsen der Hohen Wand. Kurz vor Willendorf öffnete sich der Blick nach vorne auf die Hohe Wand und rechts auf die „Neue Welt“, vereinfacht ist das die Ebene zwischen Hoher Wand und Wr.Neustadt.

Zwischen Maiersdorf und Stollhof ganz am Fuß der Hohen Wand fiel mein Blick hinauf über die Felswand zum Skywalk, über dem gerade zwei Paragleiter ihre Kreise im dunkelblauen Himmel zogen. An manchen Abenden mit der passenden Thermik können hier schon 15 bis 20 Gleitschirme in der Luft sein.

Vom letzten Babenberger bis zum Refugium experimenteller Kunst

Da es immer heißer wurde, wollte ich am kürzesten Weg heim und raus aus der heißen Motorradkluft, daher ging es über Muthmannsdorf nach Dreistetten, von wo man einen tollen Blick auf die Ruine Starhemberg hat. Sie war jahrelang hinter hohen Bäumen versteckt, aber jetzt hat es sich ein Verein zur Aufgabe gemacht, den ehemaligen Wohnsitz von Friedrich dem Streitbaren, des letzten Babenbergers, zu sanieren und möglichst sanft und nachhaltig öffentlich zugänglich zu machen.

Über Markt Piesting und den „Hart“ ging es einige Serpentinen hinauf und über die Kapelle des sog. Stadtkreuzes nach Aigen und weiter am Symposium Lindabrunn vorbei, einem ehemaligen Bildhauersymposium mit vielen Skulpuren in der Landschaft. Die heutige künstlerische Leitung befasst sich aber zeitgemäß mit experimenteller und digitaler Kunst.

Einige Bilder aus meinem Archiv vom Symposium Lindabrunn mit dem Tor der Erkenntnis

Entschleunigung beim Fahren ermöglicht den Blick auf die Schönheiten meiner näheren Heimat

Von Lindabrunn waren es dann nur mehr wenige Kilometer bis nachhause und ich rekapitulierte diese Morgenausfahrt.
Diesmal stand nicht der Kilometerfrass im Vordergrund, sondern eine Wanderung, wenn auch mit dem Motorrad, durch das südliche Niederösterreich mit einer Reihe von Naturschönheiten und historischen Punkten.

Neue Rekorddurchschnittsgeschwindigkeiten lassen sich so nicht aufstellen, aber der Blick dabei in die Landschaft entschädigt einen Pensionisten wie mich dafür mehr als genug.

Dem Wandern entsprechend sind die meisten Fotos direkt vom Rücken der Crosstourer gemacht worden, nur für einige wenige bin ich abgestiegen und einige sind aus meinem Archiv.
Wie meist, findet ihr die Route auf kurviger.de :
https://kurv.gr/f6fVJ

Natürlich macht die Route auch Spaß, wenn man sich nur auf die Kurven und Pässe konzentriert, anschauen kann man vieles ja extra auch!

* Die Hatscherte Kathl:

Für die nicht österreichisch sprechenden Freunde übersetzt: die gehbehinderte Katharina. Das ist der Spitzname der Dampflok der Schneebergbahn, der ihr wegen ihrer Bewegung auf der längsten Zahnradbahn Österreichs liebevoll gegeben wurde. Sie fährt derzeit noch immer an den Wochenenden mit 2 Waggons auf den Berg. An der Talstation ist ihr mit einer zweiten Lok ein Denkmal gesetzt.

Links

Zum Fake-Bären: https://noe.orf.at/stories/3212349/


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schneebergbahn_(Zahnradbahn)
https://de.m.wikipedia.org/wiki/N%C3%96SBB_Salamander
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Burg_Stixenstein
https://www.naturpark-sierningtal-flatzerwand.at/
https://neunkirchnerhaus.naturfreunde.at/
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gutensteiner_Alpen
https://www.niederoesterreich.at/ausflugsziele/a-johannesbachklamm-wuerflach
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Neue_Welt_(Nieder%C3%B6sterreich)
https://www.wieneralpen.at/ausflugsziele-in-den-wiener-alpen-entdecken/a-naturpark-hohe-wand-skywalk
https://www.burgruine-starhemberg.at/willkommen
https://symposion-lindabrunn.at/

Warum in die Ferne schweifen – mit dem Motorrad auf den Pretul!

Wenn man nur einige Stunden Zeit hat, muß man trotzdem nicht aufs Motorrad verzichten und kann auch etwas Neues entdecken. Letzten Mittwoch war es so weit, sich endlich wieder auf die Crosstourer zu schwingen.

Das Ziel sollte der Pretul sein, zu dessen Höhe eine kleine Panoramastrasse führt. Da es wieder heiß werden sollte, starte ich bereits vor 8 Uhr. Über Bad Fischau, Weikersdorf, Winzendorf und St.Egyden führt der erste Teil über teilweise kleine Strässchen durchs Steinfeld nach Neunkirchen. Weiter geht es dann etwas einfallsloser über die B17 bis Gloggnitz und dann übers Schlagl nach Otterthal und Trattenbach Richtung Feistritzsattel. Die Höhe markiert die Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark und ist auch ein guter Einstieg für Wanderungen oder mit dem Mountainbike über die Wexltrails auf den Hochwechsel, wenn man nicht ganz so sportlich ist, um bereits in St. Corona zu starten.

Na ja, ist wieder etwas für meine ToDo Liste, aber da sind noch ein paar andere Radstrecken vorher dran.

Rauf auf den Pretul

Weiter geht’s vom Feistritzsattel hinunter bis nach Rettenegg, wo ich dank Naviplanung ohne lange Sucherei die Auffahrt zur Pretul Panoramastrasse finde. Jetzt geht’s einige Kilometer auf eine schmalen noch asphaltierten Straße bis zum Bauernhof „Hansl im Reith“. Hier beginnt die Mautstrasse, die freundliche Jungbäuerin kommt, kassiert 2,50 Euro (nur in bar!) für das Motorrad und öffnet dann händisch die Schranke.

Nach einigen Höhenmetern und einer Kurve nahe einem privaten Photovoltaikpark ist es vorbei mit dem Asphalt und die Schotterstraße beginnt. Sie ist sehr gut gepflegt und auch in den Serpentinen problemlos zu befahren. Die Kalbinnen auf der Alm sind Motorräder anscheinend gewohnt und so schlängle ich mich an einigen von ihnen in der letzten Kurve vorbei, sie stehen mitten am Weg und sehen mir stoisch zu, und lande am großen Parkplatz vor dem Roseggerhaus auf 1588m Seehöhe.

Das Roseggerhaus ist leider Dienstag und Mittwoch geschlossen, getränketechnisch bin ich aber eh gut versorgt. So genieße ich den Blick Richtung Süden übers Joglland, wo sich einige Nebelschwaden zusammenziehen.

Der Windpark kann rund 26.500 Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgen

Hier auf dem Pretul betreiben die Österreichischen Bundesforste einen Windpark mit 18 Windrädern, vier davon sind erst im Februar 2024 dazu gekommen. Sie glänzen in der Sonne und, weil es immer wieder als Gegenargument kommt, sie stören meiner Meinung nach optisch überhaupt nicht, zumindest weniger als das eine oder andere Atomkraftwerk, das ich ebenfalls schon gesehen habe, vom Sicherheitsaspekt einmal abgesehen.

Traumhafter Rundumblick

Einige Minuten den Berg hinauf befindet sich die Peter Bergner Warte, die einmal der höchste Punkt hier war, aber jetzt von den Windrädern mit einer Nabenhöhe von je 78 Meter und einem Rotordurchmesser von je 82 Metern überragt werden. Der Blick hinunter nach Mürzzuschlag ist aber ebenfalls beeindruckend. Weitere rund 20 Minuten Fußweg entfernt liegt eine heute offene Almhütte, doch mit Motorradhose und Hüftschmerz macht das keinen Spaß, darum marschiere ich wieder zurück zum Motorrad beim Roseggerhaus.

Der Rückweg

geht dann die Schotterstraße hinunter bis zur netten Bäuerin, die nach einem kurzen Huper den Schranken öffnet. Weiter geht es nun nach Ratten, der zweiten Möglichkeit, zur Mautstraße zu kommen. Über Alpl, vorbei an Peter Roseggers Waldheimat fahre ich über die B72 ins Mürztal.

Kurz vor Krieglach biege ich rechts ab und fahre über Schwöbing auf der S6 Begleitstraße bis Mürzzuschlag und dann über den Semmering und Maria Schutz wieder ins Schwarzatal. Ich möchte noch einen kleinen Umweg über Puchberg am Schneeberg machen, daher nehme ich die Abzweigung nach Ternitz um ins Sierningtal zu kommen. Hier ist auf einmal ein Riesen Polizei- und Rettungskräfte-Aufgebot, das meinen Weg absperrt. Erst daheim erfahre ich den Grund: hier wurde der Terrorverdächtige verhaftet, der einen Anschlag auf ein Konzert von Taylor Swift in Wien geplant haben soll.

Ich umrunde das Viertel und genieße dann die Kurven im Sierningtal bis Puchberg. Weiter geht es über den Ascher und Miesenbach ins Piestingtal, wo ich dann in Wopfing nach Piesting abbiege. Über den Hart, der übrigens immer wieder Kulisse für Fahrzeug-Aufnahmen von diversen Motorsendungen im Fernsehen und auch Youtube ist, führt mich mein Weg dann nach Aigen und über Lindabrunn wieder heim. Eine schöne ca 210 km lange Motorrad-Tour ist wieder zu Ende.

Links


https://www.wexltrails.at/de/deine-wexl-trails/trailinfo/touren/hochwechsel-tour
https://www.steiermark.com/de/Oststeiermark/Urlaub-planen/Ausflugsziele/Mautstrasse-Pretul_isd_8719574
https://www.naturfreunde-huetten.at/steiermark/roseggerhaus/
https://www.bundesforste.at/leistungen/erneuerbare-energie/windkraft/windpark-pretul.html
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Peter_Rosegger

Kurviger Links

Hinfahrt: Pretul hin 7.8.2024 | Kurviger

Rückfahrt: Pretul Heimweg 7.8.2024 | Kurviger

2: Heimfahrt aus der Schweiz

Fast hätte ich an mehreren Stellen meine geplante Route nicht passieren können

Im Nachhinein gesehen hatte ich mehrfaches Glück, daß ich meine geplante Route vom Zürichsee über den Flüelapass, die Reschenstrasse, das Timmelsjoch, den Jaufenpass und den Brenner ohne Probleme fahren konnte.

Es begann mit einer einzigen Meldung im Internet am Freitag vor meiner Abfahrt. Die Reschenstrasse in der Nähe von Tschupbach, nur wenige Kilometer vor meinem Quartier in Fiss, ist vermurt und es ist nicht sicher, ob am Samstag die Durchfahrt möglich ist. Daher über die neue App ORF Sound den Tiroler Verkehrsfunk in der Früh abhören und nochmals im Internet suchen: anscheinend Entwarnung, keine Meldung mehr über eine Sperrung,  die Straße sollte ab 6:30 offen sein. Also riskieren hinzufahren und hoffen auf einen Hinweis nach dem Flüelapass bei der Abzweigung nahe Susch. Falls die Sperre doch aufrecht ist, muss ich über das Val Müstair Richtung Schlanders und weiter nach Bozen fahren. Doch alles ok, die Straße ist offen und ich fahre wie geplant nach Fiss. Die meterhohen Geröllberge links und rechts der Straße bei Tschupbach sind aber nicht zu übersehen.

Ich komme dann überall problemlos ohne besondere Vorkommnisse und ohne Regen bis heim. Erst bei meiner nachträglichen Streckenrecherche für diesen Blog finde ich heraus, daß zur gleichen Zeit die Abfahrt vom Jaufenpass und die Brennerstaatstrasse an mehreren Stellen wegen Vermurungen gesperrt waren und ebenfalls erst am Samstag wieder befahrbar waren.

Da sind die Gedanken schon einerseits bei den Menschen, die innerhalb weniger Minuten ihr Hab und Gut verloren und andererseits bei den Helfern, Hilfsorganisationen und Straßendiensten, die beinahe Übermenschliches geleistet haben, sodass man als Tourist wie ich einen Tag später beim Durchfahren fast nichts mehr davon mitbekommt.

Tag 1: Vom Zürichsee über Davos ins Tiroler Oberinntal

Der Samstag startet nicht besonders optimal, es regnet am Morgen recht stark. Während des Frühstücks geht es dann doch in ein Nieseln über, was eigentlich nichts ist nach 900 km Regen vor einigen Wochen bei meiner Fahrt in den Schwarzwald, und so beschließe ich, ohne Regenkombi loszustarten.

Aber nach rund 30 Kilometern, die ich entlang des Sees Richtung Westen fahre, entschließe ich mich wegen des stärker werdenden Regens doch, die Regenkombi anzuziehen. Unter einem Carport neben der Straße wurstle ich mich eher unelegant in den Schutzoverall, es dauert seine Zeit, hält aber auch stundenlangem Regen stand. In der Zwischenzeit ist der Regen weniger geworden und hört nach einiger Zeit ganz auf. Ich lasse die Kombi aber vorsichtshalber weiter an, man weiß ja nie und das Ausziehen ist ja genauso anstrengend wie das Anziehen.

Die Straße schlängelt sich bald den Berg hinauf mit Blick auf den Walensee, der Blick hinunter aufs Wasser ist schon recht malerisch.

Da ich ja weiterhin keine Schweizer Autobahn-Vignette besitze, geht es auf der Bundesstraße H3 nach Bad Ragaz. Im Kurpark und anderen Grünanlagen präsentieren unter dem Motto „Gegenwart“  88 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt bis Oktober im Rahmen der größten Freiluft-Skulpturenausstellung ihre Werke. Ich stoppe natürlich des Öfteren um zu fotografieren.

Kurz darauf habe ich ein Jubiläum am Motorrad: Meine Crosstourer hat 50.000 km gemeistert, außer Batterieproblemen und einem neuen Blinkerrelais gab es dabei in dem letzten 7 Jahren, seit ich sie habe, keine Probleme.

Weiter geht es dann nach Chur, wo ich falsch abbiege und im Stau Richtung Arosa stehe. Dabei habe ich das Glück, in der Haltestelle Chur-Altstadt einer Garnitur des Arosa Express zu begegnen, die hier wie eine Straßenbahn unterwegs ist. Sowohl der Bernina Express Richtung Poschiavo/Tirano, der Glacier Express Richtung Zermatt sowie die Arosabahn fahren direkt ab Chur.

Danach geht es bergan nach Lenzerheide, oftmaliger Austragungsort für das Alpinschi Weltcupfinale und 2025 sollen die Biathlon-Weltmeisterschaften hier stattfinden. Nachdem die Stadien dafür im Sommer nicht sehr aufregend sind, fahre ich ohne Halt weiter fast bis Tiefencastel, dabei fällt mein Blick links auf den Felssturz, der im Vorjahr die Evakuierung des Bergdorfes Brienz auslöste, aber knapp vor dem Schulhaus zum Stillstand kam. Die Zufahrt nach Brienz ist nur Einheimischen gestattet, darum gibt’s von mir nur einige Bilder von der Hauptstraße aus.

Das untenstehende Bild zeigt die Dramatik für dieses Dorf, nachzulesen im zugehörigen Link.

https://www.bauernzeitung.ch/artikel/landleben/dieser-umstand-bewahrte-das-bergdorf-brienz-vor-groesseren-schaeden-494216h

In Tiefencastel teilt sich die Straße, einerseits über den Albulapass, den ich vor 2 Jahren gefahren bin und andererseits die Straße nach Davos, die ich heuer nehme. Ich möchte noch unbedingt den berühmten Landwasserviadukt in der Nähe von Filisur sehen. Man sieht ihn zwar kurz von der Straße aus, leider geht hier ein Stopp nicht ganz einfach, ich habe daher ein Bild von damals genommen. Der Fußmarsch wäre vom einem Parkplatz zwar möglich, nur passt er nicht mehr in meinen Zeitplan. So bleibt etwas auf der Bucket List.

In Davos, wo ich nicht anhalte, geht es über den nächsten Pass, den 2383m hohen und 27 km langen Flüela. Hier wird derzeit die Fahrbahn auf der Bergabstrecke verbreitert, was zu erheblichen Staus führt. Als Biker hat man es etwas leichter, ich schlängle mich mit 2 deutschen Kollegen kilometerweit vor und gewinne mindestens eine halbe Stunde.

Ein Highlight wartet noch auf mich, der Schellen-Ursli in Guarda. Ja, es gibt nicht nur die Heidi von Johanna Spiry, sondern auch den Schellen-Ursli von Selina Chönz. Das Buch wurde in Guarda im Oberengadin verfilmt, daher gibt es in einem der Häuser auch ein kleines Museum. Detailliert erzähle ich später in einem eigenen Blog darüber.

Beim Hinunterfahren ins Tal begegnet mir fast klischeehaft das Postauto, das den Bahnhof im Tal mit dem Dorf verbindet.

Die österreichische Grenze ist nicht mehr weit und die Zollfreizone Samnaun ruft zum Tanken. Die Straße von Martina weg ist am Anfang recht harmlos und wird enger und enger und wird mit 2,3 m angegeben. Dabei kommen einige Felsentunnels die unbeleuchtet, nass und kurvig und gefühlt weniger als einspurig sind. Mit dem Motorrad an sich kein Problem, solange nichts entgegen kommt, aber trotzdem, da waren die Felsentunnel im Trentino fast wie Autobahnen dagegen. Ich habe Glück und keinen Gegenverkehr und stelle fest, dass ich vermutlich das letzte Mal zumindest durch den längeren durchgefahren bin. Die Tunnelbaustelle Val Alpetta ist fast fertig, der neue gut 600 m lange Tunnel soll im Sommer 2024, also demnächst eröffnet werden, die Verkehrszeichen sind schon montiert. Damit ist wieder ein gruseliger Tunnel Geschichte. In den nächsten Jahren sollen zwei weitere Tunnel errichtet werden, dann ist nichts Spannendes mehr von diesem engen kurvigen Strässchen übrig.

Ein Video, das zwar die Fahrt eines Porsche zeigt, gibt eine Vorstellung, wie das Feeling mit Motorrad auf dieser Strecke derzeit noch ist.

https://youtu.be/ESVRSph70nk?si=bPlbFrtP8Sp9Zvzj

Nach dem recht günstigen Tanken und Parfümeinkauf geht es harmlos die Straße Richtung Spiss ins Inntal hinunter. Der österreichische Zöllner winkt mich durch, ich sehe nicht aus wie ein Rolex-Käufer. Bald bin ich an der Stelle bei Tschupbach, die gestern noch vermurt war, hier türmen sich links und rechts der Straße die Geröllberge, der Vergleich mit dem Auto verdeutlicht das Ausmaß. Die Landesstrasse ist noch länger verschüttet und das Ganze ging nur knapp an den Häusern vorbei.

Die Kurven hinauf nach Fiss sind der richtige Abschluss des Tages, der Ausblick hinunter ins Inntal ist aber auch empfehlenswert. Nachdem ich zweimal an meinem Quartier, der Pension Truya-Hof vorbeifahre erkenne ich es bei dritten Mal. Der Hausherr begrüßt mich freundlich und zeigt mir die Garage, wo ich auch mein Motorrad einstellen darf. Nachdem ich schon hungrig bin, gehe ich zum Abendessen direkt ins Nachbarhaus, ins Hotel Montana und danach bald ins Bett.

Tag 2: Die großen Pässe rufen

Das Wetter ist in der Früh vielversprechend sonnig, so starte ich kurz nach dem Frühstück und fahre über Ladis mit der Burg Laudegg im Blick los hinunter ins Inntal.

Nach wenigen Kilometern geht’s in Prutz nicht ins Kaunertal, sondern den Kaunerberg hinauf und weiter auf die Pillerhöhe, wo immer wieder tolle Ausblicke den Blick von der Straße lenken. Durch Arzl im Pitztal, der Heimat von Benny Raich, führt mich das Navi hinein ins Ötztal über Sölden nach Hochgurgl bis zur Mautstation des Timmelsjochs.

Der Blick sowohl auf die österreichische als auch auf die italienische Seite des Passes ist beeindruckend, aber zuerst bin ich auf Europas höchstgelegenes Motorrad-Museum Top Mountain Crosspoint neugierig. Nach einem verheerenden Brand im Jänner 2021 wurde das Museum im November 2021 mit mehr Exponaten als zuvor wieder eröffnet. Mehr dazu gibt es in einem eigenen Blog zum Museum (eventuell noch nicht verfügbar).


Nach einer kühlen Stärkung und nach Bezahlung von 17 Euro an der Mautstation geht die Fahrt weiter zuerst hinauf auf die Passhöhe von 2474m und dann weiter 30 km hinunter bis St.Leonhard in Passeier. Hier verfranse ich mich etwas und fahre falsch aus dem Kreisverkehr. Dabei entdecke ich ein malerisches schmales Strässchen, wo mir relativ schnell klar wird, daß ich falsch bin. Weil es so schmal ist, kann ich erst bei der ersten Haarnadelkurve umdrehen. Kurz danach kommen mir einige italienische Biker entgegen, daher denke ich einen Insidertipp entdeckt zu haben, der auf jeden Fall wert ist gefahren zu werden.

Jetzt fahre ich die richtige Ausfahrt aus dem Kreisverkehr und durchs Ortsgebiet von St.Leonhard Richtung Jaufenpass. Hier geht’s mit bis zu 11,5% hinauf und dann in schönen Kurven aber mit schlechtem Straßenbelag nach Sterzing hinunter. Von der Vermurung von vor 2 Tagen bemerke zumindest ich nichts mehr.

Die Brennerstaatstrasse ist nicht besonders aufregend und Gott sei Dank trotz Ferienwochenende auch nicht besonders dicht befahren. So komme ich bis zur österreichischen Grenze auf der Passhöhe recht rasch voran und nach dem Grenzübergang rasch wieder hinunter Richtung Innsbruck. Beim ersten Blick auf die Europabrücke kann ich leider nicht halten, und so kann ich erst unter der Brücke fotographieren.

Für Österreich habe ich eine Autobahn-Vignette, daher will ich mir einige Tiroler Orts- und Stadtdurchfahrten ersparen und fahre bei der nächsten Auffahrt auf die Brennerautobahn A13 Richtung Innsbruck und dann weiter auf der A12 durchs Inntal bis Jenbach, wo ich wieder auf die Bundesstraße wechsle. Ein Tankstopp ist auch wieder notwendig und dann geht es weiter durch den Tunnel bei Rattenberg bis Wörgl. Das Navi mag wieder einmal einen kleinen aber sehenswerten Umweg über die Wildschönau machen und leitet mich dann mit einem herrlichen Ausblick hinunter nach Hopfgarten im Brixental. Leider gibt es genau dort (keine Möglichkeit zu halten und zu fotografieren, daher habe ich mir das Bild von der Homepage der Kitzbüheler Alpen geborgt.

Von Hopfgarten sind es auf der recht stark befahrenen B150 nur mehr 15 Kilometer bis zum vorletzten Quartier auf meiner Reise im 4* Hotel Alpen Glück Hotel „Kirchberger Hof“. An sich nehme ich eher niedrigere Kategorien bei meinen Solofahrten, aber hier habe ich über die Buchungsplattform anscheinend fürs letzte Zimmer einen Sonderpreis, somit passt es preislich zu den anderen Quartieren. Das Zimmer ist auch viel zu schön um nur eine Nacht zu bleiben, das Hallenbad nutze ich auch nicht, weil ich zu müde bin. Genossen habe ich das Hotel trotzdem.

Tag 3: Vom Kaisergebirge durch die kaiserliche Sommerfrische

Es macht schon Spaß, nach einem ausgiebigen Frühstück an einem sonnigen und noch nicht zu heißen Morgen direkt auf das Kaisergebirge zuzufahren und das herrliche Panorama zu genießen.

Über die Kitzbüheler Straße vorbei am Schloss Münichau fahre ich nach St.Johann in Tirol und Richtung Fieberbrunn, kurz davor biege ich aber ins Pillerseetal ab. Das Navi, oder eher die Kurviger-App, mit der ich meine Routen plane, hat wieder ein Gustostückerl einer kleinen versteckten Straße parat. In Straß biege ich in die Schwendt ab, einer kleinen Straße vorbei am Wiesensee bis Hochfilzen.

Dann bleibe ich auf der B164 durch Saalfelden, Maria Alm, den Dienter Sattel bis Bischofshofen, links immer mit dem Panorama des Hochkönig.

Hier machen die Bundesstraße und die Ortsdurchfahrten auch keinen Spaß, darum fahre ich die B311 bis zur A10 und dann bis zur Auffahrt Eben und dann weiter zu meinem Abstecher nach Radstadt. Nach einer erholsamen Mittagspause in einem schattigen Gastgarten bei einem riesigen Eiskaffee treffe ich zufällig 2 junge Motorradfahrer und eine Radfahrerin aus meiner ursprünglichen Heimat, dem Mostviertel. Die Biker wollen zum Dientener Sattel, von wo ich komme, die Radfahrerin fährt heimwärts in die Melker Gegend.

Mein nächstes Ziel ist die Postalm, daher geht’s zurück über Eben auf die B166 durchs Lammertal. Kurz nach Abtenau zweigt rechts die Straße Richtung Postalm ab. Hier ist Vorsicht angebracht, viele Streifen und Flecken sind ausgiebig frisch mit Rollsplit ausgebessert. Dann kommt bald die Mautstation und nach Bezahlung von 7 Euro für das Motorrad geht es über die 28,5 km lange Panoramastrasse über das größte zusammenhängende Almgebiet Österreichs nach Strobl am Wolfgangsee. Der Blick auf Dachstein und Bischofsmütze ist unvergleichlich.

Am Wolfgangsee waren wir erst vor einigen Wochen  bei unserem Salzkammergut-Radweg-Urlaub, darum fahre ich weiter vorbei an Bad Ischl nach Bad Goisern, wo im Supermarkt schon eine Wurstsemmel nach mir ruft.
Mit dem Fahrrad sind wir ja vor kurzem das linke Ufer des Hallstättersees entlang gefahren, darum nehme ich mit dem Motorrad die rechte Uferstrasse und biege dann, weil es noch so früh ist ab, um noch zum Gosausee zu fahren.

Leider sind dort die Motorrad-geeigneten Parkplätze weit weg und alles voll von Autos, Bussen und Touristen, heiß ist es dazu auch noch, so drehe ich um und fahre wieder an der Hallstättersee, vorbei an Hallstatt Richtung Koppenpass. Hier zwingt mich die Aussicht auf Loser und Trisselwand nochmals für einen Fotostopp.

Durch Bad Aussee geht es über die B145 vorbei an Bad Mitterndorf, Tauplitz und der Schiflugschanze am Kulm bis Trautenfels, wo es wieder Zeit ist zu tanken. Bis Liezen sind es dann nur mehr wenige Minuten und es geht schon die Pyrnpass-Bundesstrasse hinauf bis Spital am Pyrn, wo ich mein letztes Zimmer dieser Reise reserviert habe.

Der Blick auf Bosruck und den Großen Pyhrgas lässt das Herz höher schlagen, aber auch die zweitürmige ehemalige Stiftskirche ist ein architektonisches Meisterwerk, das aus einem Hospitz (Spital) hervorgegangen ist und auf eine tausendjährige Geschichte zurückblickt.

Die Hitze macht nicht besonders hungrig und so nehme ich im Gasthaus gegenüber der Kirche nur einen Wurstsalat und eine exzellente Limoncello-Torte und mache noch einen kleinen Rundgang durch den Ort, bevor der Abend wieder endet.

Tag 4: Über das heimische Mostviertel bis ins Triestingtal

Nach einem ausgiebigen Frühstück im schattigen Gastgarten fahre ich den Pyrnpass hinunter bis Windischgarsten und biege dort rechts in den Hengstpass ab. Obwohl nur 985m hoch, ist diese Straße zwischen Reichraminger Hintergebirge und den Haller Mauern nach Altenmarkt schon allein wegen der Aussicht wert zu fahren. 

Hier habe ich endlich einmal Zeit genug, eine der vielen Baustellen zu fotografieren, durch die ich während der letzten Tage gefahren bin.

Weiter geht es auf der Eisenstrasse B115 bis Weyer, wo ich gleich nach dem Innerberger Stadel, einem Speichergebäude aus dem Jahr 1654, das ursprünglich als Eisen- und Proviantspeicher diente, den Berg hinauf Richtung Hollenstein zur Pichlhöhe abbiegen möchte.

Die Straße existiert aber nicht mehr, denn seit gut einem Monat ist der erste kurze Tunnel der Umfahrung Weyer fertig und so fahre ich durch ihn in den noch nicht ganz fertigen Kreisverkehr, der einerseits in den zweiten langen Tunnel der Umfahrung führen wird, aber mich zur Pichlhöhe leitet.

Vorbei an den vertrauten ersten Mostviertler Bauernhöfen geht es hinunter ins Ybbstal, hier waren wir das letzte Mal vor 2 Jahren auf dem empfehlenswerten Ybbstal-Radweg zwischen Lunz und Waidhofen unterwegs. In Gstadt biege ich über die alte Strassenbrücke mit Blick auf die leider nicht im Radweg integrierte ehemalige Bahnbrücke, die sogenannte Fischbauchbrücke, nach Ybbsitz ab.

Kurz nach Ybbsitz biege ich in den Zogelsgraben Richtung Maria Sesal ab, fahre dann aber auf schmalen Güterwegen über den Schwarzenberg hinunter nach Ybbsbach zu meinem Elternhaus, wo ich meine Mutter besuche. Ich war schon jahrelang nicht auf diesem Berg und genieße daher den Blick auf Gresten, den Zürner und den Prochenberg besonders.

Nach einigen Stunden geht’s den letzten Abschnitt meiner Fahrt über Oberndorf an der Melk ins Pielachtal und weiter ins Traisental und dann über Hainfeld und den Gerichtsberg heim ins Triestingtal, wo ich am frühen Abend nach gut 2700 Kilometern am Motorrad sehr zur Freude meiner Frau unversehrt aber müde eintreffe.

Links

TAG 1
https://www.tirol.gv.at/meldungen/meldung/nach-murenabgang-b-180-reschenstrasse-und-l-65-oberinntalstrasse-bis-auf-weiteres-gesperrt/
https://heidiland.com/de/informieren/regionen-orte/bad-ragaz/bad-ragartz.html
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Chur%E2%80%93Arosa
https://www.bauernzeitung.ch/artikel/landleben/dieser-umstand-bewahrte-das-bergdorf-brienz-vor-groesseren-schaeden-494216
https://www.engadin.com/de/unterengadin/schellen-ursli#:~:text=Schellen%2DUrsli%20Dorf.-,Guarda,%C3%BCber%20das%20Bergdorf%20im%20Unterengadin.
https://www.davos.ch/informieren/news-aktuelles/news/news/flueelapass-oeffnet-am-samstag
https://youtu.be/ESVRSph70nk?si=bPlbFrtP8Sp9Zvzj
https://www.samnaun.ch/de/news/ausbau-samnauner-strasse
https://www.gr.ch/DE/Medien/Mitteilungen/MMStaka/2022/Seiten/2022112402.aspx
https://www.tirol.gv.at/meldungen/meldung/nach-murenabgang-b-180-reschenstrasse-und-l-65-oberinntalstrasse-bis-auf-weiteres-gesperrt/
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Burg_Laudegg
https://www.merkur.de/welt/truemmerfeld-reschenstrasse-gesperrt-urlauber-in-der-falle-unwetter-verwandeln-tal-zum-brenner-in-93184950.html
https://www.truya-hof.com/


Tag 2
https://www.timmelsjoch.com/de/news-detail/Wiederer%C3%B6ffnung+des+TOP+Mountain+Motorcycle+Museums+/
https://www.gurgl.com/de/sommer/ausflugsziele/timmelsjoch-hochalpenstrasse.html
https://www.jaufenpass.eu/motorrad
https://kurvenkoenig.de/paesse/jaufenpass.html
Geheimtipp: St.Leonhard in Passeier: Braugasthof Brückenwirt die Via Pianlargo hinauf zum Gasthof Breiteben
https://maps.app.goo.gl/URdKekr1yH3kRiYi8?g_st=ac
https://www.kitzbueheler-alpen.com/de/hosa/hopfgarten.htm
https://www.kirchbergerhof.at/
https://www.bikerdream.de/highlight/it/highlight-poi-motorrad-reisen-touren-italien-dolomiten-jaufenpass.html

Tag3

https://postalm.abtenau-info.at/sommer/postalmstrasse/


TAG 4
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hengstpass
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Innerberger_Stadel_(Weyer)

https://www.land-oberoesterreich.gv.at/243994.htm
https://www.mostviertel.at/ybbstalradweg

1: Mit dem Motorrad in die Schweiz

Heuer klappt es endlich, ich kann auf der schon für 2023 geplanten Route in die Schweiz fahren. Im Vorjahr hat mir ja leider mein Ischiasnerv am rechten Fuß einen Strich durch die Rechnung gemacht und mich über 10 Wochen vom Motorrad ferngehalten. Jetzt ärgert mich zwar mein Hüftgelenk links, aber mit etwas Übung gelingt das Aufsteigen auch mit Seitenkoffern ganz passabel.

Die geplante Strecke führt am ersten Tag ohne besondere Umwege nach Kärnten, der nächste Tag über den Nassfeldpass nach Italien in die Region Julisch-Venetien, weiter in die Provinz Belluno wo ich, wenn es sich zeitlich ausgeht, vom Passo Feidaia auf die Marmolda hinauf will, die ich bisher nur vom Schifahren kenne. Dann geht es weiter nach Südtirol bis ins Hotel in Pozza di Fassa.

Der nächste Tag führt über den Karerpass nach Bozen, wo ich das Messner Mountain Museum besuchen will,  über Passo Mandola, Passo di Tonale, Passo del Aprica und den Splügenpass bis nach Thusis in Graubünden.

Der letzte Teil am 4. Tag meiner Reise soll dann auf der alten Poststrasse durch die Rheinschlucht und dann weiter über den Oberalppass, den Furka und den Grimselpass bis zum Stausee und danach in einer Schleife über den Nufenen nach Airolo im Tessin und dann auf der Tremola über den Gotthardpass führen. Das letzte Stück von Andermatt mit der Teufelsbrücke und weiter auf den Klausenpass über Glarus bis an den Zürichsee ist der Abschluss des letzten Tages.

Tag 1: Von der Thermenregion übers Apfelland bis ins Kärntner Bergbaugebiet

Mein erster Tag meiner Fahrt an den Zürichsee soll mich nach Kärnten, genauer gesagt in die Nähe von Feldkirchen bringen. Das Wetter verspricht zumindest bis am Nachmittag schön, das heißt nicht verregnet, zu sein, daher starte ich gemütlich um 8 Uhr. Um trotzdem Zeit zu gewinnen und Kilometer zu machen, ist der erste Teil einmal Autobahn, geplant bis Hartberg. Das wird mir aber nach Wr.Neustadt bereits zu langweilig und so verlasse ich in Grimmenstein die Autobahn und fahre über Aspang die Wechselbundesstrasse bis Hartberg und dann gleich weiter bis Gleisdorf durch das Apfelland, denn 75% unser österreichischen Apfelanbaugebietes liegen in der Steiermark.

Die Stadt Graz umfahre ich dann doch wieder bis zum Packsattel auf der Autobahn. Direkt nach der Abfahrt überquere ich die Landesgrenze und befinde mich bereits in Kärnten. Bald darauf entdecke ich die Abzweigung zur Hebalm, von der ich schon als Wandergebiet im nördlichen Teil der Koralpe gehört habe. Die kurvige Straße macht Spaß, doch kurz nach dem Parkplatz beim Hebalmsee sind Asphaltierungsarbeiten mit längeren Wartezeiten im Gange und so drehe ich um und fahre weiter meine ursprüngliche Route.

Aber auch die Packer Bundesstraße B70 macht mit ihren Kurven durch die Wälder wirklich Freude und bringt mich nach Waldenstein, wo schon seit der Römerzeit das seltene Industriemineral Eisenglimmer abgebaut wird.
Ein kleines Kirchlein lädt zum Fotografieren ein und dabei sehe ich am gegenüberliegenden Berghang die Burg Waldenstein, in der laut einem Gedenkstein das Kärntner Heimatlied entstanden ist.

Es geht weiter bis Wolfsberg wo ich Mittagspause mache und mir die Fußgängerzone, die aber teilweise Baustelle ist, ansehe.

In der Pfarrkirche wird der ganz aktuelle selige Carlo Acutis aus Italien, der mit 15 Jahren starb, verehrt und seine Reliquie ausgestellt. Er gilt als „Influencer Gottes“ und „Cyber-Apostel“, nachdem er das Internet nutzte, um die christlichen Werte zu verbreiten. Er spielte gerne mit seinen Freunden Fußball, zwischendurch auch mit der Playstation und war ein Computer-Genie, was sich auch in der Darstellung seiner Reliquie niederschlägt, die dadurch ganz unerwartet anders als andere Reliquien aussieht.

Ich starte wieder Richtung Feldkirchen und entdecke erst durch einen Wegweiser bei der Stadtausfahrt, daß mich das Navi über das Klipitztörl leitet. Bei der Planung daheim ist mir das gar nicht bewußt geworden und ich freue mich schon, als bald die Haarnadelkurven der schmalen Bergstrasse beginnen. Auf der Passhöhe von 1644m mache ich natürlich einen kurzen Fotostopp.

Es ist nicht zu übersehen, daß ich mich hier weiterhin im Kärtner Bergbaugebiet befinde, denn einige Kilometer weiter in Lölling liegen direkt neben der Straße einige Denkmäler der Montanistikgeschichte. Die nur einige Jahrzehnte Ende des 19.Jahrhunderts betriebene Erzröstanlage ist eine der beiden letzten großen weitgehend erhaltenen Röstanlagen in Österreich.

Mein letzter Stopp gilt dem Dom von Gurk, der imposant in dieser kleinen Ortschaft steht und in der sich das Grab der Kärntner Landespatronin Hemma befindet. Der Bau ist schon von außen beeindruckend, doch der Innenraum überwältigt einerseits durch seinen barocken Prunk, andererseits durch die verschiedenen sehr gut erhaltenen Wandgemälde, die ab der Zeit um 1340 entstanden, und einem wunderschönen riesigen romanischen Trichterportal.

Vor dem rechten Seitenaltar ist eine der recht seltenen Fastenkrippen ausgestellt, die von den Krippenfreunden Deutsch-Griffen um die Jahrtausendwende gebaut wurde.


Nach einem Cappuccino im Domcafe mache ich mich wieder gestärkt auf den Weg die letzten Kilometer nach Feldkirchen und dann den Berg hinauf nach Pollenitz zum Gasthaus Wadl. Von meinem Zimmer aus habe ich einen schönen Blick in der Abendsonne auf den Ossiacher See, den wir im letzten Sommer mit dem Fahrrad umrundet hatten. Bei einer herrlichen vom Hausherrn selbst gemachten Bratwurst, einem Bier und lustigen Gesprächen mit Bikerkollegen aus dem Burgenland klingt der Tag aus.

Tag 2: Pässe und Haarnadelkurven bis zum Abwinken

Die ersten schönen Kurven führen über die schmale Straße vom Quartier hinunter nach Feldkirchen. Erst durch einen Wegweiser wird mir klar, daß mich das Navi über die Gerlitzen leitet. Bald kommen die ersten Haarnadelkurven bis hinauf auf rund 1000m zur ehemaligen Missionsstation Klösterle, die heute ein mietbares Ferienquartier ist. Gegenüber liegt auch die Talstation der gleichnamigen Sesselbahn.

Durch das idyllische Krastal geht es ins Drautal und vorbei an der sehenswerten Johannes-Kapelle mit den 14 Kreuwegstationen gegenüber von Schloß Kreuzen auf die Windische Höhe und hinunter ins Gailtal, wo der Weg über Tröpolach auf den Nassfeldpass führt.

Die kurvige Straße geht vorbei an den Hotels der Sonnenalpe Nassfeld bis an den Scheitelpunkt, der zugleich die Grenze zwischen Österreich und Italien markiert.

Entlang des kleinen Sees auf italienischer Seite geht es durch die Felsen in einigen engen Serpentinen und durch einen Kehrtunnel hinunter nach Pontebba im Friaul. Gleich nach der Brücke biege ich rechts ab und es geht raus aus der Stadt auf einem kleinen Strässchen durch den Wald in vielen engen Kurven auf den 1066 m hohen Sella Cereschiatis nach Moggio Udinese, eine wirklich coole und auch malerische Alternative zum eintönigen Kanaltal.

In der Zwischenzeit hat es gute 30 Grad bekommen, da ist die Mittagspause in Cavazzo Carnico auf einer schattigen Bank richig erholsam.

Bei Ampezzo habe ich bei meiner Planung die SP73 zum Lago di Sauris entdeckt, eine wirklich spektakuläre Straße mit unendlich vielen Kurven und einigen fast mystischen gepflasterten und feuchten Felsentunnels mit der Brücke über die tiefe Lumieischlucht. Den letzten Tunnel verlässt man direkt an der 136m hohen Staumauer am See.

Dann geht’s den See entlang und weiter auf den Sella di Rioda, wobei Steigungen von bis zu 13 Prozent und acht Kehren zu meistern sind. Direkt anschließend führt die Strecke über den Sella di Razzo und den Sella Ciampigotto bis hinunter nach Lozzo di Cadore.

In Venas di Cadore verpasse ich beinahe die Ausfahrt Richtung Forcella Cibiana, da hier eine große Baustelle die Straßenführung fast verschwinden lässt. Also nach einigen hundert Metern umgedreht und dem Navi gefolgt und auf der wirklich tollen Strecke durch die Wälder hinauf auf den Scheitelpunkt auf 1536m, von wo der Weg auf den Monte Rite abzweigt, wo sich das Messner Mountain Museum Dolomites befindet. Leider geht sich ein Besuch zeitlich nicht aus, daher bleiben Pass und Museum auf der Bucket List.

Der Passo Staulanza ist das nächste Highlight auf meiner Tour. Die vielen Kurven mit wenig Verkehr und ein paar Haarnadeln mit grandiosem Ausblick machen absolut Spass beim Fahren. Der 3.172 Meter hohe Monte Pelmo erscheint vor der Passhöhe beeindruckend rechts der Straße, ich muss einfach für einige Fotos mit dem schon abendlichen Licht anhalten.

Der Fedeia ist der letzte Pass für heute, er ist zwar fahrerisch nicht besonders aufregend, von dort bei Punta Rocca gäbe es aber die Seilbahn auf die Marmolada, die ich nur vom Schifahren im Winter kenne und daher auf meiner Wunschliste für den Sommer steht. Dort bleibt sie aus zeitlichen Gründen auch weiterhin und ich fahre vorbei am malerischen Stausee und hinunter nach Canazei.

Leider ist der Abendverkehr im Fassatal wirklich dicht und ich staue mich, obwohl ich mich so oft wie möglich vorschlängle, gefühlte Stunden die letzten Kilometer bis zum Hotel in Pozza di Fassa. Es liegt zwar direkt an der Hauptstraße, bietet aber zum Ausgleich vom Zimmerfenster einen traumhaften Ausblick auf die gegenüberliegenden Berge des Schigebietes Buffaure.

Tag 3: Von Südiroler Äpfeln und Wein bis zu Schweizer Kurven

Gleich nach dem Frühstück, meine Crosstourer ist noch feucht vom Morgentau, starte ich bei traumhaften Wetter aus dem Fassatal auf den Karerpass.

Nachdem im November 2018 an die 2290 Hektar Wald rund um den Karerpass vom Sturmtief Vaia beschädigt wurden, hat man seitdem 900.000 Festmeter Holz aufgearbeitet. Ob daraus wieder ein schöner alpiner Wald wird, kann ich als Laie noch nicht erkennen, aber es sieht zumindest so aus, daß alle Flächen wieder bewachsen sind. Die Straßen wurden teilweise verbreitert und neu asphaltiert, was die Befahrbarkeit durch LKWs und Busse erleichtert und für uns Biker sicherer aber auch weniger spektakulär macht.

Vorbei am Karersee geht es dann weiter über den Passo di Lavazè und den Passo di San Lugano nach Auer hinunter und quer über das Etschtal Richtung Kalterer See, der von Obst- und Weinplantagen umrahmt ist.


Dort stelle ich fest, dass mir das Navi den Weg zum Messner Mountain Museum Firmian unterschlagen hat und ich muss meine Tour anpassen. Ich erreiche schließlich nach wenigen Minuten den Parkplatz der Burg. Zu meinen Eindrücken davon gibt es noch einen extra Blog.

Nach dem Museumsbesuch freue ich mich schon auf die Auffahrt zum Passo Mandola, die sich in flüssigen Kurven zuerst durch den Wald und später durch die Felsen mit fantastischer Aussicht über das Etschtal bis auf 1363m hinaufwindet. Die Mendelbahn, eine der steilsten Standseilbahnen Europas, bringt ihre Passagiere in 12 Minuten von St. Anton in Kaltern ebenfalls auf die Passhöhe.

Hoch oben an den Hängen der Mendel entlang geht es weiter durch Weingärten mit Rebsorten wie zum Beispiel Gewürztraminer, Weißburgunder und Sauvignon und einem traumhaften Blick ins Tal. Nach Fondo, hoch über der Santa Guistina-Talsperre, und Dimaro, wo ich bei meiner Heimfahrt aus der Schweiz vor zwei Jahren übernachtet habe, führen mich die Serpentinen hinauf auf den Passo di Tonale wo ich mir einen Kaffee kaufe.

Bis zum Jahre 1919 verlief entlang des Tonalepasses die altösterreichische Grenze und entsprechend umkämpft war diese Region im ersten Weltkrieg. Heute erinnert daran auf der Scheitelhöhe das Denkmal „Victoria“ mit einer Halle, in denen der Tausenden österreichischen und italienischen Soldaten gedacht wird, die hier im ersten Weltkrieg ihr Leben ließen.

Es geht weiter nach Edolo über den Passo del Aprica ins Veltlin weiter. Das weite Tal ist die Heimat vieler primär roter Rebsorten, diese haben aber mit unserer namensähnlichen weißen Rebsorte grüner Veltliner nichts zu tun.

Vorbei an der Provinzhauptstadt Sondrio fahre ich bei starkem Nachmittagsverkehr fast bis an den Comosee und dann weiter bis Chiavenna, wo die Straße auf den Maloja Richtung St.Moritz abzweigt. Da bin ich vor 2 Jahren gefahren, daher soll es diesmal über den Splügenpass in die Schweiz gehen. Nach Chiavenna wird der Verkehr wieder viel ruhiger und ich halte nochmals kurz am Lago di Prestone.

Die heutige Strasse über den Splügen wurde von den Österreichern, die damals in Mailand herrschten, erbaut und im Sommer 1822 fertiggestellt.

Ein Schwer-LKW mit Hänger biegt kurz vor mir von einem Parkplatz heraus und so muss ich die ersten vier Haarnadelkurven des Splügenpasses im Schrittempo nehmen. Gott sei Dank ist hier auch nur geringer Gegenverkehr und so kann ich auf einer kurzen Geraden überholen. Dann geht’s los, es sind auf italienischer Seite hinauf noch weitere 48 Spitzkehren und 23 auf Schweizer Seite hinunter. Die Straße ist praktisch überall breit genug um auch in den Kehren auf der eigenen Seite zu bleiben, es schadet aber nicht, trotzdem den Gegenverkehr immer im Auge zu haben, falls jemand die Kurve schneidet oder ein Bus oder LKW einfach mehr Platz braucht.

Spannend ist es, als in einer Linkskurve, die direkt in einen Tunnel mündet, auf der Bergaufspur ein Wohnmobil eine Panne hat, ein Abschlepper dahinter steht und dadurch nur 2/3 der recht steilen Innenkurve zum Vorbeifahren zur Verfügung stehen. Zumindest regelt einige Kilometer weiter die Polizei den Bergabverkehr damit es zu keinen unnötig gefährlichen Begegnungen kommt.

Vorbei am Lago di Montespluga erreiche ich nach einem kleinen Photostopp die Passhöhe von 2114 m und kurz darauf die Schweizer Grenze mit dem unbesetzten Zollhaus. Auch die Strecke hinunter ist spektakulär mit einigen schönen Aussichten auf die Kurvenfolgen.

Nach der Ortschaft Splügen führt mein Weg auf der H13, der Bundesstraße neben und unter der Autobahn A13 bis Thusis und ins Hotel Waldheimat in Fürstenau, das sich mit rund 350 Einwohnern die kleinste Stadt der Welt nennt. Die kleinste Stadt Österreichs, Rattenberg in Tirol mit rund 500 Einwohnern hat da schon fast Großstadtcharakter.

Bei einem kleinen morgendlichen Rundgang entdecke ich einige nette Metallfiguren und ein Haus mit interessanten Gemälden biblischer Szenen und einen Radweg entlang des hier noch recht schmalen Rheins.

Wichtig zu beachten in der Schweiz: die Wegweiser für Autobahnen sind grün, während sie bei uns blau sind, eine Verwechslung ohne Autobahn-Vignette kann sonst teuer werden. Ich hoffe, daß ich ohne Busse (Schweizer Strafmandat) davonkomme, da ich nur bis zur nächsten Ausfahrt gefahren bin.

Tag 4: Die Rheinschlucht und spektakuläre Pässe bei Sonnenschein und Regen

Zu meinen Fünfziger hatte ich eine Fahrt mit dem Glacierexpress von Zermatt bis St.Moritz geschenkt bekommen, dabei ging es auch durch die Rheinschlucht. Die Ruinaulta, wie sie auch heißt,  ist eine bis zu 400 Meter tiefe und rund 13 Kilometer lange Schlucht des Vorderrheins zwischen Ilanz und der Mündung des Hinterrheins bei Reichenau im Kanton Graubünden.

Heute, 13 Jahre später, möchte ich von meinem Quartier in Fürstenau so rasch wie möglich nach Bonaduz, wo ich abbiege und schon in ganz kurzer Zeit bin ich in einer Linkskurve direkt an der Aussichtsplattform Zault mit einem Traumblick in die Rheinschlucht und auf die Schienen der Rhätischen Bahn, wo gerade an der neuen Steinschlaggalerie gebaut wird.

Nach dem Photostopp geht es kurvenreich weiter, bis ich in Versams zur Abzweigung zum Bahnhof komme.

Im Ortsgebiet werde ich auf einmal geblitzt, ich habe anscheinend die 30er Zone übersehen und hoffe es wird nicht allzu teuer. Leider überholt mich die Schweizer Busse und ist vor mir daheim angekommen, ich darf für 41 km/h mit 5 km/h Toleranz, 6 km/h offiziell zu schnell, 126,32 Euro an die Kantonspolizei Graubünden überweisen.

Ich fahre die einspurige Straße mit ihren zwei Spitzkehren am unteren Ende bis zum Bahnhof, neben dem sich auch eine Kanu- und Raftingschule befindet. Es passt zeitlich wieder gut und ich kann nochmals einen Zug fotografieren.

Bei der Auffahrt bemerke ich, daß mein Tank schon wieder auf Reserve steht und ich dringendst auffüllen muß. Nach dem malerischen Safiental weist mir in Ilanz ein netter Einheimischer den Weg zu einer Tankstelle und meine Weiterfahrt ist wieder gerettet. Mit einigen Serpentinen geht es hinauf bis Obersaxen und bald darauf biege ich in die Kantonsstrasse H19 ein, die mich über den Oberalppass nach Andermatt und über den Furkapass bringen soll.


Wegen der vielen Unwetter waren durch Steinschläge und Erdrutsche die umliegenden Pässe wie Furka, Grimsel und Nufenen gesperrt, aber ab heute soll wieder alles frei befahrbar sein. Eigentlich war mein Plan, nach dem Furka vom Grimsel wieder hinunter und dann über den Nufenenpass nach Airolo zu fahren um dann die Tremola auf den Gotthardpass zu erklimmen.

Ein Zwischenstopp beim legendären Hotel Bellevue mit Blick auf den Alletschgletscher muss natürlich sein, und es ist wirklich imponierend, von dort die Kurven hinunter und den Grimsel wieder hinauf zu sehen.

Nachdem das Wetter leider hält was es verspricht und der Regen mich schon bei der Auffahrt auf den Grimselpass erwischt, mache ich beim Stausee nur einige Eisfotos und fahre wieder hinunter und den Furka wieder hoch. Nach wenigen Kilometern bin ich komplett nass und ab der Passhöhe zieht dann noch Nebel auf und es grenzt mit einer Sicht von wenigen Metern und einem verregneten Visier fast einem Blindflug durch die vielen Haarnadelkurven hinunter ins Tal.

Hungrig, nass und ausgekühlt falle ich tropfend in das Hotelrestaurant Sonne im Zentrum von Andermatt ein. Die beiden Serviertöchter (Kellnerinnen) schauen mich mitleidig an, aber ich bekomme sofort einen Tisch, wo ich meine nasse Jacke und und die noch nässeren Handschuhe ausziehen kann. Die kleine Nachmittagskarte ist umfangreicher als gedacht und ich bestelle eine gegrillte Pouletbrust mit Gemüse und danach einen Obstsalat mit Eis und einen Espresso.

Gestärkt, mit einer wärmenden Weste unter der Motorradjacke und den trockenen Ersatzhandschuhen steige ich wieder auf mein Motorrad und fahre auf der alten H2, die parallel zur A2, der Autobahn vom und zum Gotthardtunnel, ins Tal hinunter. Richtung Süden staut es sich vor dem Tunnel mindestens 10 Kilometer, da bin ich froh, daß ich auf meiner Crosstourer in der Gegenrichtung sitze, auch wenn es schon wieder etwas regnet.

Entlang des Ostufers des Vierwaldstättersees über Schwyz, Biberbrugg und Schindeleggi fahre ich dann ohne Pause und mehr oder weniger direkt an den Zürichsee, die Seestrasse entlang und bin froh, das Motorrad in die Tiefgarage stellen zu können und aus den nassen Klamotten zu kommen.

Meine Frau ist schon am Vorabend mit dem Flugzeug aus Wien gelandet und froh, daß ich nach fast 1400 Kilometern auch gut angekommen bin. Einer schönen Schweiz-Woche steht außer dem unsicheren Wetter nichts mehr im Weg.

Links

Tag 1
https://www.obstland.at/908/Apfelanbau-in-der-Steiermark
https://www.kath-kirche-kaernten.at/pfarren/detail/C3282/stadtpfarre-wolfsberg-erhaelt-reliquie-des-seligen-carlo-acutis
https://www.bmf.gv.at/themen/bergbau/bergbau-in-oesterreich/industrieminerale2/eisenglimmer.html
http://www.kleindenkmaeler.at/detail/montanhistorische_bauten_in_loelling
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dom_zu_Gurk
https://www.gasthof-wadl.at/

Tag 2
https://www.kaernten.at/motorrad/motorrad-aussichtspunkte-ausfahrt-mit-ausblick/
https://www.daskloesterle.at/
https://alpenrouten.de/Lumiei-Val-Lumieischlucht_point573.html

https://www.sauris.org/de/unberuehrte-natur/#see
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Passo_Cibiana
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Staulanzapass
https://alpenrouten.de/Razzo-Sella-di-Razzo-Casera_point405.html

Tag 3
https://www.messner-mountain-museum.it/de/firmian/museum/
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Veltlin
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Spl%C3%BCgenpass
https://youtu.be/NeAYb44s3DI?si=Jz61Dk4JrdhNJuPn
https://nossaistorgia.ch/entries/KEAVXQvPDNa
https://www.zhkath.ch/kirche-aktuell/spiritualitaet-seele/die-josefsgeschichte-als-freskomalerei

Tag 4
https://alpen-paesse.ch/de/
https://www.tcs.ch/de/tools/verkehrsinfo-verkehrslage/paesse-in-der-schweiz.php
https://youtu.be/Q7tDEhmD33E?si=Y_63D9fvBPpddsH3

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bergpoststrasse
https://www.nzz.ch/articleD7WD0-ld.371172
https://www.surselva.info/Media/Touren/Rheinschlucht-Ruinaulta-Ilanz-Reichenau
https://www.rhb.ch/de/blog/steinschlaggalerie-aulta

Eine Motorradwoche: Vom leidvollen Klack-Klack-Klack bis zum traumhaften Hochschwab-Panorama

Plan und Realität

Die Woche beginnt schon richtig gut. Ich habe wie jedes Jahr seit fast 20 Jahren für den kommenden Samstag eine Frühjahrsausfahrt für Freunde und Bekannte geplant, diesmal in die Hochschwab-Gegend, aber das Wetter will laut Vorhersagen anscheinend nicht mitmachen. Wir werden sehen, wie das bis Samstag weitergeht. Davor möchte ich aber noch, wenn möglich im Trockenen, am Donnerstag und Freitag mit zwei Freunden aus der alten Heimat die Rosalia, das Semmering- und das Wechselgebiet erkunden.

Die Navi-Software will nicht nicht mehr und die Motorradbatterie ist auch leer

Ich starte leider auf Aufforderung durch die Software das Update meines Navis und auf einmal sind die Karten nicht mehr verfügbar und das Navi ist praktisch unbrauchbar. Die Foren und Supportseiten haben viele Vorschläge parat, aber keiner funktioniert und ich frage mich wieder einmal, wie weniger IT-affine Menschen wie ich daran nicht scheitern würden. Das ist IT-Steinzeit und weit weg von Plug and Play und Selbstkorrektur, von KI rede ich dabei noch gar nicht.

Und wäre das nicht genug, klappt die erste Ausfahrt nach dem Urlaub auch nicht sofort. Freudig, weil das Wetter so schön ist, in die Motorradkluft hinein, aufgestiegen, Starter gedrückt, und nur: Klack – Klack – Klack. Die Batterie meiner Crosstourer ist vollkommen leer, anscheinend hat ein nicht isoliertes altes Kabel irgendwie die Batterie in den letzten zwei Wochen während unseres Urlaubs ausgenuckelt.

Also bei der Hitze gleich wieder raus aus der Kluft, Batterie ausgebaut, ab in den Keller und ans Ladegerät angeschlossen, morgen ist ja auch noch ein Tag und die Batterie wieder voll. Ich bin wahrscheinlich eh selber schuld, weil ich beim Batterie-Einbau nach der Winterpause nicht genau genug aufgepasst hatte.

Ein Kaffee auf der Terrasse verringert den Frust etwas und dann geht es zurück zum anderen Zeitfresser, dem Navi, das aber Stunden später noch immer nicht funktioniert.

Eine kleine Feiertagsrunde soll meine Motorradwelt wieder geraderücken

In der Früh leuchtet alles grün am Ladegerät, also kann ich  die Batterie einbauen. Der Motor springt sofort an, darum steht einer kleinen Feiertagsrunde nichts mehr im Weg. Und wo fährt man hin, wenn man nur kurz Zeit hat? Natürlich zur Kalten Kuchl, weil da an so einem Tag alle hinfahren. Über Hernstein, Berndorf, Pottenstein und den Hals geht’s ins Piestingtal, von Gutenstein über den Rohrer Berg, wo ich, nachdem ich auf 2 Wiener Motoradfahrer aufgeschlosssen habe, brav mit den dort erlaubten 70 der Polizei hinterher fahre. Erst bei der Kalten Kuchl fahren sie raus, und ich weiter Richtung Kleinzell, nachdem ich den überfüllten Parkplatz gesehen habe. Auch in meiner Richtung dürften unsere Freunde präsent gewesen sein, ich werde von den ersten entgegenkommenden Kollegen gewarnt, langsam zu fahren. Ich begegne aber keiner weiteren Kontrolle. So geht es trotzdem halbwegs flott über Kleinzell, Hainfeld und den Gerichtsberg wieder ins Triestingtal und nach Hause zurück, wo ich nach 2 Stunden und 126 km wieder eintreffe.

Regen, Sonne und schöne Kurven zwischen Schneeberg, Rax und Semmering

Der Donnerstag verspricht wettertechnisch wieder schön zu werden, also werden meine Freunde aus der alten Heimat im Ötscherland wie seit Monaten ausgemacht kommen, damit ich ihnen ein paar Highlights meiner nunmehr gar nicht mehr so neuen Heimat rund um Schneeberg, Rax und Semmering zeigen kann, bevor sie am Samstag bei meiner Frühjahrsausfahrt mitfahren.

F. mit seiner nagelneuen BMW GS 1300, die am Nachmittag in Wr.Neustadt ihr erstes Service bekommen soll, und W. mit der giftgrünen Kawasaki Ninja 1000SX kommen über Schwarzenbach und den Ochssattel zur Kalten Kuchl, wo wir uns treffen und dann gestärkt mit dem obligatorischen Topfenstrudel mit Vanillesauce gemeinsam über Rohr am Gebirge und das Klostertal ins Höllental fahren. Da beginnt es immer stärker zu regnen, so beschließe ich, mit ihnen statt wie geplant von Reichenau vorbei am Looshaus auf den Semmering zu fahren, dem Schlechtwetter auszuweichen und den Weg über Gloggnitz und Maria Schutz zu nehmen. Der Regen hat praktisch aufgehört, daher wähle ich die imposantere Strecke durch die Adlitzgräben, wo uns schon wieder die Feuchtigkeit von oben einholt und ich daher statt über Breitenstein und das Südbahnhotel den kürzeren Weg am Bahnhof vorbei nehme. Im Ort Semmering finden wir ein Kaffeehaus auf der Hochstrasse, wo wir uns aufwärmen, trocknen und den Kaffee und ein Nusskipferl genießen können.

Nach einer halben Stunde müssen wir aber los, um noch halbwegs pünktlich beim BMW-Händler zu sein. Daher kommen wir dann ohne Umwege über die B17, Ternitz und Neunkirchen nach Wr.Neustadt. Bei jetzt strahlendem Sonnenschein warten wir gemeinsam das Service ab und dann geht’s trocken über Matzendorf nach rund 240 km ins Hotel nach Leobersdorf, wo die beiden Freunde übernachten. Der Abend klingt dann gemütlich beim Heurigen Dungel aus, wo auch noch Motorradfreund A. dazukommt.

Der Freitag ist leider fahrtechnisch zu vergessen, Regen von der Früh bis zum Abend.

Nichts steht einer Hochschwabrunde entgegen

Schon der Sonnenaufgang am Samstagmorgen verspricht einen schönen Tag, daher wasche ich noch rasch den Dreck vom Donnerstag vom Bike, tanke voll und fahre zum vereinbarten Treffpunkt beim (aut)back, um auf die mitfahrenden Freunde zu warten. Es ist jedesmal wieder eine Überraschung, wie viele mitkommen werden, und kurz vor der pünktlichen Abfahrt sind wir insgesamt 13 Motorräder.

Auf bekannten und weniger bekannten Routen

Freund A. übernimmt wie immer die schnellere Gruppe, ich führe die gemütlichere Truppe und als Zwischenstopp ist der Ramswirt im Wechselgebiet vereinbart. Über Piesting, Nähe Hohe Wand, St.Egyden und Neunkirchen auf den Ramssattel verläuft unsere Strecke, die auch von Anfang an allen Spaß macht. Nach einem gemeinsamen Kaffee fahren wir weiter über den Feistritzsattel bis Wenigzell und Kindberg und dann hinauf auf den Pogusch vorbei am Navi-Zwischenziel Wirtshaus Steirereck, was mir meine weibliche Navistimme übelnimmt, weil sie ab diesem Punkt jegliche Kommunikation mit mir verweigert.

Wir finden aber auch ohne stimmliche Navi-Begleitung über Turnau, Aflenz und St.Ilgen zum Gasthaus Bodenbauer am Fuß des Hochschwab-Massivs. Lustigerweise bin ich mit meiner „langsamen“ Gruppe zuerst am Ziel angelangt, irgendwo nach dem Pogusch haben wir unterschiedliche Strecken genommen, was uns zum Etappensieg verholfen hat.

Der Bodenbauer mit dem Hochschwab im Hintergrund

Der Blick auf die teilweise schneebedeckten gut 2200 Meter hohen Felsgipfel im Hintergrund ist für uns alle atemberaubend und noch dazu bin ich der Einzige, der diesen Platz schon kennt. Das Haus Bodenbauer wurde Ende 2023 neu übernommen und ist bei unsrer Ankunft ziemlich gut besucht. Wir werden trotzdem freundlichst begrüßt und sehr rasch bedient, auch das Essen ist absolut empfehlenswert.

Rückweg mit Hindernissen

Die beiden Gruppen starten wieder getrennt und wir wollen uns am Heimweg als Zwischenstopp in der Kalten Kuchl treffen. Wir wissen, dass der Lahnsattel noch immer wegen Windwürfen gesperrt ist, ich lasse mich aber von einer etwas unglücklich aufgestellten Fahrverbotstafel kurz vor Mariazell verwirren und kehre mit meiner Gruppe um, um über das Niederalpl zu fahren. Während der Fahrt über diesen Pass im strömenden Regen wird mir bewußt, daß wir so die Kalte Kuchl nicht erreichen können und mache daher bei einem Kaffeehaus im sonnigen Gastgarten in Neuberg an der Mürz Pause. Frisch gestärkt und wieder fast trocken geht’s dann über Mürzzuschlag, den Semmering, Neunkirchen, das Steinfeld nach Bad Fischau und weiter über Matzendorf heim, wo wir uns noch auf ein Getränk im Kaffeehaus Flair treffen.

Nicht nur eine wunderschöne Frühjahrs-Runde mit ungefähr 340 Kilometern geht damit zu Ende, sondern auch meine Motorradwoche, und alle sind wieder wohlbehalten daheim angekommen.

Disclaimer

Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass alle Empfehlungen und Links meine persönlichen Entscheidungen nach meinen Erfahrungen sind und ich auch von niemandem einen Vorteil oder eine Unterstützung erhalte. Mein Blog dient rein meinem Mitteilungsbedürfnis und der Freude am Erzählen.

Die Fotos in diesem Beitrag sind bis auf die Gruppenfotos und dem Foto mit dem Topfenstrudel aus meinem Archiv der letzten Jahre, da ich diesmal keine Zeit hatte zu fotografieren.

Links

https://www.hotel-leobersdorferhof.at/
https://www.dungel.at/
https://www.ramswirt.at/
https://www.der-bodenbauer.at/
https://www.kaltekuchl.at/
Cafe Flair: https://www.facebook.com/groups/495446467207747/?locale=de_DE